Lukas Leuenberger | 9 Mai 2022

Spendable Kubbszene am Kubb for Africa

Kubb spielen und einen guten Zweck unterstützen? Ja, das geht! Und wie das geht! Am Samstag fand auf der Allmend in Baden das zweite Benefiz-Kubbturnier der Schweiz statt. Nach einer fast vierjährigen Pause rief das OK rund um den KCUA und die Stiftung «ForAfrika Schweiz» unter dem Motto «Kubb for Africa» wieder Kubbhungrige auf die Badener Allmend – mit dem Ziel, möglichst viel Geld für die Stiftung ForAfrika (ehemals JAM) zusammenzutragen. Das Geld fliesst vollumfänglich in die Komplett-Renovation der Kita «Mphe-Bana» in Rustenburg in Südafrika. Ein Team aus freiwilligen Helfer*innen wird im November 2022 vor Ort sein, um den Kindern eine neue Kita mit sanitären Anlagen zu bauen. Christoph Fischer vom KCUA und Fabienne Loser von ForAfrika sprachen dann im Vorfeld auch von einer «Herzensangelegenheit». Bereits vor vier Jahren war das Geld in den Umbau einer Kita in Südafrika geflossen. Damals konnten CHF 6'000.- an JAM Schweiz überwiesen werden. Dieser Betrag sollte natürlich in diesem Jahr noch einmal getoppt werden. 

Sich Holz um die Ohren zu hauen und gleichzeitig Geld für einen guten Zweck sammeln, das zieht logischerweise auch viele Teams an. 53 waren es genau, die sich und die Kubbs nach einer verregneten Woche bei (vorerst) bestem Kubbwetter auf der Badener Allmend trafen. Hatte man im Vorfeld auf die Teilnehmerliste geschaut, waren einem kaum geläufige Team-Namen aufgefallen, doch vor Ort blickte man dann in ganz viele bekannte Kubb-Gesichter. Das Turnier ist ein reines Spassturnier, es gibt keine Punkte für die Kubbtour zu gewinnen. In einer sehr langen Saison verzichteten viele versierte Teams darauf, in Originalbesetzung anzutreten – mitunter auch, weil ausnahmsweise 2er-Teams zugelassen waren. Es gab unzählige neue Combos über die Vereinsgrenzen heraus, in erster Linie zeigte sich die Kubbgemeinschaft solidarisch und einheitlich. Und apropos Grenzen, von jenseits einer ebensolchen fanden gar vier Teams aus München den Weg nach Baden. 

Doch genug der Harmonie, irgendwann wurde dann auch noch gekubbt und mit lauter Unentschieden konnte das Turnier schliesslich auch nicht vorankommen. In sieben runden Schoch auf zwei Sätze wurden die besten 16 Teams ermittelt, die später im Achtelfinale aufeinander treffen sollten. Einen besonders guten Start in den Kubbtag erwischte das Pärchen-Team Popocatepetl mit Franz und Rebecca, das die ersten 5 Spiele allesamt 2:0 gewann und erst am Schluss noch ein Unentschieden und eine Niederlage hinnehmen mussten. Die drei Verlustsätze in Folge reichten aber aus, um noch von Glatze Muskel Reis abgefangen zu werden. Die Combo mit Jacky, Chipsy und Züst holte sich hauchdünn den ersten Platz nach der Gruppenphase. Auf den Rängen drei und vier klassierten sich mit Halbe Tüte Erdnussschüpps aka zuckersüsser Mund (Fisch + Lim) und Doppel Figgo (Aline + Vögi) zwei KCUA-Zweierteams. Zwischen den Spielen wurde in zwei Gruppen die Mittagspause abgehalten. Es gab köstliches Chili con und sin Carne, sowie Würste vom Grill und Hotdogs. 

Um 16:30 Uhr startete schliesslich die KO-Phase – und das mit einem regelrechten Paukenschlag. Allerdings mit keinem solchen, wie er gerne gesehen ist, ganz im Gegenteil. Die Schleusen über Baden öffneten sich und entluden sich direkt auf der geschockten Kubbmeute. Sprints zu den Regenjacken und unter die nächstgelegenen Pavillons waren die Folge. Das Wetter blieb auch in der Folge unbeständig. Bis weit in den Halbfinal hinein führten regelmässige kräftige Regengüsse und Trockenphasen zu munter wechselnden Bedingungen auf den Spielrasen. Das Niveau in den Spielen nahm entsprechend ab, die Trefferquoten sanken und viele Duelle wurden zu regelrechten Nervenspielen. Im Achtelfinale hatte das noch keine grösseren Auswirkungen auf die Resultate, es setzten sich die besser klassierten Teams nach der Gruppenphase durch. Einzige Ausnahme war das Neuntplatzierte GSJ, das sich als Giuseppe und sini Kubbcrew in Originalbesetzung erwies. Sie schlugen das Deutsche Team Forrest&Rhy (Ilja + Andi) mit 2:0. 

