Oliver Spiess | 13 Januar 2020

Winterpause? Von wegen!

Die Festtage und das Jahr 2019 gehören der Vergangenheit an, die Mägen sind von den Festmahlen gefüllt und langsam aber sicher kommt die Vorfreude auf die nächste Saison auf. Eine entsprechend willkommene Abwechslung während der (bisher nicht ganz so) kalten Wintertage stellte die fünfte Ice-Rink-Kubb-Challenge in Brugg dar. Ein wenig Kubbsport gegen den Winterspeck und ein grosses Wiedersehen nach rund drei Monaten Turnierabstinenz balsamierte Körper und Seele ein.

So versammelte sich das Kubbvolk fleissig – das Teilnehmerfeld war wieder einmal mehr als gefüllt und das trinational (Belgien, Deutschland und Schweiz) – beim Eisfeld neben der Brugger Fachhochschule zur Jubiläumsausgabe der Ice-Rink. Mit einem heissen Glühwein und dicken Socken machten sich die Teilnehmenden an die Vorrunde, in welcher wie gewohnt jede Runde neue 3er- und 4er-Teams zusammengelost wurden. Fünf Spiele wurden in der Vorrunde bestritten, maximal fünf Siegersterne pro Person konnten gewonnen werden. Jenes Kunststück gelang mit Oli aka. O-Beat dann auch einem Spieler, der sich somit direkt fürs Halbfinale qualifizierte. Darauf folgten zehn Teilnehmende mit vier Sternen, die ebenfalls ohne Umweg in die Finalrunde einzogen. 1 + 10 = 11, 12 Halbfinalplätze sind jeweils zu vergeben. Somit traten ganze 22 Spielerinnen und Spieler zum bereits zur Tradition avancierten Riesen-Shoot-Out um den letzten verbleibenden Platz an. Im Sudden-Death-Modus hatten sie jeweils einen Kubb zu treffen – wer nicht traf, schied aus, wer traf, kam in die nächste Runde – bis nur noch jemand übrig war. Während die erste Runde mit einer Wurfdistanz von vier Metern zum Kubb noch die meisten überstanden, wurde es in der zweiten und dritten auf sechs beziehungsweise sieben Meter schon enger. In der vierten Runde auf acht Meter zahlte sich dann die langjährige Erfahrung auf Eis und Rasen aus: Nur einem gelang auch der vierte Wurf in Folge. Jonas aka. Waveman – mit bis anhin zwei Turniersiegen in Folge (2018 und 2019) und einem dritten Platz an der ersten Ice-Rink 2016 der erfolgreichste Eiskubber der Welt – behielt einen kühlen Kopf und stellte alle anderen in den Schatten.

Nachdem sich die Viersterner im Kubbcurling darum duellierten, wer in welcher Reihenfolge sein Team zusammenstellen durfte, startete die Teamwahl. Pädu aka. Sparringspartner, Lüg aka. Boskoop und Kristof schlitterten ihren Kubb am nächsten an den König und durften somit ein eigenes Team wählen. Die mit Abstand schlechteste Leistung zeigten während des Curling-Minigames Pädus Horstcrew-Kollegen Leutsch aka. Lucky Luke und Dare; nur rund 2 Meter weit rutschten ihre Holzklötze. Dahinter steckte weder eine Muskelspastik noch ein Systemfehler: Durch eine taktische Niederlage versuchten die beiden, für ihren Oltner Kollegen Pädu wählbar zu bleiben, um in originaler Teambesetzung zum Halbfinal antreten zu können. Eine Bescherung, die in der Geschichte des Eiskubbs tatsächlich schon zwei Kubbtourteams zuteil geworden war: den Kubbanern 2018 und den Sonnenkönigen 2016. Dieses Mal vermochte Boskoop eine solche Teamkonstellation zu verhindern und warb neben Jacky aka. Schagg auch Dare an – das Team Montezumas Rache war geboren. Sparringspartner schnappte sich derweil Lucky Luke und Rehme aka. Dr. Feelgood und taufte sein Team Dr. Horstcrew. Kristof entschied sich mit Aline aka. Bebiih und Lars aka. FairEnAff für den Namen Trippelke und O-Beat, Jonas aka. Waveman und Nonjimm aka. Naaniiii feierten das Revival der Åndere.

Die Halbfinals gingen vergleichsweise schnell über die Bühne. Dr. Horstcrew setzte sich mit einer äusserst starken Leistung gegen die schwächelnden Åndere 2:0 durch. Trippelke gab im Spiel gegen Montezumas Rache mehr Gegenwehr – verlor das Spiel schlussendlich aber mit 2:1. Dr. Horstcrew verhinderte somit auch gleich Wavemans Hattrick; bereits zum dritten Mal in Folge hätte er das Turnier gewinnen können. Im Spiel um Platz drei konnten Di Åndere dann wieder an die Vorrundenleistung anschliessen und sich mit einem ungefährdeten 2:0-Sieg die Bronzemedaille schnappen. Im Finale standen sich zwei Kubber gegenüber, denen es auf dem Eisfeld noch nie ganz nach oben gereicht hatte: Während sich Lucky Luke bereits zweimal mit dem vierten Platz zufrieden geben musste (2018 und 2019), schnitt Jacky in den beiden Jahren zuvor zweimal hintereinander mit dem unglücklichen zweiten Platz ab. Einer von beiden sollte nun also zum ersten Mal endlich den glitzernden Edelschlittschuh gewinnen. Und die Weichen waren schnell gestellt. Dare curlte die Kubbs auf Weltklasseniveau ein, Schagg setzte seine Schnellschuss-Maschinerie in Gang und Boskoop zeigte eine gewohnt abgeklärte und souveräne Leistung. Die Folge war dem Wortlaut der Gegner entsprechend eine «epische 3:0-Packung», mit einer Triplette (zwei vorne, einer hinten) von Dare im richtigen Moment schnappten sich die drei Jungs den Turniersieg mit Stil.

So endete die fünfte Ausgabe des Eisklassikers überpünktlich und wer noch mochte, liess den Kubbtag mit einigen Funpartien ausklingen. Jene, welche bereits kalte Füssen bekommen hatten, duellierten sich im spontan organisierten Jassturnier oder wärmten den Körper mit heissen Genussgetränken von innen auf – und schlussendlich traf sich die Kubbgemeinde zum gemütlichen Fondueplausch im angrenzenden Holzchalet. Die Kubbtourredaktion verabschiedet sich in den zweiten Teil des Winterschlafs und meldet sich in rund einem Monat mit den News von der siebenten ordentlichen Kubbtour-GV wieder. Die Versammlung findet am 15. Februar in Basel statt. Anmeldungen nehmen wir gerne per Mail entgegen. Bis bald!

Resultate Ice-Rink-Kubb-Challenge 2020

Montezumas Rache: Boskoop, Schagg, Dare

Winner

Dr. Horstcrew: Sparringspartner, Lucky Luke, Dr. Feelgood

Final

Di Åndere: O-Beat, Waveman, Nonjimm

3. Platz

Trippelke: Kristof, Bebiih, FairEnAff

Halbfinal

 

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