Franz Ludwig & Lukas Leuenberger | 5 September 2024

Riesiges Spektakel am KCUA Cup – die Könige von Leuggern schlagen wieder zu!

Freitag: Bâton d'Or und Bâton Rouillé

Am Freitagabend lud der KCUA, seines Zeichens der grösste Kubbverein der Schweiz, zum mittlerweile 9. Mal alle ambitionierten Einzelspieler aus Nah und Fern auf den Sportplatz nach Leuggern ein, um einen der prestigeträchtigsten Einzeltitel der Welt, den Bâton d`Or, auszuspielen. Doch das war noch nicht genug: Des Weiteren konnten sich alle Spieler, welche die ersten zwei K.o.-Runden nicht überstanden, im kleinen Turnier, dem Bâton Rouillé, weiter duellieren. Und soviel sei vorweggenommen: auch hier kam es wie eigentlich jedes Jahr zu spannenden hochklassigen Paarungen. 

Beni the Gun schnappt sich den Bâton d'Or zum zweiten Mal und zementiert seinen Legendenstatus
Am Modus änderten die Organisatoren nichts, denn der hatte sich stets bewährt. Während die top gesetzten Spieler erst im 32tel-Finale eingriffen, startete der Rest im 64tel-Finale. Die ersten zwei Runden wurden im Best-of-3 Modus gespielt, danach gabs ein Best-of-5, selbstverständlich bis zum Halbfinale noch mit Tiebreaks nach einer bestimmten Spielzeit, um im besten Falle vor Mitternacht das Finale starten zu können. Grosse Überraschungen gab es bis zum 8tel-Finale wenige, fast alle gesetzten Spieler konnten ihre Partien erfolgreich bestreiten. Nebst Spielern wie z.B. Tscheppetto, JJ, Backpacker, Pabst und Dr. Grapevine musste sich jedoch u.a. Theo Sturve, seines Zeichens amtierender Einzel Weltmeister, in den Bâton Rouillé verabschieden. Er scheiterte an einem brillant aufspielenden NOAH (bzw. am Sureshot). So startete denn die von allen Zuschauern herbeigesehnte Crunchtime und es kam zu einigen packenden Partien: Lim konnte z.B. einen 0:2 Rückstand gegen Sparringspartner noch in ein 3:2 drehen und in den Viertelfinal einziehen. Ihm gleich taten es Schagg gegen Nonjimm, Beni the Gun setzten sich gegen The Oz (Helanderz) durch, und auch Winnie, Drunken Monkey, Buschi, der Kubb-Elch und MC Fralu zogen erfolgreich eine Runde weiter. 

Auf der einen Tableau-Hälfte konnten beide Viertelfinals in der vorgegebenen Zeit beendet werden. Beni the Gun gewann klar gegen Schagg, genauso wie Winnie, der mit einem 3-2 in einer hochstehenden Partie gegen Drunken Monkey weiterzog und so das Breitizone-interne Halbfinale perfekt machte. Auf der anderen Seite sollte es zu dramatischen Szenen kommen. Beim Stande von 2-2 vergab der Kubb-Elch gegen Buschi gar einen Königswurf zum Weiterkommen und Buschi konnte im Folgenden seinen Kopf noch aus der Schlinge ziehen. Die andere Partie zwischen Limao und MC Fralu mündete ebenfalls im Tiebreak beim Stande von 2-1 für MC Fralu. Limao konnte sich den 4. Satz hochverdient schnappen. Mit Rückenwind gewann er das Anspiel und startete selbst direkt mit 2 von 2 Basistreffern. MC Fralu antwortete ebenfalls mit 2 Basiskubbs. Limao konnte den 4er-Haufen mit zwei Stöcken räumen und leider erst mit dem letzten Wurfholz die Grundlinie von MC Fralu blankziehen. Nun musste ein 7+2er Finisseur her, welcher MC Fralu tatsächlich gelang, und zwar mit nur 4 Wurfhölzern. So standen die Halbfinals fest und beide Spiele wurden in die Arena verlegt. 

