Oliver Spiess | 30 Oktober 2018

Kubbtour 2018: Der grosse Blick zurück, Teil 1

Die Schweizer Kubbtour 2018 ist beendet! Bereits zum 15. Mal in der Schweizer Kubbgeschichte haben wir einen Gesamtjahressieger und schon zum dritten Mal nach 2014 und 2015 heisst dieser Breitizone. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Riesenerfolg! Die Schnauze vorne hat in dieser Hinsicht nur noch Öpfelbaum 1. Diese konnten das Jahresendranking zwischen 2009 und 2012 unglaubliche vier Mal hintereinander gewinnen! Im ewigen Medaillenspiegel kann der diesjährige Kubbtoursieger nur eine Goldmedaille aufholen – die Legende des nie aufzuholenden Vorsprungs lebt also weiter! Dass Breitizone trotz diesem knappen Medaillenvergleich doch sehr klar die Schweizer Kubbkrone gewinnen konnte, liegt wohl vor allem daran, dass diese an den «wichtigen» Turnieren mächtig Punkte eingesammelt haben: Nur schon die Siege an den drei Turnieren Schweizermeisterschaft, Masters und allen voran dem KCUA Cup bescherten den drei Ausnahmekubbern ganze 468 (!) Punkte in der Jahreswertung, was bereits ohne die anderen Platzierungen locker zum Kubbtoursieg gereicht hätte.

Neben den zwei Topplatzierten der Kubbtour 2018 wollen wir aber auch all jene nicht vergessen, die an anderen Turnieren mit ihrer Leistung geglänzt haben. Deshalb wollen wir die vergangene Saison im "grossen Blick zurück" chronologisch in kleinen Häppchen rekapitulieren und euch die Stimmen aller diesjährigen TurniersiegerInnen präsentieren. Ausser den zwei Ersten im Kubbtourranking schaffte es nämlich kein weiteres Team, mehr als eine Goldmedaille zu erhaschen, weshalb die 14 3er-Turniere insgesamt neun verschiedene Sieger hervorbrachten! Diese Statistik toppt nur das Jahr 2015 mit 11 verschiedenen Siegern. Auch dies stützt die allgemeine Beobachtung, dass sich die Niveauunterschiede an der Schweizer Kubbspitze minimieren. Mit dem Aare Drii Team, Was kubbst du? und den Fatboys schafften es dieses Jahr sogar drei Teams zum ersten Mal überhaupt, sich eine goldene Medaille zu schnappen.

Erfreulich verlief die Saison für die Schweizer Kubbszene auch im internationalen Vergleich: Neben spektakulären Machtdemonstrationen an ausländischen Turnieren – am grössten Turnier Deutschlands in Schindhard erreichte man ein reines Schweizer Podest, an der Weltmeisterschaft in Schweden belegte man nicht nur den ersten, sondern auch den zweiten Platz und ausserdem stand auch in Linz und am Benefizturnier in Berlin je ein Schweizer Team ganz oben – ist es auch die erste Saison seit 2012, in der kein einziges Team aus dem Ausland eine Medaille an einem Kubbtour-Turnier gewinnen konnte.

In diesem ersten Teil des grossen Rückblicks wollen wir euch nun die Sieger der ersten zwei Turniere des Jahres vorstellen: Die Brugger Sonnekönige und das Retortenteam «Schnäuz».

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Kubb it Up XI: Sonnekönige - Stefan Obrist, Nico Schäpper, Jacky Suter

Ihr habt zu Beginn der Saison gleich das wichtige Kubb it Up gewonnen. Wie kam es zu diesem Triumph - wie verlief das Turnier für euch?

"Wir hatten bisher immer gute Erfahrungen mit dem Kubb it Up. Es ist auch das erste Turnier, an dem wir in einem Finale standen (2015). Der Triumph kam an diesem Tag trotzdem ziemlich unerwartet. Wir haben uns eigentlich nichts vorgenommen und einfach gespielt. Das erste Gruppenspiel haben wir gegen den Dösus Kubb Clan verloren. In der Vorrunde schieden wir dann auch fast aus. Erst in der KO-Phase kamen wir endlich auf Touren und schlugen all unsere Gegner zu 0! Sonne sei Dank!"

