Oliver Spiess | 18 Juli 2019

Das kleine Finale, das zum grossen wurde und eine unfassbar hohe Nationenwertungspunktzahl: Die EKC’19 im Überblick.

Bereits fast zwei Wochen ist es her: Ganz Kubb-Europa schaute gen Antwerpen, wo die zweite Ausgabe der European Kubb Championships stattfand. Die Erwartungen an das Turnier waren nach der letztjährigen Premiere in Baden hoch, voller Vorfreude setzten sich die europäischen Kubbcracks in ihre Autos, Busse, Züge und Flieger. Offiziell eingeläutet wurde das Wochenende mit einem Pre-Event am Donnerstagabend. Die Schweizer EKA-Vertreterinnen und Vertreter waren schon einige Tage zuvor angereist, um die erste Real-Life-GV des Verbands durchzuführen, die Fischer-Eltern machten sich ebenfalls schon am Mittwoch auf den Weg, um die vielgerühmte EKC-Arena nach Belgien zu transportieren. Vielen Dank an dieser Stelle für euren unglaublichen Einsatz! 

Begrüsst wurde man auf dem Turniergelände also nicht nur von den Gastgeberinnen und Gastgebern, sondern auch von Schweizer Early-Birds. Erste WM-Assoziationen kamen auf, als der Rasen begutachtet wurde: Aufgrund quartier-politischer Angelegenheiten durfte dieser während der Hitzeperiode nicht bewässert werden - die Folge war eine völlig ausgetrocknete Wiese. Doch dies sei verziehen; erstens ist der trockene Rasen definitiv nicht dem Turnier-OK anzulasten, zweitens machte jenes das kleine Kontra mit der sonstigen Organisation wett. Das Wochenende startete also mit einem gemütlichen Meet & Greet, man traf alte Bekannte, lernte neue Leute kennen, spielte sich in wild zusammengewürfelten Teams ein und trank das eine oder andere Bier. Es herrschte eine freudige Stimmung und dennoch lag etwas in der Luft… Es war nicht zu verkennen, dass die meisten nicht nur zum Spass angereist waren - die Ambitionen waren hoch. Folglich machten sich die meisten zeitig auf den Weg Richtung AirBnB, Hotel oder Hostel, um für das lange Wochenende fit zu sein.

Das volle Ausmass des Riesenevents zeigte sich dann am Freitagmorgen: Bereits um 8:30 Uhr hatten die Spielerinnen und Spieler auf Platz zu sein, 200 Kubbbegeisterte aus ganz Europa pilgerten auf die Kubbinsel inmitten der grössten Stadt Belgiens, um die Einzelmeisterschaft zu bestreiten. Über acht Best-of-2-Runden im Schoch-Modus spielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer um den Einzug in die 16el-Finals und die Nationalmannschaften. Namhaft war in der ersten Runde vor allem ein Duell: Genau wie letztes Jahr kam es dort zum Bruderduell zwischen Lars Binder und Marc Binder - was für ein (unglücklicher) Zufall! Die meisten Schweizer Favoriten setzten sich durch und so nahm der Kampf um die europäische Kubbkrone seinen Lauf.