Im vereinsinternen Duell auf der einen Seite konnte sich Beni the Gun mit 3-1 gegen Winnie durchsetzen, auf der anderen Seite machte Buschi mit MC Fralu ebenfalls mit 3-1 kurzen Prozess. Parallel dazu fanden im Baton Rouille ebenfalls die Halbfinals statt: Theo S konnte sich hier erfolgreich gegen einen stark aufspielenden Lobo (Wolfgang aus München) durchsetzen, während im anderen Spiel Pabst den aus Basel angereisten JJ niederrang. Letzterer sicherte sich im Anschluss die Bronzemedaille gegen Lobo. Im Finale des Bâton Rouillé ging Theo S mit 2-1 in Führung. Der vierte Satz war sehr umkämpft und Pabst hatte gute Möglichkeiten, einen Decider zu erzwingen, was ihm aber leider nicht gelang. So gewann Theo S mit 3-1 und durfte somit seine zweite “rostige Trophäe” in diesem Jahr nach dem Sieg am Rusty Nail Cup beim AHOI Beachkubb sein Eigen nennen. Chapeau!

Im Grande Finale des Baton d'Or standen sich nun wahrlich zwei Spieler gegenüber, die den Titel “Kubblegende” nicht mehr verdient haben. Zum einen Beni the Gun, der wohl mit Abstand erfolgreichste Kubbspieler der Schweiz und auf der anderen Seite Buschi, der nebst seinen vielen Erfolgen vor allem neben dem Spielfeld als Präsident der EKA, des Schweizer Kubbverbands und des KCUA unglaubliche Arbeit leistet, um den Kubbsport voranzubringen. 

Den ersten Satz des Finals konnte sich Buschi sichern. Danach folgten kuriose Szenen. Buschi konnte sehr schnell alle Basiskubbs von Beni the Gun (fortan Mighty) treffen und musste nur noch ein 6+0 nach Hause schaukeln. Plötzlich hatte Buschi ein Blackout und liess ganze 3 Kubbs im Feld stehen. Mighty bedankte sich und glich zum 1-1 aus. In der Folge konnte beide Spieler einen weiteren Satz ergattern und so musste ein Entscheidungssatz her. Die Uhr zeigte mittlerweile fast 2 Uhr nachts. Was folgte, war jedoch zum Zunge schnalzen: Mit einem 3er-Finisseur beendet Mighty die Partie und darf nach 2017 zum zweiten Mal seinen Namen auf dem wohl schwersten Einzel-Pokal der Welt montieren lassen. Dies gelang bisher nur Booskop, der dieses Kunststück sogar hintereinander schaffte (2020 und 2021). Buschi holt endlich sein erstes Edelmetall am Bâton d'Or, nachdem er letztes Jahr den Bâton Rouillé gewann. Bronze konnte sich MC Fralu sichern, der Winnie im Spiel um Platz 3 bezwang.

24_09_29_KCUA Podium Baton dor

Resultate Bâton d'Or 2024

Beni the Gun (Breitizone)  Winner 200
Buschi (Parate Kids)  Final 160
MC Fralu (Popocatepetl)  3. Platz 130
Winnie (Breitizone)  Halbfinal 100
Kubb-Elch (Beeyond)  Viertelfinal 64
Drunken Monkey (KubbIngs)  Viertelfinal 64
Limão (Parate Kids)  Viertelfinal 64
Schagg (Randos`)  Viertelfinal 64
Voegi18 (Beeyond)  Achtelfinal 34
Sparringspartner (Horstcrew)  Achtelfinal 34
Mad Maks (Kreuzler Kubber)  Achtelfinal 34
Noah (Kreuzler Kubber)  Achtelfinal 34
Nonjimm (Parate Kids)  Achtelfinal 34
Junior (Unbekannt/Ohne)  Achtelfinal 34
King Roy (Unbekannt/Ohne)  Achtelfinal 34
The Oz (Unbekannt/Ohne)  Achtelfinal 34


