Lukas Leuenberger | 25 September 2022

Vierter Saisonsieg für die Horstcrew am Sure Shot 2022

Ein Jahr nach seiner Volljährigkeit wurde der Sure Shot heuer bereits 19 Austragungen alt. Nach einer turbulenten Geschichte mit einem vorläufigen Schlussstrich, der sich als Startschuss eines Neuanfangs erwies, ist mittlerweile wieder Ruhe eingekehrt. Bereits zum dritten Mal fand der Sure Shot unter seinem neuen OK statt – und zum dritten Mal auf dem Sportplatz Landauer. Angemeldet waren 40 Teams, wobei bei einer vorherigen Sichtung der Teilnehmerliste schnell klar wurde, dass in ebendieser eine grosse geografische Lücke klaffte. Zwischen Brugg und Bad Zurzach, der schöne grüene Aare naa, wo Kubbhochburgen und Topteams hüben wie drüben des Ufers angesiedelt sind – von eben dieser Region reiste niemand nach Basel. Der Grund war schnell gefunden: Die beiden grössten Kubbvereine der Schweiz, der KCUA und KCW waren auf eine gemeinsame Vereinsreise an ein tschechisches Turnier aufgebrochen. Zwei Teams aus Mellingen, je eines aus Fislisbach und Döttingen, sowie den einen oder anderen untergeschmuggelten Aargauer in den übrigen Teams, das war die magere Ausbeute des Kantons, der die Kubbtour in den letzten Jahren wesentlich geprägt hatte. 

Aber davon liess man sich auf dem Landauer selbstverständlich nicht die Stimmung vermiesen, obwohl am Vorabend des Turniers eine schmerzliche Absage in Basel eintraf. Die Kubb’Ings, seines Zeichens das erfolgreichste Kubbteam aller Zeiten, hatte sich in Originalbesetzung angemeldet. Doch leider wurde der Flug von David und Robert gestrichen und die beiden Deutschen konnten nicht in die Schweiz zu ihrem mittlerweile in Basel wohnhaften Teamkollegen Andi fliegen. So wurde nichts aus einem zweiten Sieg für die Rostocker Kubblegenden am Sure Shot. Den ersten hatten sie sich 2013 bei der grössten Austragung des Turniers geholt – die 114 Teams von damals bedeuteten noch lange Zeit Schweizer Rekord.  

Doch genug der Absenzen und genug der Vergangenheit, es waren ja auch noch Leute da – und was für motivierte! Empfangen wurden sie von einer zurückhaltenden Sonne, die nur ab und an ihre Stärke aufblitzen liess, und einem lauen Lüftchen, das sich im Verlaufe des Tages zu einer stärkeren Brise entwickeln sollte. Highlight für die Kids war zweifellos die mächtige Hüpfburg, die schon frühmorgens über dem Sportplatz thronte und die den ganzen Tag für (meist) glückliche Kinder sorgte. Im unteren Cup, dem Lilla Sure Shot, starteten viele Teams, die seit Jahren ein fester Bestandteil des Turniers sind, beispielsweise die Schnäderänte, Yepr Yepr oder die Gündülü Kübb Grüpp. In 5 Gruppen à 5 bzw. 6 Teams wurde im Lilla Sure Shot eine klassische Gruppenphase durchgeführt. Die drei erstplatzierten Teams, sowie das beste vierte Team, qualifizierten sich für die Achtelfinals. Auf den ersten Plätzen waren bald die Kubbtour-erfahrenen Teams zu finden, spannend wurde es vor allem auf den hinteren Rängen. Den begehrten letzten Slot in den Achtelfinals als bestes viertplatziertes Team sicherte sich nach einem nervenaufreibenden und stimmungsvollen Stechen die Gündülu Kübb Grüpp, die den Erfolg ausgelassen feierte. 

Währenddessen wurde im oberen Tableau in zwei 6er-Gruppen um den Einzug in die KO-Runde gekubbt. Auf dem Papier klarer Favorit waren die Oltner Jungs der Horstcrew. Die aktuell Zweitplatzierten der Kubbtour standen als einziges Team aus den Top Ten am Start. Doch es gab einige sehr gefährliche andere Kombos, beispielsweise Tris Mélange mit Meury, Uli und Nemo, die im ersten Spiel die Horstcrew prompt mit 2:1 besiegten und sich damit den ersten Platz in dieser Gruppe sicherten. Hinter diesen beiden Teams qualifizierten sich die Kubbaner 2 und B52 ebenfalls für die KO-Runde. In der anderen 6er-Gruppe hiessen die vier qualifizierten Teams Shuffle, KCM, Kubbaner Talenta 1 und Smetterling. Besonders Shuffle liess dabei einige Male die Muskeln spielen. Die brandheisse Kombo aus JJ, Ilja und Schneusi wurde kurzfristig durch Pieper verstärkt, der ohne seine beiden Kubb’Ings-Kollegen plötzlich ohne Team dagestanden hatte.