Bereits ab den Viertelfinals wurde dann auf drei Gewinnsätze gespielt. Die ausgeglichenen Begegnungen und die schwierigen Bedingungen hatten zur Folge, dass es hier zu reihenweise Dramen und Krimis kam. So musste beispielsweise das Team des Morgens Popocatepetl gegen die beiden Tent it up-Söldner Hannes und Rico etwas überraschend die Segel streichen. GSJ konnte den Lauf nicht fortsetzen und verlor gegen Glatze Muskel Reis knapp mit 2:3. Auch über die volle Länge ging das Spiel der Erdnussschüpps gegen Lager aus Basel (Nado + Flo). Es brauchte einen Longdoubie zum Finisseur von Fisch, um den Kopf im vierten Satz nochmals aus der Schlinge zu ziehen. Im entscheidenden fünften Satz holten sich die beiden KCUA-Boys den Sieg dann doch noch. Doppel Figgo ihrerseits starteten stark in ihr Viertefinale und breakten El Quadrat (Lüg + Leutsch) gleich zu Beginn. Doch die beiden Lukasse kämpften sich zurück und holten in einer umkämpften Partie die nächsten drei Sätze für den Halbfinal-Einzug. In diesen starteten sie gut und führten gegen Glatze Muskel Reis rasch mit 1:0. Doch auch hier drehte das zurückliegende Team auf und qualifizierte sich mit 3:1 für das grosse Finale, wo es auf Halbe Tüte Erdnussschüpps aka. Zuckersüsser Mund traf, die in ihrem Halbfinale die Bastardos eliminierten. 

Mit Glatze Muskel Reis und Halbe Tüte Erdnussschüpps aka. zuckersüsser Mund trafen also zwei Teams im Finale aufeinander, die bereits im Vorfeld zu den klaren Favoriten gehört hatten. In einem engen Finalspiel siegte schliesslich Glatze Muskel Reis mit 3:1 und kürte sich zum zweiten Sieger der Turniergeschichte. Den dritten Rang holten sich die Bastardos, während El Quadrat mit der Ledermedaille vorlieb nehmen musste.

Noch ist nicht klar, wie viel Geld genau gesammelt werden konnte, laut Aussagen des OKs sollte das Ziel, einen neuen Spendenrekord aufzustellen, aber wohl erreicht worden sein. Das wären dann über CHF 6'000.- , die in den Bau der Kita «Mphe-Bana» in Rustenburg fliessen würden. Welch ein Erfolg! Diese Leistung ist unter anderem auch möglich geworden, weil viele Kubbvereine zusätzlich Geld spendeten. Die “Kubbszene Schweiz” überwies der Stiftung ForAfrika einen Scheck über CHF 1’311.-, möglich geworden dank Spenden von Kubb Club Wasserschloss, Kubb Club Solothurn, Kubbaner Basel, Tent it up, Magnet Werk, TV Kleinhüningen, Winti Kubb, Kubb Club St.Gallen, KCUA, Kubbhochburg Fislisbach. Danke euch allen für die grosszügige Unterstützung! 

Der Kubbtour-Tross zieht auf den kommenden Samstag weiter nach Yverdon-les-bains. Das Turnier in der französischsprachigen Westschweiz ist besonders für die wunderschöne Lage am Neuenburgsee bekannt. Anmelden kann man sich noch bis am Donnerstag hier. 

Resultate:

Glatze Muskel Reis Winner
Tüte Erdnussschüpps aka. zuckersüsser Mund Final
Bastardos 3. Platz
El Quadrat Halbfinal
Doppel Figgo Viertelfinal
Popocatepetl Viertelfinal
GSJ Viertelfinal
Lager Viertelfinal
Forrest&Rhy Achtelfinal
Team Schuschu Achtelfinal
No drama LaMa! Achtelfinal
De Aaander.... und Ich Achtelfinal
Chum jeze.. zack, tagg, yesss! Achtelfinal
Maouhobeat Achtelfinal
WintiKubbaz Achtelfinal
SanMar

Achtelfinal

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