24_09_29_KCUA Podium Baton rouille

Resultate Bâton rouillé 2024

Theo s (Unbekannt/Ohne)  Winner Bâton Rouillé 12
Pabst (Päcklidienst)  Final Bâton Rouillé 12
Jean Jamais (Unbekannt/Ohne)  3. Rang Bâton Rouillé 11
Lobo (MKC)  Halbfinal Bâton Rouillé 11
Junkair (Een Handvol Trä)  Viertelfinale Bâton Rouillé 10
Backpacker (Päcklidienst)  Viertelfinale Bâton Rouillé 10
Mike E (Unbekannt/Ohne)  Viertelfinale Bâton Rouillé 10
Cheerio (drü grossi bier)  Viertelfinale Bâton Rouillé 10

Samstag: KCUA Cup und Sieger der Herzen

Nach dem nächtlichen Spektakel und einer kurzen Nacht legte Leuggerns spätsommerliche Morgensonne das eine oder andere gefaltete Konterfei frei. Doch genau so kurzfristig die Ränder unter den Augen bestehen würden, so langfristig werden sich die schönen Erinnerungen an eine tolle Kubbnacht halten. Und das Beste kam ja erst noch, der zwölfte KCUA Cup stand an. Das Schweizer Turnier-Highlight des Jahres versprach auch dieses Jahr Spektakel auf der ganzen Linie. Ganze 126 (!) Dreierteams massen sich in den verschiedenen Cups und mit dem Sieger der gebrochenen Herzen gab es gar einen neuen Pokal zu gewinnen. Zudem warteten viele altbewährte Attraktionen auf ihren Einsatz – sei es das blinkende Zwischenrave-Licht, das rotierende Glücksrad oder die wunderschöne Arena. Umrahmt wurde das Ganze von einem wahren Kaiserwetterchen, über 30° Grad wurden erwartet. Und so verwundert es nicht, dass der Pool schon vor der Mittagspause emsig bebadet wurde. Ob mit waghalsigen Sprüngen über den Bassinrand oder mittels scheuem Annetzen, viele Kubbende fanden schon früh den Weg ins kühle Nass. 

Und «heiss» wurde alsbald zum Motto des ganzen Tages, es ging auch auf den Feldern rasch hoch temperiert zur Sache. Im KCUA-Cup massen sich dieses Jahr 32 Teams, die sich in sieben Runden Schoch einen Platz unter den ersten 20 zu sichern erhofften, um im KO-Modus dabei zu sein. Der sogenannte Schoggipizza-Modus (Schoch + Doppel-KO) hat in Leuggern schon länger Tradition. Für die Teams auf Rang 1 – 4 winkte mit dem Doppel-KO also ein saftiges Leckerli, logischerweise wollten sich alle möglichst da oben stehen sehen. An die Spitze setzte sich bald Breitizone. Die Seriensieger des KCUA-Cups nahmen den Rückenwind von drei Kubbtour-Siegen in Serie mit und wussten diesen optimal einzusetzen – diskussionslos segelten sie auf Rang 1. Hinter ihnen folgten Beeyond, Horstcrew und Parate Kids. Damit sicherten sich die vier Erstplatzierten des Kubbtour-Jahresrankings geschlossen ein zweites Herzchen und traten nun in der Siegerrunde gegeneinander an.  

Sieger der Herzen und gebrochenen Herzen
Währenddessen wurde auch im Sieger der Herzen emsig gekubbt. Ganze 94 (!) Teams nahmen teil und liessen das Liga-C-Turnier zum grössten «Nebenturnier» der Welt werden. Die 100er-Grenze scheint greifbar nah zu sein! Hot war in der Gruppenphase in erster Linie ein Team: Die Fislisbacher Combo Eine nämme mer no. Mit einem Vorsprung von satten 10 Punkten standen sie nach 7 Runden Schoch zuoberst im Ranking. Anders als im Hauptturnier gab es hier aber keinen Doppel-K.o. und so wurden die Sieger des Schoch-Zwischenrankings zusammen mit den 15 Teams hinter ihnen in den K.o.-Baum eingeteilt. 