Zum ersten Mal aufhorchen liess der Speaker die Schweiz nach dem vierten Spiel der Vorrunde: Rang 1, Silvan Zünd. Der Schweizer Meister gewann alle seine bisherigen Spiele und thronte nun auf dem Leaderplatz. Besonders herauszustreichen ist der Erstrundensieg gegen “Kubbroboter” Kim Heremans, der erst vor einigen Wochen zum belgischen Einzelmeister gekürt wurde. Die nächste Überraschung folgte dann in Runde 5, wo er mit Joakim Ekelöf auch den Titelverteidiger und Rekordweltmeister schlug. Danach musste Silvan zwar noch drei Niederlagen einstecken - für die KO-Qualifikation reichte es aber dennoch. Als bester Schweizer auf Platz 2 qualifizierte sich schlussendlich Manuel Perrass, gefolgt von Christoph Fischer auf Platz 5, der zusammen mit Silvan mit 86 Punkten den höchsten Buchholzwert überhaupt vorwies (der Buchholzwert setzt sich aus der Punktesumme aller angetroffenen Gegnern zusammen und entscheidet bei Punktegleichstand über die Rangierung). Zum Vergleich: Einer der Profiteure des Schoch-Systems war beispielsweise der Belgier Stefan Ooms, der auf Platz 4 stand und gerade mal einen Buchholzwert von 65 Punkten hatte - seine Gegner sammelten summiert also über 20 gewonnene Sätze weniger als die Gegner von Silvan und Christoph. Ebenfalls in den Top10 befanden sich aus der Schweiz nach der Vorrunde Fabian Baumgartner, Roger Züst, Jacky Suter und Marc Binder (Plätze 6-9). Sechs von zehn Top10-Spielern waren also Schweizer und die Vorzeichen schienen äusserst günstig. Insgesamt elf Schweizer konnten sich für die KO-Phase qualifizieren, Stefan Obrist und Lukas Huser nur ganz knapp (Ränge 31 und 32). Johannes Haslimeier schaffte es gerade noch in das zweite Nationalteam zusammen mit den beiden vorher genannten sowie Nicolas Vögeli, Michael Gysin und Silvan Zünd (Plätze 16, 21 und 22).

Während die restlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vier weiteren Schochrunden um die Endplatzierungen spielten, begannen für die 32 erfolgreichsten also die 16el-Finals. Dem eigentlich äusserst komfortabel gesetzten Manuel Perrass wurde der Turniergeist von Überflieger Stefan Obrist zum Verhängnis, Vorjahresvierter Jacky Suter musste gegen Stijn Slootmans von Kubb Monsieur die Segel streichen. Im Achtelfinale war dann für die meisten Schweizer Endstation - so schied beispielsweise Einzel-Schweizermeister Fabian Baumgartner gegen den Belgier Jurgen Vandeputten knapp aus. Die aus Schweizer Sicht unglücklichste Paarung duellierte sich aber auf Feld 2: Dort musste Christoph Fischer gegen WM-Team-Kollege Marc Binder ran. Ersterer gehört nebenbei zu den einzigen vier Spielern, die sowohl 2018 wie auch 2019 bis in die Achtelfinals vordringen konnten. Gegen Marc reichte es dann aber knapp nicht, Christoph schied mit 2:1 in den Sätzen aus. Somit blieben noch zwei der ursprünglich 16 Schweizer Kandidaten übrig und während Marc gegen den späteren Turniersieger verlor, setzte sich Stefan Obrist gegen den Schweizermeister-Bezwinger Vandeputte durch. Danach verlief das Turnier nationentechnisch einseitig: Drei der vier Halbfinalisten waren Belgier und somit mindestens einer schon fix im Finale. Langsam aber sicher waren alle Platzierungsspiele durch und somit versammelte sich die gesamte Meute um das Herzstück der EKC - die Doppelarena. Nicolas Neyt liess Gegner Yentel Castrel keine Chance und auch Stefan musste mächtig kämpfen. Im Viertelfinal konnte er noch gegen Jurgen gewinnen - im Halbfinale war der Namensvetter Jurgen Mommerency dann zu stark - oder Stefan eben noch nicht ganz so stark wie im folgenden Spiel um Platz 3, welches sich als absolutes Highlight des Turniers entpuppte. Während sich die meisten Belgier nämlich dem Finale widmeten, zeigte die Schweizer Kubbcommunity immerhin ihre Publikumsqualitäten und unterstütze Stefan lautstark… Und es wurde nicht enttäuscht: Es folgte das bisher wohl stärkste Kubbmatch des Jahres! Gerade einmal 25 Minuten (und 20 Minuten reine Spielzeit!) dauerte der Fünfsätzer zwischen Yentel Castrel und Stefan Obrist. Alle fünf Sätze waren Breaks und wurden jeweils nach zwei Runden finissiert. Oder anders gesagt: Jedes Mal reichten dem Satzsieger nur 10 Stöcke, um zu gewinnen! Dass so ein Match eine Delikatesse für jeden Kubbliebhaber und jede Kubbliebhaberin darstellt, ist klar: Das Publikum kam in den Genuss von einem 1er-Finisseur, zwei 2er-Finisseuren und zwei 3er-Finisseuren. Insgesamt wiesen beide Spieler eine unglaubliche 8-Meter-Trefferquote von rund 75% vor! Beim Stand von 2:2 durfte Stefan beginnen und traf gleich beide Schüsse auf acht Meter. Yentel konterte mit zwei Treffern und Stefan doppelte gleich wieder mit zwei nach. Was darauf folgte, war ein Finisseur wie aus dem Lehrbuch: Yentel wirft sechs Kubbs ein, bringt alle sechs mit einem Schuss zum Fall, kann sich sogar noch einen Nuller auf hinten erlauben, beseitigt die verbleibenden drei Basekubbs und trifft souverän den König. “Wer den 3er-Finisseur nicht macht, der muss ihn einstecken” - das Motto spricht für sich. Und für ein Kubbspiel, das noch jahrelang von sich reden machen wird. Ein kleines bisschen erinnerte das Spiel um Platz 3 an das letztjährige Halbfinal zwischen Joakim Ekelöf und Jacky Suter, in dem Letzterer wohl eines seiner besten Spiele überhaupt zeigte - und trotzdem verlor.

