Oliver Spiess | 19 Mai 2019
Der Kubbmaister legt wieder einmal mächtig vor!
Die fettesten Beats der Kubbtour, ein äusserst ausgeklügelter Modus und liebevoll mit einem Auge fürs Detail gestaltete Extras: In den letzten Jahren hat sich das Klingnauer Turnier einen internationalen Namen gemacht und so überraschte es auch nicht, unter den teilnehmenden Teams drei Spitzenreiter aus Deutschland und einen aus Belgien zu finden. Die leicht modifizierte Raumeinteilung des Turniergeländes gehört zu jenen immer weiter optimierten Feinheiten, welche das Turnier eines Perfektionisten auszeichnen: Begrüsst wurde man dieses Jahr von einer Willkommenstafel, die einen von vor dem nun zentral gelegenen Gastronomiebetrieb anlächelte (siehe Titelbild). Ein weiteres Novum im Kubbsport stellte die Breitizone mit dem (wirklich!) pünktlichen Turnierstart vor. Die Infomail – Start des ersten Spiels sei um 09:30:00 Uhr – liess es schon erahnen: Zehn Sekunden vor halb zehn Uhr vernahm man über die Soundanlage den Countdown zum Turnierstart und die 13. Ausgabe des Kubbmaisters nahm seinen Lauf!
In äusserst stark besetzten Vierergruppen startete man in die Gruppenphase, um sich für die KO-Runde eine möglichst komfortable Ausgangssituation zu verschaffen. Im Hinterkopf behielt man stets zwei Dinge: Den «goldenen Schiss» und den Pilotversuch der neuen Helikopterregel. Wie schon in den letzten zwei Jahren konnte man nämlich nach einer starken Einwerfrunde seinen Pulk abfotografieren und auf die Kubbmaister-Facebookseite posten, um sich für den Award der besten Einwerfrunde zu bewerben. Die getestete neue Helikopterregel verminderte die Toleranzgrenze der horizontalen Stockrotation auf 15 Grad, während die gefallenen Kubbs nach einem unerlaubten Schuss dort wieder aufgestellt wurden, wo sie liegengeblieben waren und das angreifende Team den Stock zurückerhielt. Erreichen wollte man damit insbesondere eine verstärkte Ambition, möglichst gerade zu werfen, und eine verminderte Hemmschwelle, auch mal einen eigenen Helikopterwurf eher zuzugeben. Einige Kritiker der neuen Wurfregel prophezeiten eine extreme Zunahme der Diskussionen auf dem Spielfeld, was sich auf den ersten Blick aber nicht bewahrheitete. Eine genauere Evaluation wird aber noch vonnöten sein.
Nach den Gruppenspielen und der ersten KO-Runde erfreuten sich die Besucherinnen und Besucher am bereitgestellten Gaumenschmaus und die ersten Teams versuchten sich im vom letzten Jahr bereits bekannten Kubb-Minigolf. Als Team hatte man da seine Kubbskills in verschiedenen Disziplinen wie beispielsweise dem «Rainbow-Wurf» oder dem «Anti-Heli-Kubbhole» unter Beweis zu stellen und alle Posten des kreativen Kubb-Parcours’ mit möglichst wenigen Schüssen zu meistern. Das Wetter zeigte sich seit dem Saisonstart vor zwei Wochen in Baden zum ersten Mal von seiner guten Seite und so fuhren die Teams gesättigt und vergnügt mit der heissen Phase des Turniers fort. In der Siegerrunde des Doppel-KO-Modus’ meldete sich Dr. Chakkala Mastrolorenzo nach einem zweiten Platz in Baden und der Abwesenheit letzter Woche eindrücklich zurück und schlug Öpfelbaum 1 im Spiel um den Halbfinaleinzug. Letztere hatten somit5 eine Ehrenrunde im Hoffnungstableau zu absolvieren und dort ereignete sich im Viertelfinale eine aus deutscher Sicht einseitige Angelegenheit: Alle vier aus dem Ausland angereisten Topteams qualifizierten sich für die Viertelfinals, doch nur die Belgier von Kubb Monsieur konnten sich durchsetzen. Die Gipfelstürmer (Berlin), ILTIS (Berlin) und Hägar-Schindhard (Schindhard) scheiterten allesamt an ihren starken Gegnern. So standen die Halbfinals fest und während sich Breitizone in der nächsten Neuauflage des Duells mit 2:0 gegen Chakkala durchsetzte, eliminierte Öpfelbaum 1 das letzte verbliebene Gastteam Kubb Monsieur mit 2:1.