In der Mittagspause gab es neu nicht mehr Verpflegung vom Landauer-Team, sondern vom OK selbst. Highlight war der senegalesische Lager-Eintopf Mafé, der in einer riesigen Pfanne vor sich hin blubberte. Daneben gab es ein ausgiebiges Salatbuffet und Grillwaren. Derart gestärkt waren die Teams nun für die heisse Phase des Turniers bereit – die KO-Phase konnte beginnen. Auch im unteren Cup fehlten viele der besten Teams aus der Jahreswertung der Liga C. Mit den Basler Kolibris waren allerdings die Viertplatzierten dieser Wertung am Start und es bot sich ihnen die Chance, an den abwesenden  «Gmüetlech eine setze» aus Kriens vorbeizuziehen und im Jahresranking auf Platz drei zu klettern. Tatsächlich gelang ihnen dies dann auch, wenn auch denkbar knapp. Etwas überraschend mussten sie bereits im Viertelfinale die Segel streichen und konnten nicht mehr um den Tagessieg eingreifen. Ihre Bezwinger, die Solothurner-Olten-Kombo KCS Öufi, verlor indes gegen das Zweierteam Steilbögg ihren Halbfinal. Im anderen Halbfinale setzten sich die Kubbaner Talenta 2 gegen tres locos durch. So kam es zum Finale zwischen den Steilbögg und den Kubbanern, indem das Zweierteam Steilbögg seine Stärken besser ausspielen konnte und schlussendlich verdient gewann. Die Goldmedaille dürfen sie behalten, Punkte im Ranking gibt es allerdings keine für Zweierteams. Die Bronze-Medaille holte sich das Solothurner Team mit Oltner Söldnerin Rebi KCS Öufi, das die Verückten von tres locos im keinen Finale besiegten. 

2022_09_17 Lilla Sure Shot Podium

Resultate Lilla Sure Shot 2022:

Steilbögg  Winner (2-er Team) 0
KUBBANER Talenta 2  Final 110
KCS Öufi  3. Platz 90
tres locos  Halbfinal 70
D Kubbi Bubbis  Viertelfinal 45
Flauschis  Viertelfinal 45
Kolibris  Viertelfinal 45
Relaks s Piwikien  Viertelfinal 45
Die kli Häx und ihri Crew  Achtelfinal 24
Gündülü Kübb Grüpp  Achtelfinal 24
Kreuzler Kubber  Achtelfinal 24
MaLuMa  Achtelfinal 24
Road Runners  Achtelfinal 24
Schnäderänte  Achtelfinal 24
Three Boys One Kubb  Achtelfinal 24
Yepr Yepr  Achtelfinal 24


Im Hauptturnier hatten alle 8 qualifizierten Teams ein zweites Leben, man konnte also auch mit einer Niederlage in den ersten beiden Spielen noch in den Final vordringen. Als einziges Team weiterhin unbesiegt blieb Shuffle. Das 4er-Team schlug zuerst B52, dann die Horstcrew und schliesslich KCM, wodurch sie den Gegner für das Halbfinale auswählen durften. Weniger gut lief es den Kubbanern Talenta 1 und B52, sie verloren zweimal nacheinander und schieden aus. Eine Runde später im Sechstelfinale erwischte es auch Smetterling und die Kubbaner 2. So hatte Shuffle noch die Qual der Wahl zwischen Tris Mélange und der Horstcrew; den vierten Halbfinalteilnehmer KCM durfte das Team nicht wählen, weil es dieses Duell in der Runde zuvor bereits gegeben hatte. Schliesslich entschieden sich die vier Jungs für Tris Mélange und mussten diese Wahl beinahe bereuen. In einem ewigen und leider teilweise auch gehässigem Spiel ging Tris Mélange in Führung, vermochte es aber knapp nicht den Sack zuzumachen und musste sich schlussendlich doch noch geschlagen geben. Das andere Halbfinale indes verkam zu einer kurzen Angelegenheit, die Horstcrew packte ein unwiderstehliches Spiel aus und servierte KCM mit 3:0 ab. Es war schon spät als es endlich zum grossen Finale in der Arena kam. Leider setzte dann auch noch der erste Regen des Tages ein, weshalb sich die Zuschauerreihen lichteten. Die Anwesenden bekamen ein enges und nervenaufreibendes Spiel zu sehen, die Horstcrew hatte nach der langen Pause Mühe, den Tritt wieder richtig zu finden. Die Oltner gerieten zweimal in Rückstand, vermochten den Match aber noch zu drehen und siegten schliesslich mit 3:2. Geburtstagskind Leutsch beschenkte sich also gleich selbst und durfte an diesem Tag doppelt feiern. Ilja und Pieper hingegen schafften es knapp nicht, das zweite Turnier in Folge zu gewinnen, vor Wochenfrist hatten sie noch zusammen mit Zeier in Solothurn triumphiert. Den dritten Platz sicherte sich Tris Mélange vor KCM. Trotz der Niederlage bauen die Mellinger mit den 70 Punkten aber ihren Vorsprung in der Liga B weiter aus und haben den Jahrestitel damit fast auf sicher. 

Trotz des Sieges bleibt die Horstcrew im Jahresranking weiterhin auf dem zweiten Platz stehen, der Rückstand auf Breitizone beträgt zwei Turniere vor dem Ende der Saison noch immer 250 Punkte. Damit ist bereits klar, dass der diesjährige Kubbtour-Titel an Breitizone gehen wird. 

Bald ist die Saison 2022 bereits wieder Geschichte. Noch stehen mit der Turnierpremiere in St. Gallen und dem Saisonfinale Masters in Basel aber noch zwei spannende 3er-Turniere auf dem Programm. Bevor dann am 15. Oktober die Saison mit dem prestigeträchtigen Einzelturnier Mighty Kubber – der heuer zum ersten Mal vom KCS organisiert wird und in Olten stattfindet – definitiv zu Ende geht. 

2022_09_17 Sure Shot Podium

Resultate Sure Shot 2022: 

Horstcrew  Winner 140
Shuffle  Final 110
Tris mélange  3. Platz 90
KCM  Halbfinal 70
Kubbaner II  Drittelfinal 45
Smetterling  Drittelfinal 45
B52  Sechstelfinal 35
Kubbaner Talenta  Sechstelfinal 35
Shoot First aka Hässig  Platz 5 Gruppenphase 24
Tigers Wood  Platz 5 Gruppenphase 24
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