Oliver Spiess | 14 November 2018
Kubbtour 2018: Der grosse Blick zurück, Teil 3
Jetzt geht es ans Eingemachte! Die drei Teams, welche für euch heute aus dem Nähkästchen plaudern, sind der Inbegriff der Schweizer Kubbszene. Die Zahlen - wenn man ihre Erfolge addiert – sind schlicht unglaublich: 127 Podestplatzierungen (nur in der Schweiz!), 7 Kubbtoursiege, unglaubliche 8 Siege am Mighty Kubber – dem wohl prestigeträchtigsten Einzelturnier der Schweiz – und gefühlte 1000 Jahre Kubberfahrung. Also eine geballte Ladung Kubberfolg! Wie wir sehen werden, sind sie aber nicht nur gute Spieler, sondern auch fleissige Schreiberlinge. Meine Damen und Herren: Der dritte Teil des grossen Blicks zurück! Enjoy!
Fisi Kubb Open 2018: Breitizone
Das Fisi Kubb Open scheint fest in euren Händen zu sein. War der Sieg dieses Jahr so klar wie es scheint? Wie verlief der ganze Tag für euch?
«Man bekommt vielleicht nur einmal die Möglichkeit, einen Hattrick auf der Kubbtour zu landen [Anmerkung der Redaktion: Nächstes Jahr am KCUA Cup ergibt sich für Breitizone die Chance, ihren zweiten Hattrick zu landen. Und dies am grössten Kubbturnier der Schweiz! Nicht verpassen!] und entsprechend ambitioniert gingen wir auch in das Turnier. Und dort liefs wie am Schnürchen! Wir spielten gutes Kubb, genossen unseren privaten Kühlschrank und verteilten fleissig Packungen. Das alles machte so viel Spass, dass sich Mighty [Marc Binder] am nächsten Tag im Breitizone-Whatsapp-Chat zu einer kurzen Spielerbenotung à la Blick hinreissen liess. Hier das Original :)
Pepe: 5-6
Er war der erste auf Platz und zeigte, wie heiss er auf den Hattrick ist. Machte den ganzen Tag nur einen Nuller auf vorne!! Auf 4 Meter extrem sauber und systematisch gearbeitet! Pegel im Griff und fast jedes Anspiel gewonnen. Kleiner Punkteabzug für die lästigen Setzer beim Einwerfen.
Winnie: -6
Hatte mehr als einmal gezaubert an diesem Samstag! Mit sehr schwierigen bis unmöglichen Dubletten und Tribletten konnte er sich oft noch einen Schuss auf hinten ergattern. Diesen wusste er auch oft zu verwerten. Auch er hatte nur einen Nuller auf vorne!! Besser kann man auf der Position eigentlich nicht spielen. Die Schisse waren gut. Aber für eine 6 reichen sie nicht.
Mighty: 5-6
Mit einer geschätzten 8-Meter-Quote von 55 Prozent konnte er das Spiel immer gut vorantreiben und den Gegner mit Tempo unter Druck setzen. Gerade in den wichtigen Momenten konnte sein Team sich auf ihn verlassen. Die Quote hat jedoch noch Luft nach oben. Das Gleiche gilt beim Einwerfen. Nicht jeder Haufen konnte glänzen, aber in den wichtigen Momenten waren die Schisse da [man beachte das Bild oben und stelle sich dann die Erwartungen vor...].
Vieille prune:
Zu kurz für eine Bewertung.»
Was macht den Kampf um die begehrte Fislisbacher Trophäe aus? Wieso sollte man dieses Turnier definitiv nicht verpassen?
«Fisi Kubb Open: 6!
Ein Turnier für alle Sinne! Der Turnier-Rasen ist der reinste Fussschmeichler und wir sind uns ziemlich sicher, dass dieser mit der Nagelschere geschnitten wird! Die Küche hat sämtliche Gourmet-Auszeichnungen eingeheimst, die es im Kubbsport zu gewinnen gibt und das Wetter ist jedes Jahr top! Ausserdem bietet der Kubb Klub Fislisbach den vollumfänglich gehobenen Standard und all die kleinen Extras, welche der Schweizer Kubbspieler so liebt: Viele Schattenplätze & Sitzmöglichkeiten, Swimmingpools & Erfrischungsduschen, Geburtstagsgeschenke, private Sieger-Freezers, eine Finaltribüne aus Naturstein, Public-Viewings, verschiedene Turnierkategorien, Kinderspielplätze, geile Beats von DJ Q-D und und und. Definitiv eines der Highlights in unserem Kubb-Kalender!»
Gruyèrekubb 2018: Tent it Up I
Ihr konntet dieses Jahr am kleinen aber feinen Turnier in Sorerns triumphieren. Wie verlief der Turniertag für euch?