Was macht das Traditionsturnier in der Badener Aue so speziell? Weshalb sollte man nächstes Jahr unbedingt dabei sein? 

"Speziell daran ist sicher seine Grösse. Es ist eines der grössten Turniere der Schweiz. Ausserdem ist es jedes Jahr das erste Turnier und somit kann jeder sehen, wo er mit seiner Form steht. In den vergangen Jahren war der Turniersieger auch massgebend in der Kubbtour (wir leider nicht :-)). Der Saisonauftakt darf jedenfalls auf keinen Fall verpasst werden."

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12. Kubbmaister: Schnäuz - Fabian Baumgartner, Jacky Suter, Nicolas Vögeli

Nach dem Klingnauer Hattrick von Giuseppe habt ihr es geschafft, diese Siegesserie zu beenden. Wie habt ihr euch bis auf den ersten Platz gekämpft? Wie ist das Turnier verlaufen?

"Um ein Turnier zu gewinnen, müssen immer verschiedene Faktoren zusammenpassen. Die Mischung im Team muss sicher stimmen und da wir vorher noch nie ein Turnier in dieser Konstellation gespielt hatten, war das auf jeden Fall ein grosses Fragezeichen im Vorfeld. Die Konstellation hat sich dann aber als hochexplosiv herausgestellt, die Aufteilung funktionierte wie am Schnürchen, jeder erledigte seinen Job konstant und wenn einer mal einen schlechten Wurf hatte, bügelte ihn ein anderer wieder aus. Wir waren einfach alle unglaublich heiss auf den Titel; trotzdem hatten wir natürlich auch das entscheidende Quäntchen Glück. Der wegweisende Moment war sicherlich das Viertelfinale gegen Kubb Monsieur, in dem die Belgier unglaublich Druck machten und schnell das Zepter an sich rissen. Das Spiel zog viele Zuschauer an, wir konnten von der guten Stimmung und dem Heimvorteil profitieren und mit einem insanen 2er-Finisseur mit Long-Doubie das Spiel in extremis für uns entscheiden. Adrenalin pur! Im Finale war uns dann dank dem Doppel-KO-Modus die Revanche gegen SMP vergönnt, nachdem wir in der Gewinnerrunde noch an ihnen gescheitert waren. Schlussendlich war es das perfekte Turnier für uns!"

Was macht das Turnier in Klingnau aus? Weshalb kann man jedem nur empfehlen, nächstes Jahr daran teilzunehmen?

"Der KubbMAIster ist in vielerlei Hinsicht eines der ganz grossen Turniere in der Schweiz. Er ist gemacht für Kubb-Gourmets - alles passt zusammen. Die Organisatoren lieben den Kubbsport und überraschen jedes Jahr mit innovativen und witzigen Neuerungen. Der ausgeklügelte Doppel-KO-Modus ist bestes Beispiel dafür. Oder dieses Jahr der Minigame-Parcours, in dem die einzelnen Kubb-Disziplinen an verschiedenen Stationen als Team absolviert werden konnten. Legendär ist auch bereits der «Goldene Schiss», ein Pokal für den besten Einwurf des Tages.
Der KubbMAIster ist neben dem KCUA-Cup das Schweizer Turnier mit der grössten internationalen Strahlkraft. Das zeigte sich auch dieses Jahr mit Teams aus Belgien, Deutschland und sogar den USA. Gleichzeitig ist er dank einer zweiten Kategorie (auch das übrigens eine Erfindung aus Klingnau) bei Anfängerteams und GelegenheitsspielerInnen ebenfalls sehr beliebt. Und des Weiteren geniesst der KubbMAIster in der Kubbszene den Ruf, das Turnier mit der besten Musik zu sein.

Alles Gründe in den äussersten Aargau zu reisen und sich selbst ein Bild zu machen... Wir sind auf jeden Fall wieder da und heiss auf die Titelverteidigung!"


Titelbild: Lukas Leuenberger

Bild Kubb it Up: Oliver Spiess

Bild KubbMAIster: Marc Binder (Kubb Paparazzi)

Textüberarbeitung und Redaktion KubbMAIster: Lukas Leuenberger

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