8m-Quoten

Stefan Obrist

Yentel Castrel

Treffer

Nuller

QUOTE

Treffer

Nuller

QUOTE

Satz 1

5

1

83,3%

5

0

100%

Satz 2

5

1

83,3%

4

2

66,7%

Satz 3

2

3

40%

5

0

100%

Satz 4

5

1

83,3%

4

3

57,1%

Satz 5

4

1

80%

5

2

71,4%

TOTAL

21

7

75%

23

7

76,7%

Während das kleine Finale also schon beendet war, stand es zur gleichen Zeit auf dem Finalfeld erst 1:1. Auch die beiden Finalisten zeigten hervorragendes Kubb - neben dem Jahrhundertspiel auf dem benachbarten Feld sieht man aber dennoch schnell alt aus. Nach rund 50 Minuten war der Sieger erkoren: Nicolas Neyt ist der neue Europameister im Einzelwettbewerb - nach der Dominanz am Morgen (Platz 1 nach der Vorrunde mit nur einem verlorenen Satz) bleibt er auch am Nachmittag souverän und schlägt den Landsmann Jurgen Mommerency mit 3:1. Verdient hat er sich den Titel auf jeden Fall: Auf seinem Weg ins Finale setzte er sich nicht nur gegen den Vorjahressieger Joakim Ekelöf durch, sondern auch gegen Einzelkubbtoursieger Marc Binder, Yentel Castrel und Lukas Huser. Der Dreifachsieg Belgiens war also besiegelt und der Nation-Ranking-Sieg schon in die Wege geleitet. Nächster Programmpunkt: Gruppenphase der 6vs6-EKC.