Neu kam dieses Jahr aber dazu, dass es für die Mannschaften zwischen Rang 17 und 32 eine weitere Podest-Chance gab. Zwar liessen sich im Sieger der gebrochenen Herzen nicht mehr die ganz grossen Kubbtour-Punkte einheimsen, aber vor dieser Kulisse auf ein Podium zu steigen, ist natürlich ein Riesenerlebnis. In Frage dafür kamen durchaus bekannte Namen, ein Indiz, wie hoch das Niveau im Sieger der Herzen mittlerweile sogar ab Rang 17 noch ist. So war im belgischen Team Kubb Madame beispielsweise der frischgebackene Doppel-EKC-Sieger Nils Schoeters von Kubb Monsieur mit seiner Familie dabei. Oder im Team APA Olten 2 standen mit Aerni und Rebi zwei Kubbaccas am Start, die 2022 die Liga-C-Kubbtour überragend gewonnen hatten. Auch die zweifachen Saisonsieger Schwarzbuebe 1 fanden sich im Sieger der gebrochenen Herzen wieder, genauso wie gestandene Kubbtour-Teams wie Eichelwald 2 oder It is what it is. Doch alle Genannten schafften es nicht bis ins Halbfinale. Dort standen sich einerseits White Dynamite und Die 3 Jägermeistergeister gegenüber und andererseits Kubb Mendrisiotto und die Fidschii Filmrissfalter. Die Lokalmatadoren White Dynamite rund um KCUA-Cup-Aufbauchef Jonas waren nun nicht mehr aufzuhalten und gewannen sowohl ihr Halbfinale als auch das Finale gegen die Tessiner Kubb Mendrisiotto. Und so durften im ersten Sieger der Herzen jene zuoberst stehen, die während der ganzen Woche dafür gesorgt hatten, dass es überhaupt ein Podest, eine Arena, einen Speakerkönig und Pergolen über Tischen gab. Welch schöne Geschichten der Kubbsport doch schreibt!

24_09_29_KCUA Podium SDGH

Resultate Sieger der gebrochenen Herzen 2024

White Dynamite  Winner SDGH 24
Kubb Mendrisiotto  Final SDGH 22
Die 3 Jägermeistergeister  3. Platz SDGH 21
Fidschii Filmrissfalter  Halbfinal SDGH 20
APA Olten II  Viertelfinal SDGH 18
Klotz Prime  Viertelfinal SDGH 18
Nexgangers  Viertelfinal SDGH 18
Schwarzbuebe 1  Viertelfinal SDGH 18
Doris! Hau si um  Achtelfinal SDGH 15
Eichelwald Zwai  Achtelfinal SDGH 15
Hägar Trash.0  Achtelfinal SDGH 15
It is what it is  Achtelfinal SDGH 15
Kubb Madame  Achtelfinal SDGH 15
Los Promillos Hermanos  Achtelfinal SDGH 15
Schmunzelbäre  Achtelfinal SDGH 15
Team Oberfuchs  Achtelfinal SDGH 15

In der Zwischenzeit war auch im Sieger der Herzen längst die heisse Phase des Turniers angelaufen. Abgebrüht zeigte sich hier vor allem der jüngste Teilnehmer im KO-Feld. Giuliano, Ulis 9-jähriger Sohn, zeigte mit seinem Vater und Kahu eine grossartige Vorstellung. Die Game over Boys gewannen sowohl ihr Achtel- als auch das Viertelfinale und bekamen es im Halbfinale dann mit den Dominatoren der Gruppenphase Eine nämme mer no zu tun. Die Fislisbacher wehrten sich nach Kräften, doch Jungspund Giuliano und seine Kumpanen waren nicht mehr aufzuhalten, sie qualifizierten sich mit einem 2:1 fürs grosse Finale im Sieger der Herzen. Ihr diesjähriger Gegner wurde zwischen den Freshman’s Cup Gewinnern Zielwässerli KCL und den St. Gallern Fortuna Rüsseldorf ausgemacht. In einem umkämpften Spiel setzte sich die Ostschweiz gegen den Nordaargau durch. Fortuna Rüsseldorf, das auch aufgrund der Entfernung zu den restlichen Hochburgen nicht jedes Wochenende auf der Tour anzutreffen ist, hatte dieses Jahr bereits zweimal Punkte für die Liga B gesammelt, dort aber unter dem Namen Fortuna. Und so kam es zum grossen Finale in der Arena zwischen Fortuna Rüsseldorf und den Game Over Boys. Die fünf Finalisten – und mit Désirée eine Finalistin – genossen den Einlauf über den roten Teppich durch die Spalier stehende Menschenmenge sichtlich. Was für schöne Bilder!

