Oliver Spiess | 14 Oktober 2018

Wie in alten Zeiten: Kubblegende Gravensteiner ist zurück!

Wer hätte das vor einem Jahr gedacht? Nach seiner schlechtesten Kubbsaison seit irgendeinem Jahr am Anfang des Jahrtausends – als er selbst noch Haare trug, Turnierfinals noch auf einen Satz gespielt wurden und Tableaus noch auf A4-Blätter gedruckt waren – zeigt Roger Züst nochmals allen den Meister. Tatsächlich musste man sich weit zurückerinnern, um ein Jahr zu finden, in dem er keinen einzigen Titel gewann. Wohl nur deshalb erhielt er 2017 auch den Kubbtour-Award «Enttäuschung des Jahres» - manch anderer wäre mit einem 4. Platz an der Einzel-SM, einer Bronzemedaille an der Schweizer Meisterschaft im Team, dem Vizeweltmeistertitel und einer weiteren Silbermedaille wohl Anwärter für den etwas schmeichelnderen «Überraschung des Jahres»-Award. Aber nun zum gestrigen Turnier.

Nachdem klar wurde, dass der diesjährige Mighty Kubber nicht im Kurpark durchgeführt werden kann, entschloss man sich kurzerhand, das Turnier nach Döttingen zu verschieben. Bekannt war diese Sportwiese bisher nicht vielen: Ausser der ersten Vereinsmeisterschaft des KCUAs fand dort noch nie ein Kubbturnier statt. Trotzdem wurde auch dieses Jahr wieder ein liebevolles Turnier im Western-Style auf die Beine gestellt und man reiste mit guter Stimmung und viel Vorfreude zum letzten Ernstkampf der Kubbtour 2018. In der Siegerrunde des Doppel-KO-Tableaus verlief alles in relativ vertrauten Bahnen: Im Halbfinale standen sich Setzlisten-gerecht die vier bestgesetzten Spieler gegenüber und erst im Finale brachte Züsts Sieg über Beni the Gun die Ordnung ins Wanken. Die vermutlich grösste Überraschung des Tages spielte sich dann aber im Viertelfinale des Haupttableaus ab, wo Fletcher mit dem Sieg über Buschi den Halbfinaleinzug erreichte. In den anderen beiden Viertelfinals standen dann die grossen teaminternen Duells an: Beni the Gun liess gegen Teamkollege Pepe nichts anbrennen und Röshi triumphierte gegen den drittgesetzten Sparringspartner aus Olten.

Somit spiegelten die Halbfinalisten schön die Saison wider: Auf der einen Seite drei amtierende Weltmeister – die nebenbei auch alle schon einmal zum Mighty gekürt worden sind - auf der anderen Seite Fletcher, der 2017 im Team «Newcomer des Jahres» wurde und den man dieses Jahr wohl auch als Einzelspieler zu einem der ganz grossen Aufsteiger zählen darf. Gravensteiner durfte sich ihn dank seinem Sieg der Siegerrunde als Gegner aussuchen und eliminierte diesen routiniert aus dem Turnier. Im anderen Duell sorgte Roger Ammann für die zweite Überraschung des Tages und zog gegen Marc Binder ins Finale ein. Der Einzel-Schweizer-Meister von 2016 und 2017 war offensichtlich nach der diesjährigen Absage dieses Turniers umso heisser auf den Mighty Kubber. Während Doppel-Mighty Binder sich den dritten Platz sicherte, war Züst drauf und dran, für eine Premiere des Kubbsports zu sorgen: Mit dem Sieg im «Roger-Duell» wäre er der erste und einzige Spieler aller Zeiten, der ganze drei Mal zum gefürchteten «Mighty Kubber» gekrönt werden würde. Und genau das strebte er schnurstracks an: Schnell stand im Finale 2:1 und auch im vierten Satz setzte er sich souverän zum Triple durch. Dank seinem Einzug ins Halbfinale gewann Beni the Gun wie erwartet zum zweiten Mal in Folge die Einzel-Kubbtourrangliste mit 22 Punkten Vorsprung vor Gravensteiner. Auf dem dritten und vierten Platz folgen Breitizone-Kumpanen Winnie und Pepe.

Doch auch für die Ausgeschiedenen ging es noch um einen prestigeträchtigen Titel: Den «Mighty Sheriff» 2018! In den Sternen-Duells räumten vier SpielerInnen so richtig ab: Tatanka, Miss Sophie, Driibiiii und Dr Basidi Abdel Assar vo El Mahaly. Mit über 50 erworbenen Sternen durfte sich Tatanka – welcher nach dem bitteren Ausscheiden am Morgen schon mit einem Fuss auf der Heimreise war – seinen Halbfinalgegner aussuchen. Mit Driibiii entschied er sich nicht schlecht und schaffte den Sprung unter die besten zwei. Im Finale musste er sich dann aber gegen Miss Sophie geschlagen geben, welche nun als erste Frau der Kubbgeschichte den ehrfürchtigen Job der «Mighty Sheriffin» inne hat. Im kleinen Finale sicherte sich Driibiii noch die Stelle als Hilfshilfs-Sheriff.

Zum Ende der Saison wollen wir von der Kubbtour uns nochmals bedanken: Bei allen Turnierorganisatoren, die auch dieses Jahr wieder so abwechslungsreiche und unvergessliche Events organisiert haben, bei allen Spielerinnen und Spieler, die an den Turnieren teilgenommen haben sowie natürlich bei allen HelferInnen und anderen Personen, welche sich mit ihrem Einsatz für den Kubbsport und die Kubbtour 2018 eingesetzt haben und die Saison so toll gemacht haben. Wir wünschen euch eine schöne Winterpause!

Eure Kubbtour-Redaktion

Resultate Da Mighty Kubber 2018:

Gravensteiner (Öpfelbaum I) Winner 136
Röshi (Aare Drii Team) Final 68
Beni the Gun (Breitizone) 3. Platz 46
Fletcher (Fatboys) Halbfinal 34
Buschi (Dr. Chakkala Mastrolorenzo) Viertelfinal 17
Pepe (Breitizone) Viertelfinal 17
Sparringspartner (Aare Drii Team) Viertelfinal 17
Schagg (Sonnekönige) Achtelfinal 9
Nado (Brød) Achtelfinal 9
Mistöpfel (Öpfelbaum I) Achtelfinal 9
Gügi (Aber Hallo) Achtelfinal 9
Boskoop (Öpfelbaum I) Achtelfinal 9
Tschepetto (Sonnekönige) 1/16-Final 5
Mad Maks (Was kubbst du?) 1/16-Final 5
Lucky Luke (BOLT) 1/16-Final 5
Kubb-Elch (Black Dynamite) 1/16-Final 5
Hafenkneipenleiter (Tent it up I) 1/16-Final 5
File (Packlidienst) 1/16-Final 5
Dare (Was kubbst du?) 1/16-Final 5
Waveman (De Giuseppe und sini Kubbcrew) 1/16-Final 5
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