Oliver Spiess | 21 November 2018
Kubbtour 2018: Der grosse Blick zurück, Teil 4
Die vierte Runde steht an und heute ziehen wir die Gold-Kubbstäbe aus dem Köcher: Neben den Seriensiegern Öpfelbaum und Giuseppe stellen wir euch im zweitletzten Teil des grossen Recaps auch ein Team vor, welchem es dieses Jahr zum ersten Mal gelungen ist, den ersten Platz zu erklimmen: Was kubbst du? erreichte mit dem Triumph in Basel sein Saisonziel und dies gleich am ältesten Kubbturnier der Schweiz!
4. Fribourg Kubb M3eting: De Giuseppe und sini Kubbcrew
Doch noch ein Turniersieg errungen... Und in Fribourg sogar schon zum dritten Mal in Folge! Wie kam es dazu? War schon am Morgen mit diesem Triumph zu rechnen?
«Die Voraussetzungen waren schon einmal komplett anders als letztes Jahr... Nach einer durchzechten Nacht im ‘Chliine Björn’ mit wenig – beziehungsweise so ‘langem’ und ‘erholsamen’ Schlaf wie die Zugfahrt nach Fribourg es ermöglicht – reisten wir direkt von der Kubbbeiz zum Turnier. Dort trafen wir nicht überraschenderweise als Erstes ein und versuchten mit allen Mitteln, dem drohenden Kater entgegenzuwirken... ;-) Obwohl die Besetzung wegen der Badenfahrt nicht allzu stark war, musste Schnüsi eine Glanzleistung zeigen, um uns zum Sieg zu befördern.
Dieses Jahr war das Teilnehmerfeld deutlich stärker besetzt, weshalb wir uns aber auch bewusst waren, dass es etwas mehr braucht als 2017. Besonders Sevi konnte sich nach einer eher mässigen Weltmeisterschaft kubbtechnisch erholen und zeigte eine verdammt starke Leistung! Fast alle Teams bekundeten an diesem heissen Turniertag Probleme mit dem extrem ausgetrockneten Boden, während es Jonas gelang, von Spiel zu Spiel besser einzuwerfen. So glänzte er dann auch ab dem Halbfinale mit einer unglaublichen Quote auf 8 Meter: Ganze 13 Treffer in Folge konnte er da landen – eine immense Trefferserie für ein Teamturnier!
Schlussendlich konnten wir einfach wieder einmal mit unserem Teamflow punkten, der an diesem Tag zu richtig passte. Am Morgen in der Gruppenphase konnte Tent it Up uns noch besiegen – im Final schlugen wir dann aber erfolgreich zurück und sicherten uns den Hattrick! Nicht zuletzt spielten wir natürlich abermals mit Edeljoker Schnüsi auf, der wie gewohnt extrem solide seine Leistung abrufen konnte. ‘Mit em Schnüsi hemmer Fribourg halt no immer gwunne!’.»
Anm. der Redaktion: Die Jokerqualität Schnüsis zeigte sich dieses Jahr auch wieder am KCUA Cup bei der Titelverteidigung von Breitizone: Schon jetzt ist er der erste und einzige Söldner aller Zeiten, welchem ein Turnierhattrick gelungen ist. Nächstes Jahr in Leuggern hat er die dann die unglaubliche Chance, den schon zweiten Joker-Hattrick zu holen und sich in den Geschichtsbüchern des Kubbsports endgültig zu verewigen!
Wieso ist das Fribourg Kubb M3eting ein Muss für jede/n Kubbspieler/in?
«Das Turnier der M3-Clique in Fribourg darf wohl als Highlight der westschweizerischen Turnierreihe gelten... Natürlich abgesehen davon, dass man dort nicht unbedingt mit dem Turniersieg rechnen darf, wenn man nicht Giuseppe heisst! ;-P Auf jeden Fall ermöglicht der dort gespielte Schweizer Modus immer spannende Spiele auf Augenhöhe und man hat schon am Morgen die Möglichkeit, sich mit den Topteams zu messen, um seine Chancen einschätzen zu können.
Wir freuen uns jedes Jahr auf das eher kleinere, aber doch professionelle Turnier über den Dächern von Fribourg: Die Atmosphäre dort stimmt einfach und der Platz ist wirklich sehr schön. Es lohnt sich!»