Wie bereits angekündigt, durften die drei erfolgreichsten Nationen zwei 6er-Teams stellen (statt nur eines). Die Schweiz gehörte dank 11 Spielern in den Top32 dazu und es formierten sich wie im Vorjahr zwei Leckerbissen von Kubbteams. Gebildet wurden vier 3er-Gruppen, jedes Team hatte gegen die drei Teams der benachbarten Gruppe zu spielen. Wie bereits 2018 entwickelte sich das 6vs6-Event aber auch dieses Jahr zu einem Debakel aus Schweizer Sicht. Da nur ein Team pro Gruppe den Einzug ins Halbfinale schaffte, musste ein Gruppensieg her. Während die Dämmerung langsam Einzug hielt, machten sich die Teams also an die ersten Gruppenspiele im Best-of-2-Modus. Im ersten Spiel warteten auf die beiden Schweizer Teams bekannte Gegner - in vertauschter Paarung. Letztes Jahr wurden Switzerland 1 und 2 in den Halbfinals durch Belgium 2 und 1 eliminiert, nun standen sich die beiden Topteams gegenüber und im anderen Spiel die beiden zweiten Teams. Switzerland 1 musste zwei Sätze abgeben, Switzerland 2 schnappte sich immerhin einen Satz und somit auch einen Punkt. Verfolgen wir die zwei Wege separat: Die erste Nationalmannschaft ging als klarer Favorit ins zweite Duell gegen Austria 1 und der erste Satz konnte gewonnen werden. In einem gefühlt stundenlangen zweiten Satz schien sich das Niveau schon schlafen gelegt zu haben und die Österreicher holten sich nach eigener Aussage den “1:1-Sieg”. In einer gewöhnlichen Gruppenphase wäre das Ausscheiden schon fast besiegelt gewesen - dank der innovativen gruppenübergreifenden Paarung hatte Switzerland aber noch die Chance, sich mit einem Sieg in die KO-Phase zu retten. Doch so hatte es nicht kommen wollen: Gegen die Mannschaft aus Tschechien lag nicht mehr als ein Unentschieden drin und somit verabschiedete sich das Schweizer Fanionteam ähnlich enttäuschend wie im Vorjahr vorzeitig aus dem Turnier. Switzerland 2 wurde seiner Favoritenrolle im zweiten Spiel gerecht und schlug das erstmals an den EKC antretende 6er-Team aus Grossbritannien. Der Gegner in der entscheidenden Partie war dann Sweden 1. Die Schweizer zeigten eine starke Leistung, doch das 1:1 war zu wenig und somit auch das Out der zweiten Nationalmannschaft Tatsache. Pikant: In zwei anderen Gruppen hätten die fünf gesammelten Punkte zum Gruppensieg gereicht, in dieser jedoch nicht - Germany 1 qualifizierte sich nämlich mit sieben Punkten für die Halbfinals. Auch das zweite deutsche Team wurde Gruppensieger und musste in der KO-Phase gegen Belgium 1 ran, während Germany 1 das schwedische Team als Gegner hatte. Doch dazu später mehr - die Halbfinals des 6er-Turniers fanden nämlich erst am Samstagmittag statt. Die beiden Schweizer Teams waren also entgegen den Erwartungen schon in der Gruppenphase ausgeschieden und durften somit immerhin eine längere Mittagspause am Samstag geniessen. Mit grossem Rückstand auf Belgien in der Nationenwertung, aber umso höheren Ambitionen für das 3er-Turnier von Samstag genoss man noch ein letztes kühles Bier und legte sich im schönen Antwerpen zur Ruhe.

Auch der zweite Spieltag begann bereits um 8:30 Uhr - zumindest für einige. In 5er- und 4er-Gruppen duellierten sich die Teams um das Erreichen der zweiten Gruppenphase. Diese Ehre kam den zwei bestplatzierten Teams pro Gruppe zu. Ganze fünf der insgesamt 16 Gruppen hatten ein Schweizer Team als Gruppenkopf und die Erwartungen waren als Favoriten entsprechend hoch. Die allermeisten wurden ihrer Rolle gerecht - nur SAD. leistete mit drei aus maximal sechs Punkten zu wenig und schied aus. Vier weitere Teams hatten schlichtweg Pech mit der Gruppenauslosung: Jüngling Strauss traf mit Fight Kubb auf die späteren Turnierzweiten und mit den Kubbboys auf die mehrfachen belgischen Meister, Ed Waldstrøm zog wohl das härteste Los überhaupt: Mit Pasar Actief, Pindové, De Ronny’s und den 5 Balls United wahrlich eine Hammergruppe, bei deren Zusammenstellung aber auch die Turnierorganisation klar gepatzt hatte: Die Entscheidung, das multinationale Team 5 Balls United nur in Topf 4 zu stecken, war definitiv fragwürdig. Auch die Kubbosaurier und The Panda-booze-bird erlitten eine unglückliche Auslosung: Sie waren die einzigen Schweizer, die schon in der Gruppenphase auf Landsmänner trafen und hatten mit der belgischen Super-Kombo ECT und den soliden King Killers aus Deutschland einen schweren Stand. Als Überraschung des Tages darf das Ausscheiden der Vorjahressieger Kubb’Ings gelten. In den vier Rangierungsspielen, die danach im Schochmodus stattfanden, holten sich diese aber relativ souverän den ersten (insgesamt 33.) Platz. 

