Simone Kummer & Gian Farrér | 26 Juni 2025

21. Schweizermeisterschaft – ganz grosses Kino in Fislisbach

Szene 1, Take 1: Das Setting 

Für die 21. Schweizermeisterschaft übernahm die eingespielte Fislisbacher-Crew nicht nur Regie, sondern sorgte gleich für das gesamte Bühnenbild: perfekte Kulisse, passende Requisiten und ein Catering vom Feinsten. Für echtes Meisterfeeling wurde die Schweizermeisterschaft direkt neben das Stadion ESP verlegt und das vertraute Geräusch von Holz auf Holz hallte wie wohliges Dolby Surround durch die Ränge.

Die originale Kubbtour-Arena überstand den Transfer von Basel nach Fislisbach unversehrt und wurde im Zentrum des Geschehens perfekt inszeniert. Sonnencreme, Mückenspray und unzählige Sonnenschirme traten als Requisiten par excellence auf – während die kalte Dusche bei Temperaturen aus dem Fegefeuer ganz klar die «Best Supporting Role» verdiente.

Das Set war also bereit für ein Meisterwerk in zwei bzw. drei Akten: Am Samstag wurde die Team-Schweizermeisterschaft in Szene gesetzt. In der Liga A & B haben sich 26 Teams angemeldet, während in der «kleinen» Schweizermeisterschaft 25 Teams aus der Liga C um den grossen Titel des Schweizermeisters kämpften. Und nach dem Turnier ist vor dem Turnier: Der Sonntag stand dann ganz im Rahmen der Soloauftritte.

Szene 2, Take 1: Vorrunde in der Team-Schweizermeisterschaft

Die erste Klappe fiel früh, um 09:15 Uhr am Samstagmorgen. Die grossen und kleineren Namen der Kubb-Szene fanden sich ein, um das wichtigste Drehbuch der Saison umzusetzen: Schweizermeister 2025! Mit dabei: Titelverteidiger, Underdogs, junge Wilde und allerlei Teams der Spitzenklasse! So kam es auch, dass gleich in der allerersten Runde zwei Schweizermeister aufeinandertrafen: Beeyond, Schweizermeister 2024 vs. MaLúMa, «kleiner» Schweizermeister 2024!

Nach vier Vorrunden stand am Mittag fest: Breitizone steht an der Spitze, aber dicht gefolgt vom Vorjahressieger Beeyond und den üblichen Verdächtigen. Nach der Mittagspause, gestärkt durch ein Grillbuffet vom Feinsten – inklusiv eigens kreierter Schweizermeister-Wurst, einem marokkanischen Gemüseeintopf oder knusprigen Pommes und Hotdogs vom Clubhüsli – ging es weiter mit der zweiten Hälfte der Vorrunde. Die achte und letzte Schochrunde unter glühender Sonne fühlte sich dann für manche an wie ein Achtelfinal, während es für andere «nur» noch als Platzierungsspiel diente. Beim Cut in die Viertelfinals schrieb das Drehbuch dann die ersten Dramen: MaLúMa, die «kleinen» Schweizermeister von 2024, blühten nach dem Mittag zwar nochmals auf und kämpften sich von Rang 16 zurück auf Platz 9 – verpassten den Cut ins Viertelfinale aber haarscharf wegen weniger Buchholz als Beeyond. Auch bitter wurde es für die Horstcrew, standen sie im letzten Jahr noch im grossen Finale, mussten sie sich im diesjährigen Rennen um den Titel früher aus dem Script verabschieden. Und auch unexpected nahmen ihre Rolle als Solothurner zu Ernst und platzierten sich brav auf dem 11. Rang. 

Szene 2, Take 2: Viertelfinals

Die Dramaturgie nahm langsam Fahrt auf. Die ersten KO-Szenen wurden gedreht, und diese hatten es in sich. So lieferten sich Famagusta und Beeyond einen Blockbuster. Erstere führten 2:0 und dann kam der Twist: Die Bienli stachen zurück, verkürzten auf 2:1 und zwangen mit einem verpassten Königsschuss seitens Famagusta noch den Decider herbei. Doch das Aufblühen des Titelverteidigers kam zu spät, Famagusta nutzte die nächste Gelegenheit und machte den Sack zu. Währenddessen drehten Een Handvoll Trä und Parate Kids einen Langfilm – auch sie spielten sich bis in den Decider bis dort Een Handvoll Trä einen Fehler machte, einen Kubb stehen liess, worauf Parate Kids den Film subito beendeten. Einen Kurzfilm konnte man ebenfalls mitverfolgen: Tent It Up vs. Öpfelbaum: 3:0, Ende. Im letzten Viertelfinal Zunderholz (Gian, Sandro, Marc) dominierte Breitizone, doch plötzlich, wie aus dem Nichts, schlich sich Nervosität ins Drehbuch. Zunderholz schöpfte Hoffnung & holte sich ein Satz. Doch Breitizone fand rasch zurück in den Takt und beendete das Spiel mit 3:1.


Szene 3, Take 1: Halbfinals

Schnitt. Szenenwechsel. Die Scheinwerfer, am längsten Tag des Jahres mehr Metapher als Notwendigkeit, richteten sich auf die Arena. Bühne frei für die Halbfinals!