In der hitzigen Atmosphäre einer prall gefüllten KCUA-Arena zu spielen, ist für alle Teams ein Erlebnis. Besonders für Liga-C-Teams ist es eine (fast) einmalige Chance. Umso erstaunlicher, wie cool der 9-jährige Giuliano auch hier noch blieb. Getragen von seinen erfahrenen Teammitgliedern spielte er gross auf und gewann mit den Game over Boys schliesslich das Finale mit 2:0. Damit schrieb er Geschichte, wurde er doch zum jüngsten Gewinner des Sieger der Herzen aller Zeiten – herzerwärmend! Und für Kahu und Uli war es nach 9 Jahren die Rückkehr auf ein Leuggern-Podest. 2015 hatten sie zusammen mit Nado im grossen KCUA-Cup-Finale gestanden, damals waren sie dem Team Dr.-Ing. Dope aber unterlegen. Die St. Galler Fortuna Rüsseldorf ihrerseits freuten sich mit den Gegnern über deren Sieg und mit sich selbst über das tolle Abschneiden und die unvergesslichen Erfahrungen in der Arena. Und besonders Dési wurde ausgiebig gefeiert und auf den Schultern ihrer Teamkameraden Sven und Rafael getragen, sie wurde zum MVP des Finales gewählt. Für die Präsidentin des Kubbclub St.Gallen, die so viel für den Kubbsport in der Ostschweiz macht, ein hoch verdienter Lohn!  

24_09_29_KCUA Podium SDH

Resultate Sieger der Herzen 2024

Game over Boys  Winner 200
Fortuna Rüsseldorf  Final 160
Eine nämme mer no  3. Platz 130
Zielwässerli KCL  Halbfinal 100
Doblerohne  Viertelfinal 64
Kubbaner IV  Viertelfinal 64
MaLuMa  Viertelfinal 64
Road Runners  Viertelfinal 64
De Eint, de Ander und Diese  Achtelfinal 34
Easy Musketiere  Achtelfinal 34
Eichelwald  Achtelfinal 34
Es eskaliert eh  Achtelfinal 34
Freestyle  Achtelfinal 34
Fulls Kühne Kubber  Achtelfinal 34
KCS Öufi  Achtelfinal 34
Konterbier  Achtelfinal 34

24_09_29_KCUA MVP SDH
Dési vom Team Fortuna Rüsseldorf wurde zur MVP des Finals im Sieger der Herzen gewählt.

Im Hauptturnier startete die KO-Runde für die Teams von Rang 5 bis 20 nach dem Schoch mit den Zehntelfinals im Einfach-K.o. Und es kam hier zu einer faustdicken Überraschung. Die Aargauer Kombo Aaalles guet machte im Spiel gegen das Legendenteam Kubb’Ings aus Deutschland zuerst nicht alles gut. Standesgemäss gingen Robert und Andi, die dieses Jahr verstärkt mit dem Einzelweltmeister und gestrigen Baton Rouillé Sieger Theo aus Stockholm antraten, in Führung. Mehr noch, im zweiten Satz hatten sie rasch alle fünf Basekubbs des Gegners eliminiert und brauchten nur noch ein 5 + 0 einzutüten. Doch dann geschah ungeheuerliches... Beim Einwurf leisteten sich die Kubb’Ings einen Strafkubb, worauf Aaalles guet nun definitiv alles gut machte und den Versetzer hinter den König stellte – sich an eine allerletzte schwache Hoffnung klammernd. Und tatsächlich geschah das Unmögliche! Die Kubb’Ings 2.05 warfen beim Versuch, den Strafkubb zu eliminieren, den König um und mussten das 1:1 hinnehmen. Jetzt kippte das Momentum komplett und die Mellinger von Aaalles guet zeigten, warum sie eines der aufstrebenden Teams dieser Kubbtour-Saison sind. Bereits am EKC hatten sie die K.o.-Phase nur knapp verpasst und in der Liga B stehen sie momentan auf Rang 5, in Schlagdistanz zu den Podestplätzen. Die Kubb’Ings hingegen wirkten nun völlig verunsichert, und liessen beim Versuch 9 + 0 zu finissieren, einen Feldkubb stehen. Die Aargauer liessen sich nicht zweimal bitten und schmissen einen der meistgenannten Favoriten für den Sieg am diesjährigen KCUA Cup bei erstmöglicher Gelegenheit aus dem Turnier. Der KCUA Cup 2024 hatte seine erste grosse Sensation – und was für eine! 