Gruppeneinteilung: Zweite Gruppenphase

Gruppe A

1. Teutonen, 2. Chouffekubbers, 3. Našrot, 4. Blue/Orange 2.0

Gruppe B

1. Kurpark Lame Ducks, 2. Actief The Sequel, 3. Name your Price, 4. Gipfelstürmer

Gruppe C

1. ILTIS, 2. Roger Fischer, 3. 40+, 4. Hägar-Club Schindhard

Gruppe D

1. Breitizone, 2. Mordparta Vršovka, 3. KUBB them All, 4. Vanitas

Gruppe E

1. Kubb Monsieur, 2. M3, 3. Kubbless, 4. King Killers

Gruppe F

1. ECT, 2. Blue/Orange, 3. DK DE SMISSE, 4. Aare Rhy Drii

Gruppe G

1. Horstcrew, 2. Café den Hoek, 3. The Kubbboys, 4. Pasar Actief

Gruppe H

1. Fight Kubb, 2. Warre and the pirates, 3. 5 Balls United, 4. Skubb onder A gat

Richtig hart und einer Europameisterschaft würdig wurde es dann am Nachmittag: Die Qualifizierten wurde erneut in Gruppen eingeteilt - dieses Mal in acht 4er-Gruppen - und nur die Ersten jeder Gruppe qualifizierten sich für das Viertelfinale. Aus Schweizer Sicht bildeten sich die Gruppen zumindest insofern einigermassen glücklich, dass sich nur zwei Schweizer Teams in derselben Gruppe wiederfanden - Name your Price und die Kurpark Lame Ducks. Überaus gut besetzt waren aber sowieso alle Gruppen. Durchgesetzt haben sich grösstenteils mindestens Mitfavoriten: Überraschend war vor allem das Out von Weltmeisterteam Roger Fischer, welches sich im letzten Gruppenspiel vom zu starken ILTIS aus Deutschland geschlagen geben musste. Krass fiel auch das Resultat des Aare Rhy Drii mit Vorabendheld Stefan Obrist aus - die drei Jungs belegten nur den vierten Platz, wurden aber mit Blue/Orange und ECT auch in eine herausstechend gute Gruppe eingeteilt. M3 musste sich hinter Kubb Monsieur anstellen, die wieder einmal einen Glanztag einzogen, und auch Name Your Price schied als Gruppendritter aus.

