Gian Farrér | 13 Oktober 2024

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - Boskoop ist der neue Mighty

Wenn Cowboys, Kopfgeldjägerinnen, Totengräber, Ganovinnen und andere Greenhorns ihre Pferde satteln und die Planenwagen füllen, um in den Westen zu reiten, ist wieder Mighty-Zeit. Dieses Jahr wieder traditionell im Oktober, dafür aber erstmals in der Zuchwiler Prärie. Die ViehzüchterInnen vom KCS Solothurn organisierten auch dieses Jahr wieder das prestigeträchtigste Einzelturnier der alten Welt und luden die VertreterInnen der Kubbstämme zum Duell. Aufgrund des Winzerfests in Döttingen fehlten leider einige prominente Namen vor allem aus der Ganovengang des KCUA.

Bei herbstlichen Morgentau wurden im Saloon bereits die ersten Whiskeys zur Stärkung ausgeschenkt, da startete auch schon die erste Runde des Doppel-KO's für die armen Seelen, welche nicht gesetzt waren, während die  potentiellen Favoriten noch etwas länger ihre Schiesseisen putzen durften. Grosse Überraschungen gab es da noch nicht und in der Hauptrunde ging es nun auch für die Gesetzten bereits mit einigen gepfefferten Begegnungen los. So zog Gravensteiner seinen Colt noch etwas schneller als Nachwuchs-Revolverheld Noah, El Funk schickte Reverend Cheesu in die Hoffnungsrunde und Gloggesven liess sich von Magic Marco keine Tinkturen verkaufen. Nach 4 gespielten Runden war nun das Feld endgültig aufgeteilt und damit war klar, wer im Hauptturnier um den begehrten Titel und künftigen Namenszusatz „Mighty“ spielen durfte, und wer im Nebenturnier um den Sheriff-Titel kämpfte. Letztere durften sich jeweils vier Sterne zum Anpinnen bei den Deputies der Turnierleitung abholen, um damit Gegner zu gepflegten Duellen herauszufordern und bis zur Deadline so viele Sterne wie möglich anzuhäufen. Der Modus sah vor, dass jene vier KopfgeldjägerInnen mit den meisten Sternen ins Halbfinale des Sheriff-Modus vorstossen, wobei sich der erfolgreichste unter Ihnen seinen Kontrahenten aus den 3 andern aussuchen konnte. Noch mussten allerdings viele Duelle ausgetragen werden, bis es soweit war. Wer alle seine Sterne verspielt hatte, bekam einen Galgen und durfte sich noch um den Titel des „Hanging (Wo)-Man“ duellieren.

In der Hauptrunde dünnte sich das Feld bis zur fünften Runde zunehmend aus: Schagg schickte den bis dahin Kubbtour Einzelranglisten-Dritten Sparringspartner in die Hoffnungsrunde, seinem Teamkollegen Don Fabiano wurde der Sachverhalt von Gravensteiner erklärt und Allzeitfavorit Beni The Gun wies Bradley Cooper F.A. den Weg in die Hoffnungsrunde. Auch FairEnAff zweigte hier in die Hoffnungsrunde ab, nachdem er zuvor Boskoop noch besiegte, und sein Teamkollege Hafenkneipenleiter hielt sich in der Hauptrunde. Noch war allerdings auch für die Verlierer nichts gegessen, sie mussten sich bloss über den längeren Weg der Hoffnungsrunde zurückkämpfen, alle hatten aber noch die Möglichkeit auf den Turniersieg. Im Drittelfinale dann gab es nochmals eine Neuauflage des Duells zwischen FairEnAff und Boskoop. Diesmal aber setzte sich Boskoop souverän mit 3:0 durch und zeigte, dass er trotz seiner längeren Kolumbienreise noch immer mit Adleraugen Basekubbs räumen konnte. In der Partie zwischen Sparringspartner Pädu und dem sensationellen Dauergewinner der letzten 5 Turnierausgaben in Serie – dem Mighty „Beni the Gun“, bahnte sich Dramatisches an: Im vierten Satz bot sich die Chance für Sparringspartner bei 2:1 Führung, den Sack zuzumachen, nachdem er seinen Strafkubb und den Wald souverän mit zwei Stöcken räumte, aber daraufhin seinen Vorteil mit quasi unerklärlichen 3 Basenullern wieder zunichte machte. Doch Beni the Gun fand nicht ins Spiel zurück, setzte ebenfalls einen Strafkubb und konnte in der Runde darauf keinen Basekubb treffen. So zog sich der Satz noch etwas, der Mighty verschoss sogar noch einen Shurshot und letztendlich gewann ein aufgrund des für seine Verhältnisse „schwachen“ Spiels beinahe verwunderter Pädu den Satz zum 3:1. Ein Raunen ging durch die Ränge und es war klar: Der Mighty wird dieses Jahr ein anderer sein: Im Halbfinale traten Lüg „Boskoop“ gegen Hafenkneipenleiter Hennessey und Schagg – der zuvor souverän Mr. Nice mit 3:0 erlegte – gegen Sparringspartner an.