Währenddessen wurde die Siegerrunde zur Beute von den Jungs von Breitizone. Zuerst verwiesen sie die Parate Kids ins untere Tableau und dann musste im Finale der Siegerrunde auch die Horstcrew dran glauben, die ihrerseits zuvor Beeyond vom zweifachen in den einfachen K.o. gestossen hatte. Die Bienchen traten ohne Küchenchef Vögi an, der die Kubbstöcke gegen den Kochlöffel eingetauscht hatte und gemeinsam mit der gesamten Food- und Barcrew dem KCUA Cup auch zu kulinarischen Höhenflügen verhalf.

Breitizone, das Team der Stunde, stand also weiterhin mit makelloser Bilanz da und – noch viel wichtiger – bereits im Halbfinale! Und nicht nur das... Als Gewinner der Siegerrunde durften sie im Halbfinale ihren Gegner aussuchen. So konnten sich die Zurzacher gemütlich in den Schatten setzen, ein kühles Erfrischungsgetränk geniessen und ihre potentiellen Gegner in deren Drittelfinal-Duellen ausspionieren. Und sie sahen, wie sich die Horstcrew nach der vorherigen Niederlage wieder fing und Tent it up (mit Meury statt Hennessy) mit 2:0 aus dem Turnier kegelte. Im Duell Smetterling (Isa, JJ, Jacky) gegen Öpfelbaum (mit Schneusi statt Lüg) ging es knapper zu und her, Öpfelbaum setzte sich aber schlussendlich durch. Und im dritten Duell verloren die Kubbaner II gegen die Parate Kids. Wer das zuvor so starke Beeyond in der Aufzählung vermisst, dem sei gesagt, dass die Bienchen nach der Niederlage in der Siegerrunde im 1/6-Final gegen Smetterling gleich die zweite Pleite in Serie einzogen und damit aus der Entscheidung fielen. Damit konnten aber doch drei der vier Teams den Vorteil des Doppel-K.o.s nutzen.

Breitizone hatte nun die Qual der Wahl. Wer sollte nächstes Opfer ihrer beeindruckenden Form sein? Horstcrew, Öpfelbaum und Parate Kids hiessen die Kandidaten. Nach etwas Bedenkzeit und internen Diskussionen vermeldeten die Zurzacher, dass sie sich für Öpfelbaum entschieden hatten. Es kam also zum einen zum Duell der beiden erfolgreichsten Teams der Schweizer Kubbgeschichte, und zum anderen zum Battle zwischen der Horstcrew und den Parate Kids. Die Matches fanden in der Arena vor vollen Rängen statt. Breitizone zeigte wenig Mitleid mit dem Stetter Öpfel, sie fällten den Obstbaum kompromisslos mit 3:0 und zogen in das grosse Finale ein – das vierte in Serie am KCUA Cup! Das andere Halbfinale war zähere Kost, es ging enger zu und her, doch schliesslich gelang der Horstcrew das entscheidende 3:1 im Tie-Break. Das grosse Finale des KCUA Cups 2024 hiess also Breitizone gegen Horstcrew. Das gleiche Duell, das es schon im Finale der Siegerrunde am Nachmittag gegeben hatte. Das Team der Stunde gegen die aktuelle Nummer 1 der Schweiz. Für Breitizone war es der unglaubliche achte Final im KCUA Cup, bei 12 Austragungen eine Wahnsinns-Bilanz. Erst ein Final ging bisher verloren, Breitizone ist in Leuggern kaum zu schlagen. Für die Horstcrew war es nach dem Sieg 2016 und der Finalniederlage 2020 auch schon die dritte Finalteilnahme. 

