Andreas Rehmann und Gian Farrér | 22 Mai 2024

20. Schweizer Meisterschaft 2024 - Die Bienchen stechen am Jubiläumsturnier zu und die Adler revanchieren sich mit dem Einzeltitel

Was für ein Wetterchen, welches die Crème de la Crème des Schweizer Kubb-Sports auf dem perfekt getrimmten Rasen von Mellingen begrüsste. Die KCM-Crew hat dieses Jahr die grosse Aufgabe zur Austragung der Schweizer Meisterschaften im Team und Einzel übernommen und präsentierten ein mehr als würdiges Turniergelände mit einer grossen Doppelarena. Wir wissen, wieviel Aufwand ein zweitägiges Turnier mit sich bringt und sind froh, dass es in diesem Rahmen stattfinden konnte. Vielen Dank Kubb Club Mellingen!
Die Schweizer Meisterschaften im Team wurde am Samstag ausgetragen und in zwei Kategorien unterteilt - die grosse Meisterschaft mit 26 Teams aus den Ligen A und B sowie die kleine Meisterschaft mit 28 Teams aus der Liga C. Der Sonntag gehörte dann den 73 Einzel-Cracks, wobei nur ein Turnier ausgetragen wurde. Es ist bereits die 20. Austragung dieses Turniers und somit das älteste im Turnierkalender. Happy Birthday zum runden Geburtstag und umso grösser ist die Ehre für die Sieger am Jubiläumsturnier!

Beginnen wir mit der kleinen Schweizer Meisterschaft. Der Liga C Dominator Konterbier, ein Nachwuchsteam des KCUA, teilte das Feld gleich einmal ein, gewannen alle 7 Vorrundenpartien teilweise sehr klar und setzten sich mit fast zwanzig Punkten Vorsprung auf Platz 1. Aber auch MaLúMa aus Basel, die Road Runners und Easy Peasy zeigten, dass bei den «Kleinen» auch ganz gross gespielt werden kann. Die Vorrunde endete spannend, waren doch sechs Teams innerhalb von vier Punkten platziert und das Buchholz musste einmal mehr entscheiden. Im Viertelfinale konnten sich dann die beiden Favoriten aus der Vorrunde und zusätzlich Eichwald Zwai sowie Eifach Öppis durchsetzen. Konterbier und MaLúMa konservierten aber ihre starke Form und zogen ins Finale ein. It’s Gatter-Time! Die gelbe Kubbaner-Front unterstützten MaLúMa lautstark und so kam es dann, dass in einem Nervenspiel unter den Augen von zahlreichen Zuschauenden der Titel nach Basel ging. MaLúMa IST SCHWEIZER MEISTER (Mini-Edition)!!! Eine tolle Geschichte. Lúcio, der jüngste Teilnehmer, durfte mit seinem Vater Mathias und Köbi den Pokal in die Höhe stemmen! Herzlichen Glückwunsch aber auch an die Vize-Meister von Konterbier, die ungeschlagen ins Finale eingezogen sind sowie an Eifach Öppis zum Gewinn der Bronzemedaille.

Podest kl SM

MaLuMa Winner 200
Konterbier Final 160
Eifach Öppis 3. Platz 130
Eichelwald Zwai Halbfinal 100
Zielwässerli KCL Viertelfinal 64
Doblerohne Viertelfinal 64
Easy Peasy Viertelfinal 64
Road Runners Viertelfinal 64
Däh Vikto-Re-Man Rang 9 44
Eichelwald Rang 10 40
KCS Öufi Rang 11 36
Kubbaner 4 Rang 12 33
Kubb Mendrisiotto Dada Rang 13 31
De Eint, de Ander und Diese Rang 14 29
PRIX Rang 15 27
Sciurus vulgaris Rang 16 25
Kolibris Rang 17 24
It is what it is Rang 18 22
T(H)Reefellers Rang 19 21
Kubb Mendrisiotto Rang 20 20
Hang Easy Kubbs Rang 21 19
Die heisse Stäcke Rang 22 18
Rakete Rang 23 17
Schwarzbuebe 1 Rang 24 17
die 3 chismosas Rang 25 16
De Name esch Programm Rang 26 15
Hardwood Boyz Rang 27 15
Kubb Romanov Rang 28 14