Füllerbild Mighty


Im Sheriff-Tableau ging es derweil auch auf die Halbfinals zu. Die fleissigsten Kopfgeldjäger zählten eifrig ihre Sterne und wägten ab, ob noch weitere Duelle notwendig sein würden und falls ja, gegen wen. Gut im Rennen dabei waren vor allem die Mellinger Vertreter, namentlich Magic Marco, Marc „Scaddy“ Mandoo und Flo aka Hakubba Matata, sowie das noch relativ neue Gesicht „Diese“ vom erfolgreichen Liga C Team „De Eint, de Ander und Diese“. Noch lagen aber nicht alle Karten auf dem Tisch: Gin Gian aus dem fernen Washingterthur setzte guten Mutes nochmals alles gegen Magic Marco, den er kurz zuvor schon besiegen konnte. Es war klar: Wer hier gewann, durfte sich mit 32 Sternen als Sieger der Vorrunde im Sheriff-Tableau seinen Halbfinalgegner aussuchen. Doch diesmal ging die Medizinshow von Magic Marco vollends auf und er holte sich sein Ticket mit einem 2:0 Sieg. Als Halbfinalgegner suchte er sich dann „Diese“ aus, bewies damit ein gutes Händchen und zog auch gleich souverän in den Final ein. Im andern Halbfinale war das Spiel umkämpfter, letzlich setzte sich aber Mandoo gegen Hakubba Matata durch. Im letzten Satz zum 3:1 brauchte er gar nur gerade sieben Hölzer dafür, eher er nach 2 Runden seine Finalteilnahme sicherte. Besser geht’s kaum! Im Finale allerdings sicherte sich Magic Marco seinen Titel zum Mighty Sheriff souverän mit 3:1 nach einem starken Duell von beiden Kontrahenten. Den 3. Platz im Sheriff-Modus angelte sich nöd de Eint, au nöd de Ander, sondern "Diese". Den Titel Hanging Man holte sich unterdessen Stüfi aus Fislisbach.


Podest Sheriff 2024


In den „grossen“ Halbfinalpartien schüttelte dann Sparringspartner alle Zweifel ab und überrollte Schagg förmlich mit 3:0. Die Partie gleich nebenan zwischen Lüg „Boskoop“ und Hennessey dem Hafenkneipenleiter war die Sache nicht ganz so eindeutig. Beim Stand von 1:1 allerdings leistete sich Hennessey sogar 2 Strafkubbs und liess dann einen davon stehen. Diese Chance liess sich Boskoop natürlich nicht entgehen, legte noch ein Chriesi in sein an sich schon prächtiges Wäldchen und riss die Führung zum 2:1 an sich. Und auch im vierten Satz gewann er mit einem 9+0er Finisseur und schaffte damit den Einzug ins Finale. Und dort drehte er erst richtig auf: Obwohl es hier keinen klaren Favoriten gab, spielte er sich gegen Pädu mit einem eiskalten 3:0 zum neuen Mighty auf. Aufmerksame Naturbeobachter und Gringos im Publikum ahnten das natürlich schon, den Unweit des Finalduellplatzes stand tatsächlich ein prächtiger Boskoop-Apfelbaum. Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm, wie wir nun ganz sicher alle wissen. Herzliche Gratulation an den neuen Mighty Lukas Huser und an den neuen Sheriff „Magic“ Marco Bleiker. Und auch an Fäbu aka Don Fabiano, der sich an die Spitze der Kubbtour-Einzelrangliste setzte, obwohl es heute "nur" für das Sechstelfinale reichte. Den dritten Platz holte sich übrigens Hennessey mit einem 3:0 gegen Schagg. Kleiner Fun-Fact noch am Rande: Öpfelbaum ist nun das bisher einzige Team auf der Kubbtour, bei welchem alle 3 Spieler schon einmal den Mighty holten! Man darf gespannt sein, wie lange es dauert, bis auch dieser Rekord gebrochen wird.

Podest Mighty 2024

Boskoop (Öpfelbaum I) Winner 170
Sparringspartner (Horstcrew) Final 135
Hafenkneipenleiter (Tent it up I) 3. Platz 110
Schagg (Randos`) Halbfinal 85
Beni the Gun (Breitizone) Drittelfinal 58
Mr.Nice (KCM) Drittelfinal 58
FairEnAff (Tent it up I) Drittelfinal 58
Don Fabiano (Horstcrew) Sechstelfinal 35
Bradley Cooper f. A. (Unbekannt/Ohne) Sechstelfinal 35
El Funk (risky crispy biscuits) Sechstelfinal 35
The Sheep (risky crispy biscuits) Sechstelfinal 35
Gravensteiner (Öpfelbaum I) Sechstelfinal 35


Und so verabschiedeten sich die Western-Heldinnen und Helden der Kubbtour unter Kojotengeheul und ritten in die schwarze Nacht davon, um sich in der Woche darauf am krönenden Saisonabschluss – dem Masters in Riehen – wiederzusehen.



Siegersett Mighty 2024

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