Nach dem Gang über den roten Teppich und den einen oder anderen Klaps der Spalier stehenden Menschenmenge, startete ein Finalspiel, das leider nicht ganz vorheriges Niveau erreichen konnte. Besonders bei der Horstcrew schien die Luft etwas draussen zu sein, doch auch Breitizone zeigte nach einem schnellen 1:0 plötzlich Schwächen. So gelang es der Horstcrew doch noch zweimal einen Satzrückstand aufzuholen und zum 2:2 auszugleichen. Im entscheidenden fünften Satz brachte die Horstcrew dann gar kein Bein mehr vors andere und Breitizone zeigte sich wieder gewohnt abgeklärt und souverän. Und so schlugen die Könige von Leuggern erneut zu und siegten letztlich hochverdient an «ihrem» Turnier. Bereits zum siebten Mal gewannen die Jungs von Breitizone den KCUA Cup, nun zum dritten Mal in Serie. Das prestigeträchtigste Schweizer Kubbturnier ist weiter in fester BRZ-Hand und eine Ende der Dominanz ist nicht absehbar. Wer den KCUA Cup gewinnen will, der muss Breitizone schlagen. In diesem Jahr ist dies einmal mehr keinem Team gelungen...
Zum MVP wurde Marc Binder gewählt, nach seinem Einzeltitel vom Vorabend und grossen Sieg im KCUA Cup, die dritte Auszeichnung innert 24 Stunden. Bis auf die beiden ersten Spiele des Tages hat er sämtliche Matches auf Feld 1 bestritten – was für eine Dominanz!

24_09_29_KCUA Podium

Resultate KCUA Cup 2024

Breitizone  Winner 200
Horstcrew  Final 160
Parate Kids  3. Platz (Verzicht 1/3) 87
Öpfelbaum I  Halbfinal (Verzicht 1/3) 67
Kubbaner II  Drittelfinal 67
Smetterling  Drittelfinal 67
Tent it up I  Drittelfinal (Verzicht 1/3) 45
Aaalles guet  Sechstelfinal 40
Beeyond  Sechstelfinal 40
Een Handvol Trä  Sechstelfinal 40
No Travel - No Schiss  Sechstelfinal 40
Päcklidienst  Sechstelfinal 40

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MVP im grossen Finale und auch sonst Spieler des Wochenendes: Beni the Gun aka. Marc Binder

In der anschliessenden Siegerehrung mit viel sprühendem Feuerwerk und noch mehr strahlenden Gesichtern wurden die Gewinner*innen des Tages gefeiert und die Kubbgemeinschaft und ihre Zusammengehörigkeit zelebriert. Christoph Fischer, bekannt als mitreissender Speaker, brachte die Stimmung zum Kochen und heizte dem Publikum schon vor der Afterparty kräftig ein. Und so nahm ein ausgelassenes Kubbfest nach einem grossartigen Kubbwochenende seinen Lauf. Dem KCUA ist einmal mehr zu einem fantastischen Turnier zu gratulieren und zu danken, welch grossartiges Feuer Jahr für Jahr in Leuggern entfacht wird! 

Die Kubbtour geht bereits am Samstag mit dem Knaller Öufi Cup in Solothurn weiter. Im unteren Tableau sind noch Plätze frei, anmelden kann man sich hier. Das Turnier verzeichnet jetzt bereits 78 Anmeldungen und die Wettervorhersagen versprechen auch in der schönsten Barockstadt der Schweiz ein heisses Turnier! Drii!

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