Bei den Profis wurde eine Runde mehr gespielt, dafür mussten die Top-Teams der Schweiz eine Stunde früher anreisen. Nach sieben von acht Runden hätte die Ausgangslage nicht spannender sein können. Horstcrew konnten sich mit 12 Punkten absetzen, aber dahinter waren fünf Teams innerhalb von einem Punkt platziert, aber auch Tent it up und Beeyond auf Platz 7 und 8 waren in Schlagweite. Das grosse Gerangel um den Viertelfinal-Einzug konnte beginnen. Kubbaner 2 versuchte noch einmal alles, um doch noch ein Basler Team in der KO-Phase zu haben, aber leider reichte es mit Platz 10 und dem zweithöchsten Buchwert aller Teams knapp nicht. Blieb nur noch Meury bei den Randos’ als letzte grosse Basler-Hoffnung. Diese hatten aber mit Parate Kids einen saftigen Gegner erhalten. Die Stimmung war teilweise sehr angespannt, Emotionen kochten hoch, Königsschüsse wurde vergeben, alles war dabei – mit dem besseren Ende für Parate Kids. Horstcrew, Öpfelbaum und Beeyond setzten sich ebenfalls durch und so kam es zu den hochkarätigen Halbfinals zwischen Horstcrew und Öpfelbaum sowie Parate Kids und Beeyond. Während Horstcrew die Badener Urgesteine mühelos mit 3:0 vom Platz schickten, hätte das andere Halbfinale nicht spektakulärer enden können. Beim Stand von 2:2 packten die Bienchen ihren Stachel aus und stachen die Kids mit einem Perfect-Game aus dem Turnier.

Das Grande Finale über fünf Sätze musste nun die Entscheidung zwischen Horstcrew und Beeyond bringen. Horstcrew gewannen zuletzt 2022 den Titel, aber Beeyond vom KCUA zeigen starke Tendenzen nach oben und gewannen bereits am Kubb it up die Silbermedaille. Das Niveau war sehr solid und beide Teams zeigten den Zuschauenden guten Kubb-Sport. Beim Stand von 2:1 für Beeyond zeigte das KCUA Team aber die besseren Nerven. Horstcrew liess einen falschen Hasen stehen und Beeyond musste nur noch acht Kubbs auf vier Meter abräumen. Beeyond fackelte nicht lange und tütete den dritten Satz humorlos ein. Herzlichen Glückwunsch zum ersten Schweizer Meister Titel für Beeyond. Dank Aline und Rebecca gewinnt nach 13 Jahren endlich auch wieder einmal ein Mixed-Team den Schweizer Meister Titel – Mehr FRAUEN-POWER im Kubb-Sport!!! Zuletzt ist dies Checkeletti im Jahr 2011 gelungen. Und selbstverständlich auch herzlichen Glückwunsch zum Vize-Meister Titel für die Horstcrew, die wirklich ein sagenhaftes Turnier gespielt, aber dann im falschen Moment ein kurzes Nervenflattern eingefangen haben! Im kleinen Finale konnten sich auch noch die Parate Kids gegen Öpfelbaum mit einem knappen 3:2 durchsetzen. Somit standen zwei KCUA-Teams auf dem Podest - Herzlichen Glückwunsch! Zusammen mit der kleinen Meisterschaft hat sich der grösste Verein der Schweiz einen kompletten Medaillensatz gesichert und geht als erfolgreichster Verein aus dem Turnier am Samstag.

Sieger Beeyond

Beeyond Winner 200
Horstcrew Final 160
Parate Kids 3. Platz 130
Öpfelbaum I Halbfinal 100
Een Handvol Trä Viertelfinal 64
Päcklidienst Viertelfinal 64
Randos` Viertelfinal 64
Breitizone Viertelfinal 64
Tent it up I Rang 9 44
Kubbaner II Rang 10 40
Stolperstei Rang 11 36
drü grossi bier Rang 12 33
De Giuseppe und sini Kubbcrew Rang 13 31
risky crispy biscuits Rang 14 29
Tulpe Rang 15 27
Tigers Wood Rang 16 25
Wintikubbaz Rang 17 24
Die Lit Rang 18 22
Unterholz Rang 19 21
Kubbaner I Rang 20 20
Kubb n Ales Rang 21 19
JES Rang 22 18
Aaalles guet Rang 23 17
Sluggers Rang 24 17
Kubbaner III Rang 25 16
Langsamstyle Rang 26 15