Die Viertelfinals waren also gesetzt und spiegelten sehr gut die Setzliste wie auch das Nationenranking wieder: Fast alle Viertelfinalisten waren in ihren ersten Gruppen topgesetzt (1.), die Teutonen (2.) und Fight Kubb (3.) bildeten die Ausnahme. Ausserdem hatten sich drei belgische, drei Schweizer und zwei deutsche Teams qualifiziert. Und diese Verteilung sollte in den Halbfinals relativ gleich bleiben: Es duellierten sich nun nämlich in drei Spielen jeweils zwei Teams der gleichen Nation. Für die Schweiz hiess dies: Breitizone gegen Kurpark Lame Ducks. Das Spiel könnte fast als Klassiker bezeichnet werden - bestand doch letzteres Team zu zwei Dritteln aus Öpfelbaum 1. Erfolgreich revanchierten sich Lukas Huser und Philip Grob für die Finalniederlage in Fislisbach und zogen mit 2:1 in den Halbfinal ein. Die Horstcrew musste gegen Kubb Monsieur den Kürzeren ziehen - die Belgier holten sich ein souveränes 2:0. Im deutschen Duell schlugen die Teutonen als Überraschungsteam des Tages ILTIS, während Fight Kubb gleich für die zweite Überraschung sorgte und ECT aus dem Turnier eliminierte. Gegen die Jungs von Fight Kubb mussten jetzt die Lame Ducks ran - und das taten sie ihrem Teamnamen widersprechend rasant! Schnell waren vier Kubbs von der gegnerischen Base weg, doch dann folgte eine Schwächerunde: Fünf Stöcke für die Feldkubbs zu brauchen, war zu viel - die logische Folge war ein 1er-Finisseur der Belgier und somit das 1:0. Im zweiten Satz waren die Rollen dann vertauscht: Die Lame Ducks legten vor, die Antwort fiel dünn aus und nach 14 Würfen war der 1er-Finisseur Realität. 1:1. Der dritte Satz wurde leider schnell zur Formsache: Nach den ersten vier Schüssen der Badener war die gegnerische Base immer noch voll - nur gerade neun Minuten dauerte es, bis der dritte 1er-Finisseur geschehen war und Fight Kubb ins Finale einzog. Noch klarer fiel das Ergebnis im anderen Halbfinale aus: Kubb Monsieur gab weiterhin keinen Satz ab und zog mit einer bestechenden Performance ins Finale ein.

Wieder mussten sich die Schweizer also mit dem kleinen Finale begnügen, doch immerhin gab es dort eine original Badener Kurpark-Packung: Die Lame Ducks setzten sich gegen die Teutonen souverän mit 3:0 durch und sicherten sich unter lautstarker Unterstützung des frenetischen Schweizer Publikums die erste und einzige Schweizer Medaille an den EKC 2019. Im grossen Finale standen nach dem Dreifachsieg im Einzelwettbewerb nun auch im 3vs3-Turnier zwei belgische Kontrahenten. Wer den bisherigen Turnierverlauf etwas beobachtet hatte, hätte einen guten Tipp abgeben können, was den Sieger betraf… Und wäre nicht falsch gelegen: Nach dem letztjährigen zweiten Platz bei den EKC liess sich Kubb Monsieur dieses Jahr den Titel nicht wegschnappen und vollendete einen äusserst starken Kubbtag mit einem 3:0-Sieg über Fight Kubb. Für die Statistik: Die jungen Kubber aus Belgien verloren in der KO-Phase keinen einzigen Satz. Wow! 