10. Kubbmasters Bern: Öpfelbaum I
Bei der Jubiläumsausgabe des Hauptstadt-Turniers konntet ihr zum dritten und letzten Mal im Jahr 2018 ganz oben auf dem Podest stehen. Wie kam es dazu? Wie verlief das Turnier für euch?
«Statt einer klassischen Gruppenphase wurde am Morgen im Schoch-Modus gespielt. Durch die überschaubare Anzahl Teams im Hauptturnier erhielt dieses praktisch Masters-Charakter. Ausscheiden konnte man zwar nicht, aber es ging darum, sich eine möglichst gute Ausgangslage für das KO-Tableau zu schaffen. Noch lief nicht jedes Spiel nach Wunsch und wir reihten uns am Ende irgendwo im Mittelfeld ein.
Bis zum Halbfinale lief alles glatt, aber dann trafen wir auf ein extrem starkes Tent it Up. Es sollte zum entscheidenden Spiel an diesem Tag werden. Das Kurpark-Derby gegen gute Freunde und alte Rivalen war hart umkämpft - ein Spiel auf Messers Schneide mit äusserst knapper Entscheidung zu unseren Gunsten.
Im Finale trafen wir auf das Aare Drii Team, aber es schien, als ob bei unserem Gegner irgendwie die Luft draussen war. Ein relativ klarer Sieg war die Folge und nach acht Jahren konnten wir das Turnier tatsächlich zum zweiten Mal gewinnen. Damals gab es die Schiff-Arena und die legendäre Berner Trophäe noch nicht und Öpfelbaum ist in einer bisher einmaligen Konstellation angetreten... Wer als Erster richtig errät (via Kommentarfunktion), wer damals 2010 bei Öpfelbaum mitgespielt hat, kriegt ein Bier spendiert von Lüg an der nächsten GV. ;-)»
Wieso sollte man nächste Saison unbedingt bei diesem Turnier dabei sein?
«Kein anderes Turnier in der Schweiz bietet soviel anarchistischen Charme wie das Kubbmasters in Ostermundigen. Sehr sympathische Freestyle-Organisation trifft auf ein hochklassiges Teilnehmerfeld. Die Aufteilung auf zwei Kategorien von Beginn weg und der in diesem Jahr eingeführte Schoch-Modus haben dem Turnier gutgetan und machen es für Top-Teams sowie Gelegenheitsspieler gleichermassen attraktiv.»
Sure Shot 15: Was kubbst du?
Wow, der erste Turniersieg für Was kubbst du?! Wie seid ihr an diesem Tag in Basel dorthin gelangt? Habt ihr schon am Morgen gespürt, dass da mehr drin liegen könnte?
«Nachdem wir uns wunderten, auf Platz 16 der Setzliste gelandet zu sein, starteten wir das Turnier, indem wir im ersten Spiel die drei frischgebackenen Weltmeister schlugen. Etwas später liessen wir die Sonnenkönige mit fünf Basekubbs auf unserer Seite im Regen stehen, im 1/8-Finale besiegten wir etwas glücklich die Lokalmatadoren von Rope-A-Dope, danach erteilten wir den zweimaligen Titelverteidigern eine Packung, bezwangen hinterher die bis dahin ungeschlagenen Giusis mit dem 20. (!!!) Königsschuss dieses Spiels und schliesslich fegten wir im Finale das erfolgreichste Schweizer Kubbteam ‘Öpfelbaum’ mit 2:0 aus der Arena. Easy way.
Die zwei vorangegangenen Turniere konnten wir leider nicht in Originalbesetzung spielen, weshalb wir dann einfach froh waren, wieder zu dritt unser diesjähriges Ziel zu verfolgen - nämlich einen Turniersieg. Beno hatte dieses Ziel vor der Saison ausgesprochen und Dare nach seiner erfolgreichen WM.
Aber gespürt haben wir es am Morgen noch nicht, denn bei Einem von uns wollten die Basekubbs nicht fallen, der Andere wollte nicht mehr setzen - also stellten wir auf dieser Position um - und der Dritte traf den König nicht.»
Was macht das das Basler Turnier so speziell?
«Es ist das älteste und traditionsreichste Turnier mit dem fabelhaftesten und ausgeklügeltesten Modus überhaupt ... und ohne dieses vermaledeite Rotationsprinzip! Ausserdem haben die Organisatoren einen straffen Zeitplan, achten darauf, dass es zügig vorangeht und das Finale im Normalfall gegen 18:00 Uhr startet.»