Für 80 angemeldete Cracks ging es dann Tags darauf weiter mit der Schweizermeisterschaft im Einzel. Und die Quote der Spieler, die tatsächlich am Sonntag dann auf der Matte standen, war zwar besser als beim letzten Jahr, als es die Brugger nicht nach Solothurn schafften. Leider blieben neben einigen andern aber auch die Jungs von Zielwässerli fern und so waren es dann 73 SpielerInnen, die sich auf epische Battles mit ihren jeweiligen Sparringspartnern freuten. Google erklärt uns übrigens, als Sparringspartner werde ein „zu leichter Gegner im Wettkampf“ bezeichnet, aber die Kubbtour-Redaktion und Pädu von der Horstcrew alias Sparringspartner haben sich fest vorgenommen, Google die Welt neu zu erklären.

Ziemlich pünktlich wurde dann also die Vorrunde angeschmissen, die nach 5 Runden für die obere Hälfte der Tabelle in die gestaffelte Mittagspause mündete, während die untere Hälfte erst nach 6 Runden zu Tisch kam. Nach der ersten Mittagspausenwelle zierten die vorderen vier Ränge Nonjim, der letztjährige Einzelchampion, Buschi, Bradley Cooper f. A. und Sparringspartner an der Spitze. Dahinter war das Feld so dicht, das kaum eine Aussage über mögliche Achtelfinalteilnehmende zu treffen war. Wichtiger als die Rangierung war sowieso für die meisten, auch nach der Mittagspause im Rhythmus zu bleiben. Nach einer feinen und zweckmässigen Mixed-Grill-Verpflegung ging es also mit steigender Anspannung in die letzten 3 bzw. 2 Vorrundenspiele. Klar war, dass es um die Qualifikation fürs Achtelfinale sehr, sehr eng wird, da sich dort viele AnwärterInnen dicht beieinander tummelten. Nach den letzten Vorrundenspielen schlug für Driibii, Winnie, The Sheep und Papst letztlich der Buchholzwert zu, da sie alle mit 91 Punkten den Einzug knapp hinter Junkair verpassten. Beachtlich war, dass sich mit Gloggesven vom Aufsteiger Die Lit wieder mal ein relativ neues Gesicht unter die besten 16 Spieler mischte. Auch Teamkollege Joker fehlte nicht viel, er schloss auf dem 20. Rang ab. Mit komfortablen 6 Punkten auf den Zweitplatzierten Buschi und sensationellen 13 bzw. 17 Punkten Vorsprung auf die Ränge 3 (Gravensteiner) und 4 (Nonjim) war Sparringspartner kurz davor, eine eigene Liga zu gründen.

Im Achtelfinale setzten sich bei einem zwischzeitlichen Erfrischungsregen an diesem ansonsten wettermässig traumhafen Tag in der Regel die Favoriten mit 3:0 bzw. 3:1 durch. Richtig spannend wurde es vor allem zwischen Beeyond-Domi alias Kubb-Elch und Meury alias Bradley Cooper f.A. Mit Domi setzte sich aber vor dem besten Basler der letztjährige Baton d'Or-Gewinner knapp mit 3:2 durch. Auch in den Viertelfinals gingen die Spiele erstaunlich deutlich aus, Hafenkneipenleiter Hennessey stach Fairennaff mit 3:0 aus, ebenso tat es Don Fabiano gegen Titelverteidiger Nonjim. Sparringspartner gab sogar mal einen Satz gegen Domi ab, während Buschi ebenfalls mit 3:1 gegen Voegi18 gewann. Es wäre ja auch gar kitschig gewesen, wenn im Halbfinale zwischen Domi und Vögi (Beeyond) sogar noch ein zweites teaminternes Battle neben Don Fabiano gegen Sparringspartner (Horstcrew) stattgefunden hätte. Stattdessen trat also Buschi von den Parate Kids gegen Hennessey von Tent it up an. Da ging letzterer relativ rasch bei eigenem Anspiel in Führung, musste aber den Ausgleich hinnehmen und ab da brachte er auch das eigene Anspiel nicht mehr durch: Buschi gewann, nachdem er ihm 3 an der Base zurückgab, auch den dritten Satz. Zu dem Zeitpunkt war das teaminterne Duell zwischen Pädu und Don Fabiano bereits im fünften Satz und es herrschte Hochspannung: Bei eigenem Anspiel konnte sich Pädu letztlich durchsetzen und liess sich auch von einem Longdoubie von Don Fabiano nicht mehr aufhalten. Es war spektaktuläres Kubbniveau mit wenigen Fehlern, das die beiden hier geboten haben. Ärgerlich höchstens für Don Fabiano, dass er bei eigenem Anspiel gleich in 2 Sätzen keinen Basekubb traf und so immer schon sofort unter Druck stand. Auch auf dem Spielfeld daneben machte Buschi dann den Sack zu und verwies Hafenkneipenleiter ins Spiel um Platz 3.