Zum dritten Mal in Folge standen also die breiten Jungs im Finale und dies gegen den direkten Konkurrenten im ewigen Schweizer Medaillenspiegel. Während Chakkala sich von Kubb Monsieur noch die zweite Medaille im zweiten gespielten Turnier der Saison nehmen lassen musste, bereitete sich um die Arena alles auf das Grande Finale vor. Trotz des Heimvorteils stand wohl so mancher Zuschauer auf der Seite des Kubbteams aus Stetten, zumal ein weiterer Turniersieg von Breitizone für eine solch hohe Punktzahl im Kubbtourranking gesorgt hätte, dass es letztes Jahr schon für den Sieg der Jahreswertung gereicht hätte. Das Spiel um das beliebte Sieger-Bierfass begann erwartet fulminant und Öpfelbaum 1 schnappte sich gleich den ersten Satz. Nach dem eher bescheidenen Niveau im zweiten Satz - was auch für eine etwas längere Spielzeit sorgte - stand es eins zu eins und somit kam eine weitere Neuheit zum Zuge: Der dritte und alles entscheidende Satz wurde mit sechs Basekubbs auf beiden Seiten gespielt und Öpfelbaum zeigte nach zwei vergebenen Anspielwürfen von Breitizone, weshalb man sie bei jedem Turnier auf der Rechnung haben sollte. In den ersten beiden Runde brachten sie gleich fünf Kubbs ins Spiel, um dann in der dritten Runde gnadenlos kurzen Prozess zu machen und den ersten Titel der Saison in die Realität umzusetzen. Der Award für den «goldenen Schiss» - prämiert durch eine ausgewählte «competition judge», zusammengesetzt aus Schweizer Spitzenkubbern – ging knapp vor Andreas Pieper an Dominik Elsener und Pascal Meury sorgte mit seinem Team Streichelzoo (zusammen mit Lars Binder und nochmals Andreas Pieper) für die einzige Titelverteidigung des Tages in der Auswertung des Kubb-Minigolf-Parcours.
Das Rennen um die Kubbtourkrone ist also definitiv ins Rollen gekommen und Öpfelbaum 1 konnte beweisen, dass an einem guten Tag auch das Weltmeisterteam Breitizone zu schlagen ist. Vor uns steht in der Schweiz nun eine zweiwöchige Turnierpause, da am 25. Mai und 1. Juni mit der Dissers Trophy in Heist-op-den-Berg und den Pfälzer Kubb Open in Schindhard die zwei wichtigsten Turniere Belgiens und Deutschlands stattfinden werden. Das nächste Schweizer Turnier ist bereits wieder ein absolutes Jahreshighlight und findet am 8. und 9. Juni Frick (AG) statt. Da wird nämlich die Jubiläumsausgabe der Schweizermeisterschaft im Kubb gefeiert und zum 15. Geburtstag hat sich das Organisationskomitee neben der Durchführung der Einzelmeisterschaft am Sonntag, 9. Juni, so einiges an Neuerungen überlegt. Anmelden kann man sich für den Kampf um den wichtigsten Titel das Jahres hier. Bis dann!
Resultate 13. Kubbmaister
Öpfelbaum I | Winner | 130 | |
Breitizone | Final | 65 | |
Kubb Monsieur | 3. Platz | 44 | |
Dr. Chakkala Mastrolorenzo | Halbfinal | 33 | |
Gipfelstürmer | Viertelfinal | 17 | |
Hägar-Schindhard 1 | Viertelfinal | 17 | |
ILTIS | Viertelfinal | 17 | |
Streichelzoo | Achtelfinal | 9 | |
Schnäuz | Achtelfinal | 9 | |
Kubbaner II | Achtelfinal | 9 | |
Gentlemans Shuffle | Achtelfinal | 9 | |
Die 3 Kuwas | Achtelfinal | 9 | |
Packlidienst | 1/16-Final | 5 | |
Los Amigos | 1/16-Final | 5 | |
Horstcrew | 1/16-Final | 5 | |
Ed Waldstrøm | 1/16-Final | 5 | |
Drive by Shooters | 1/16-Final | 5 | |
De Giuseppe und sini Kubbcrew | 1/16-Final | 5 | |
Aare Rhy Dri | 1/16-Final | 5 | |
SAD. | 1/16-Final | 5 |