Kubbtechnisch stand nun noch ein letzter Punkt auf dem Programm: Das Finale der 6vs6-Meisterschaft! Am Mittag wurden die Halbfinals gespielt, in welchen die beiden deutschen Teams ein ähnlich bitteres Los zogen, wie die Schweizer im Vorjahr: Beide mussten sich geschlagen geben - Germany 1 mit 2:0 gegen Schweden, Germany 2 mit 2:1 gegen Belgium 1 - und bestritten nun das Spiel um Platz 3 gegeneinander. Erwartungsgemäss triumphierte dort die erste Mannschaft mit 2:0 und sorgte dafür, dass auch nach Deutschland eine Medaille vergeben wurde. Vor dem Grande Finale erklangen etwas archaisch-nationalistisch anmutend, aber dem Nation-Ranking-Gedanken gerecht werdend, die Nationalhymnen Belgiens und Schwedens, bevor sich Belgium 1 mit einem ziemlich perfekten Kingtoss den Anspielvorteil schnappte. Schnell war die schwedische Base leer - die zwei frisch gebackenen Europameister von Kubb Monsieur sorgten praktisch im Alleingang dafür - und eine Runde später auch der König gefallen. Im zweiten Satz kam dann etwas mehr Gegenwehr vonseiten der schwedischen Mannschaft, länger als der erste Satz dauerte er aber vor allem aufgrund der ausgedehnten Diskussionen beim Aufstellen der Kubbs durch das schwedische Team. Auf sich aufmerksam machte ein weiteres Mal Yentel Castrel, welcher in beiden Sätze eine 100-Prozent-Quote auf acht Meter zeigte und entsprechend auch der war, der nach rund vierzig Minuten Spieldauer den letzten Basekubb beseitigte und somit den Turniersieg ermöglichte. Das 2:0 war besiegelt und mit ihm auch eine absurd hohe Punktzahl für Belgien in der Nationenwertung. Belgien gewann nicht nur alle vier Events (1vs1, 3vs3, 6vs6, Freshman’s Cup), sondern das auch noch doppelt und dreifach! Die Einschätzung in der Kubbtour-Vorschau, dass dieses Jahr weniger hohe Punktzahlen erreicht werden würden, weil ab 2019 im 6er-Turnier nur noch das beste Ergebnis gewertet wird, entpuppt sich als krasse Fehleinschätzung. Zum Vergleich: Letztes Jahr gewann Belgien das Nation Ranking mit 5000 Punkten vor der Schweiz mit 3900 Punkten. Dieses Jahr sammelten die belgischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer unglaubliche 7200 Punkte - mehr als die zweit- und drittplatzierten Länder summiert! Auf den Folgerängen befinden sich die Schweiz mit 3400 Punkten und Deutschland mit 2500 Punkten. Der EKC Freshman’s Cup wird zwar nicht für die Nationenwertung berücksichtigt, aber auch da räumten die Belgier mit einem sechsfachen Sieg mächtig ab: “Sus en Klus met nen goeie” gewann das Turnier vor fünf weiteren belgischen Teams, auf Platz sieben folgt mit dem Team Harris aus der Schweiz das bestplatzierte ausländische Team.

Auch dieses Jahr fand eines der grössten Highlights erst ganz am Schluss statt: Die Siegerehrung und die darauffolgende Afterparty! Nachdem Belgien seine fünf Pokale erhalten hatte, verschob sich die Meute Richtung Bar, wo mit Musik und Drinks ordentlich gefeiert wurde. Hier konnten die Schweizerinnen und Schweizer beweisen, dass sie immerhin noch Europameister im Feiern sind - auch ohne etwas gewonnen zu haben. Insgesamt kann das Wochenende trotzdem als voller Erfolg gewertet werden: Auch wenn es sportlich nicht so gut lief, wie erhofft, war es wunderschön zu sehen, wie das letztes Jahr von der Kubbtour ins Leben gerufene Projekt Früchte trägt. Organisatorisch mag so einiges noch nicht perfekt gelaufen sein - trotzdem bedankt sich die Kubbtour bei dem belgischen Organisationskomitee, welches wieder einen enormen Aufwand betrieben hat, um das Riesenevent auf die Beine zu stellen und mit vollem Herzblut alles dafür eingesetzt hat, den europäischen Kubbsport voranzubringen. Danke!

Weiter geht es nach dem vergangenen, freien Wochenende morgen in Basel: Da steigt am 20. Juli mit der Whiskyboys Trophy nämlich bereits die sechste Ausgabe des einzigen 6er-Turniers der Schweiz und das gleichzeitig wichtigste WM-Vorbereitungsturnier überhaupt. Für das immer mit viel Liebe organisierte Turnier kann man sich immer noch anmelden und zwar hier. Bis dann!