Im Finale traten dann mit Sparringspartner gegen Buschi auch die beiden gegeneinander an, welche sich nach der Vorrunde auf den Rängen 1 und 2 befanden. Den ersten Satz riss Buschi an sich, als er ein 5er- Häufchen mit einem Stock zerlegte, anschliessend Pädus Base räumte und dann gleich den König stürzte - was für eine Runde! Und auch im zweiten Satz startete Fischer erst dominant, Pädu konnte sich aber zurückkämpfen und ausgleichen. Danach ging Pädu in Führung, die Buchmacher schraubten schon an den Wettquoten, aber Buschi glich mit einem starken Satz nochmals aus. Im letzen Satz dann Spannung pur: Buschi hatte die Chance, dieses Finale mit einem 7+2er Finisseur zu gewinnen, traf dann aber ausgerechnet als er es am meisten brauchte einen Basekubb nicht. In der nächsten Runde holte sich Sparringspartner dann seinen hochverdienten Titel zum Schweizermeister. Für Buschi wäre es der erste Sieg im Einzel seit dem Foggy King 2021 gewesen, bitter das es nicht sein wollte, obwohl er so nahe dran war.
Das Spiel um Platz 3 gewann dann Don Fabiano vor Hennessey nach einem nicht weniger spannenden und intensiven hin und her mit 3:2. Herzliche Gratulation an alle Beteiligten, es war kultiviertes Geniesser-Kubb auf höchstem Niveau! Und grosser Dank gilt auch der Mellinger Crew für die Organisation einer durchgehend gelungenen Schweizermeisterschaft an diesem Wochenende.

Podest_EinzelSM_2024

Sparringspartner (Horstcrew) Winner 200
Buschi (Parate Kids) Final 160
Don Fabiano (Horstcrew) 3. Platz 130
Hafenkneipenleiter (Tent it up I) Halbfinal 100
FairEnAff (Tent it up I) Viertelfinal 64
Voegi18 (Beeyond) Viertelfinal 64
Nonjimm (Stolperstei) Viertelfinal 64
Kubb-Elch (Beeyond) Viertelfinal 64
Gloggesven (Die Lit) Achtelfinal 34
Wadli (Unbekannt/Ohne) Achtelfinal 34
Cheneraal (Een Handvol Trä) Achtelfinal 34
Bradley Cooper Fuckin‘ Asshoooole (Unbekannt/Ohne) Achtelfinal 34
Junkair (Een Handvol Trä) Achtelfinal 34
Tschepetto (Randos`) Achtelfinal 34
Gravensteiner (Öpfelbaum I) Achtelfinal 34
Boskoop (Öpfelbaum I) Achtelfinal 34


Weiter geht die Kubbtour mit dem ausgebuchten Kubbmaister in Klingnau und anschliessend mit einer Woche Pause dem Fisi Kubb Open. Wer also da noch nicht dabei ist: Jetzt anmelden!

Mood SM

Sieger MaLuMa

Sieger MaLuMaPodest

Sieger Beeyond Podest

Mood SM Rainbow

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