«Da an diesem Wochenende der KCUA-Vereinsausflug nach Linz stattgefunden hat und die Brugger Crew ebenfalls nach Österreich gereist ist, war das Turnier eher spärlich mit Topteams besetzt. Neben den "Mundiger-Giele", den Drive by Shooters und den Lokalmatadoren von M3 waren wir das einzige Team am Start, welches auf der Kubbtour schon einmal für Furore gesorgt hatte. So wurden wir am Morgen noch nicht sonderlich gefordert. Dafür liessen wir es und gut gehen und genehmigten uns schon bald einen edlen Tropfen von dem Weisswein, der jedes Jahr zu überzeugen weiss!
So richtig ernst wurde es dann im Halbfinale, als wir auf das Nioukubbs Team I trafen, welches zuvor Tent it up 2 ausgeschaltet hatte und somit einen vereinsinternen Showdown verhinderte. Wir gaben uns aber keine Blösse und konnten das Duell mit 2:0 für uns entscheiden. Zum Final: Nachdem die Drive by Shooters den Jungs von M3 im Halbfinale den Meister gezeigt hatten, waren sie heiss auf ihren ersten Turniersieg. Dementsprechend legten sie los. Topquote auf hinten, dazu eine Erwachsenendoublette obendrauf. Doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr bauten sie ab. Wir erwachten gerade noch rechtzeitig und konnten den ersten Satz in extremis noch wenden. Im zweiten Satz liessen wir nichts mehr anbrennen und durften den Pokal zum zweiten Mal nach der Premierenausgabe 2011 in die Höhe stemmen.»
Was macht das Gruyère-Turnier aus? Wieso sollte man nächstes Jahr unbedingt dabei sein?
«Das Turnier glänzt schon seit jeher mit einer herzlichen Organisation und günstigen Preisen. Die Speisekarte lässt nichts zu wünschen übrig; sei es mit einer feinen Suppe, Crèpes oder einem knackigen Schüblig. Da kann man sich super verköstigen (leider sind die besten Makkarönli auf der Alpennordseite nicht mehr im Angebot)! Ein Bierstand in der Mitte aller Kubbfelder hat wohl auch kein anderes Turnier zu bieten. Auch die Preise für die Gewinner haben es in sich: Zu gewinnen gibt’s jeweils einen Korb mit feinen Würsten, verschiedenen Käsesorten, frischem Brot und leckeren Bieren. Zur Siegerehrung erhalten dann sämtliche Teilnehmer noch einen Happen Käse zum Abschluss. Weil uns dieses Turnier so ans Herz gewachsen ist, verbringen wir traditionell jedes Jahr gleich das ganze Wochenende am Ufer des Lac de Gruyère - mit traumhafter Aussicht auf den Moléson - und lassen in bester «Tent it up»-Manier die Seele baumeln.»
12. Sprysse Cup: Öpfelbaum I
Auch vom Sprysse Cup konntet ihr mit einem Pokal im Gepäck wieder nachhause reisen. Wie verlief das Turnier für euch?
«Wir sind am Morgen von Beginn weg gut ins Turnier gestartet und konnten uns in der Gruppenphase souverän durchsetzen. In der KO-Phase steigerten wir uns weiter und wenn unser Gegner gut spielte, spielten wir noch einen Tick besser. Im Viertelfinale spielten wir unser bestes Match an diesem Tag und das war auch absolut nötig: Die Girls on Fire feat. Vögi waren wirklich on Fire, ein schnelles Spiel auf hohem Niveau war das Resultat und wir wussten: Wenn wir so weiterspielen, könnte es heute bis ganz nach vorne reichen.
Etwas überraschend trafen wir im Halbfinale auf das ARGE Holzlager, welches sich in einem best-of-five-Match als zäher Gegner entpuppte. Schliesslich warteten im Finale die Fatboys, die sich in einer stark besetzten Tableauhälfte ebenfalls durchsetzen konnten. Unsere gute Tagesform hielt aber weiter an, der lange Tag in der Sonne hinterliess weniger Eindruck als auch schon und plötzlich hielten wir den Sprysse-Pokal nach über 10 Jahren zum zweiten Mal in Händen. Und ja lieber Rini, wir werden den Pokal dieses Mal auch gravieren lassen ;-)»
Weshalb würdet ihr dieses Turnier jedem empfehlen?
«Der Sprysse Cup ist eine Institution in Basel und wortwörtlich das heisseste Turnier des Jahres - ein Muss für alle Sonnenkinder! Der Sprysse Cup kämpft wie andere Turniere auch mit sinkenden Teilnehmerzahlen. Das ist schade - böte er doch die perfekte Gelegenheit für die vielen lokalen Basler Teams und Gelegenheitsspieler, um einmal Turnierluft zu schnuppern.»
Titelbild: Lars Binder
Bild Fisi Kubb Open: Lars Binder