Resultate 1vs1

Nicolas Neyt Winner
Jurgen Mommerency Final
Yentel Castrel 3. Platz
Stefan Obrist Halbfinal
Marc Binder Viertelfinal
Stefan Vorrink Viertelfinal
Julian Vorrink Viertelfinal
Jurgen Vandenputt Viertelfinal
Joakim Ekelöf Achtelfinal
Christoph Fischer Achtelfinal
Per Norman Achtelfinal
Silvan Zünd Achtelfinal
Stefan Ooms Achtelfinal
Stijn Slootmans Achtelfinal
Jakob Hanslik Achtelfinal
Fabian Baumgartner Achtelfinal
Lukas Huser 1/16-Final
Koen Mertens 1/16-Final
Jelle Timmermans 1/16-Final
Tom Thomasson 1/16-Final
David Jüttke 1/16-Final
Robert Harnack 1/16-Final
Robin Vandeputte 1/16-Final
Roger Züst 1/16-Final
Andreas Heiden 1/16-Final
Nicolas Vögeli 1/16-Final
Michael Gysin 1/16-Final
Jacky Suter 1/16-Final
Manuel Perrass 1/16-Final
Steven Pisman 1/16-Final
Hendrik Pisman 1/16-Final
Franz Ludwig 1/16-Final

Resultate 3vs3

Kubb Monsieur Winner
Fight Kubb Final
Kurpark Lame Ducks 3. Platz
Teutonen 4. Platz
ECT 5. Platz
Horstcrew 6. Platz
ILTIS 7. Platz
Breitizone 8. Platz
Blue/Orange 9. Platz
Chouffekubbers 10. Platz
Café den Hoek 11. Platz
Pasar Actief the Sequel 12. Platz
Warre and the pirates 13. Platz
M3 14. Platz
Roger Fischer 15. Platz
Mordparta Vršovka 16. Platz
5 Balls United 17. Platz
40+ 18. Platz
Kubb them all 19. Platz
The Kubbboys 20. Platz
Name your price 21. Platz
Kubbless 22. Platz
DK DE SMISSE 23. Platz
Našrot 24. Platz
Gipfelstürmer 25. Platz
Pasar Actief 26. Platz
Aare Rhy Drii 27. Platz
Blue/Orange 2.0 28. Platz
Skubb onder A gat 29. Platz
Hägar-Club Schindhard 30. Platz
Vanitas 31. Platz
King Killers 32. Platz

Resultate 6vs6

Belgien 1 Winner
Schweden Final
Deutschland 1 3. Platz
Deutschland 2 4. Platz
Tschechien 2nd in group stage
Schweiz 1 2nd in group stage
Schweiz 2 2nd in group stage
Belgien 2 2nd in group stage
Österreich 3rd in group stage
Frankreich 3rd in group stage
Spanien 3rd in group stage
Vereinigtes Königreich 3rd in group stage

Resultate Freshman's Cup

Sus en Klus met nen goeie Winner
Eilanders Final
Kovera Kubbteam 3 3. Platz
Hakuba Matata 4. Platz
Doner Kubbab 5. Platz
Kubbito Presto 6. Platz
Team Harris 7. Platz
De Wajoos 8. Platz
Generatieteam 1.0 9. Platz
Funkubbers 10. Platz
De Voetbalwijk 11. Platz
Superkubbifragilisticexpialidocious 12. Platz
Kubbulus Nimbus 13. Platz
De Saboteurs 14. Platz
KrolfKubbers 15. Platz
Brits with Sticks 16. Platz
Tigerlifting Overijse 17. Platz
Absolute Beginner 18. Platz
Klimop 19. Platz
Kgb Aperikubb 20. Platz
Hispano-Italiano 21. Platz
De Boerkes 22. Platz
2 girls 1 kubb 23. Platz
Bekubbst Derop!!! 24. Platz
Binkom basterds 25. Platz
Kubbinatorz 26. Platz
De vriendinnen 27. Platz
kgb-kraken 28. Platz
Kubberdons 29. Platz
Rub-a-dub-kubb 30. Platz
Familie Luyten 31. Platz
HERMASKI 32. Platz

Nationenwertung

Belgien Winner 7200
Schweiz Final 3400
Deutschland 3. Platz 2500
Schweden 4. Platz 1500
Tschechien 5. Platz 700
Österreich 6. Platz 400
Frankreich 7. Platz 200
Spanien 7. Platz 200
Vereinigtes Königreih 9. Platz 0
Italien 9. Platz 0
Niederlande 9. Platz 0
Norwegen 9. Platz 0
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