Das Halbfinale mit Tent It Up & Breitizone entpuppte sich als Krimi: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2 – und alles ist wieder offen! Doch Tent It Up liess keinen Zweifel aufkommen: Wer so oft im Finale steht, weiss, wie man dort wieder hinkommt und holte sich das Ticket. Ein episches, langes & hitziges Duell, wie gemacht für die Grossleinwand, zeigten Famagusta und Parate Kids. Der erste Satz ging an Parate Kids, was Famagusta nicht gefiel und aufschloss zum 1:1. In einem dramatischen 3. Satz mit vergebenen Königswürfen holten sich Parate Kids, nur wenige Minuten vor dem Tiebreak, den wichtigen Satzgewinn zum 1:2! Und mit dem Tiebreak Vorteil glich Famagusta aus zum 2:2. Der letzte und entscheidende Satz startete somit im Tiebreak und Famagusta machte den Satz zu zum 3:2 & traf im Grande Finale auf Tent It Up.


Szene 3, Take 2: Grande Finale

Nach einem Intro auf Augenhöhe übernahm Tent It Up das Regiepult und durfte sich nach nur 30 Minuten Drehzeit offiziell SCHWEIZERMEISTER 2025 nennen! Ob dieses Team in der aktuellen Saison noch zu stoppen ist, fragen sich längst nicht mehr nur die Finalgegner Famagusta, nein, diese Frage bewegt inzwischen die gesamte Schweizer Kubb-Community. Tent It Up hat 2025 noch kein einziges Finale verpasst und bei vier von fünf Turnieren den obersten Platz auf dem Podest erklommen. Im kleinen Finale sicherte sich Breitizone die Bronzemedaille und Parate Kids reihten sich auf Platz vier ein.

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Tent it up I Winner 180
Famagusta Final 144
Breitizone 3. Platz 117
Parate Kids Halbfinal 90
Beeyond Viertelfinal 41
Een Handvol Trä Viertelfinal 41
Öpfelbaum I Viertelfinal 41
Zunderholz Viertelfinal 41


Szene 4, Take 1: kleine Geschichten ganz gross – die Vorrunde

Schnitt. Szenenwechsel. Alle Augen richten sich auf die «kleine» Schweizermeisterschaft! In der Liga C kämpften am Samstag 25 Teams um den Titel. Da viele bekannte Namen und auch die Titelverteidiger in die Liga B aufgestiegen sind, war das Blatt unbeschrieben und offen für neue grosse Geschichten. Ein Blick auf die aktuelle Kubbtour-Rangliste liess erste Titelanwärter erahnen: Fanta Stick thront an der Spitze, aber auch Eifach Öppis oder De Eint, De Ander und Diese standen in den Startlöchern und hatten Grosses vor.

Die Vorrunden waren hart umkämpft, nach sieben Runden wurde der gnadenlose Cut gezogen. Jedes Spiel zählte und wie so oft ist jeder einzelne gefallene Kubb wichtig fürs Ranking. Nach der Vorrunde setzte sich The Office mit 10 Punkten Vorsprung an die Spitze, gefolgt von den Tessinern Kubb Mendrisiotto. Dahinter reihten sich weitere vertraute Gesichter & Teams ein: Jabambakubb, Eifach Öppis, Fanta Stick, Tent It Up 2, De Eint, De Ander und Diese und auf Rang 8: die Kubbaner 4. Letztere mussten zu Beginn auf ihren Mitspieler Weber verzichten und waren auf Unterstützung angewiesen. Zum Glück stellte sich Yolande (Fislisbacher Crew und Mitglied des Teams Easy Peasy) zur Verfügung und blieb an Bord, auch als Weber später noch eintraf – und so spielten sie von da an easypeasy als starke 4er-Kombo weiter.


Szene 4, Take 2: Viertelfinal

In den Viertelfinals kreuzten sich die Wege: The Office traf auf die Kubbaner 4, Fanta Stick stand Eifach Öppis gegenüber, Jabambakubb zog das Los gegen Tent It Up 2 und De Eint, De Ander und Diese gegen Kubb Mendrisiotto.

Spoiler-Alert: Alle vier Partien wurden klar mit 2:0 entschieden. Besonders bitter: The Office, nach der Vorrunde noch unangefochten an der Spitze, zogen im Viertelfinal den Kürzeren gegen die Kubbaner 4. Und auch Fanta Stick, Leader der Kubbtour Liga C, mussten sich überraschend früh verabschieden. Im Spiel gegen Eifach Öppis fehlte ihnen das gewisse Etwas und so war der Vorhang schneller gefallen als geplant.

Szene 4, Take 3: Halbfinals

Im ersten Halbfinal trafen die Kubbaner 4 auf Eifach Öppis. Eifach Öppis holte sich gleich den ersten Satz, den Weckruf für die Kubbaner! Da in der kleinen Schweizermeisterschaft Best Of 3 gespielt wird, musste nun der Decider her. Und den holten sich die Kubbaner! Mit dem Rückenwind des Satzsieges liessen sie nichts mehr anbrennen und sicherten sich gleich den Matchgewinn und damit den Einzug ins Finale! Im zweiten Halbfinale, Jabambakubb vs. de Eint de Ander und Diese ging es länger. Den ersten wichtigen Satz holte sich Jabambakubb kurz vor dem Tiebreak. Danach gings nach 60 Minuten unter der glühenden Sonne gleich weiter und als De Eint, De Ander und Diese einen Kubb stehen liessen, nutzte Jabambakubb den Fehler aus und zog ins Finale ein!

Szene 5, Take 1: Grande Finale

Schnitt. Szenenwechsel. Auch für das Finale der kleinen Schweizermeisterschaft wurde in die Arena gewechselt und das Spiel fand parallel zum Showdown der «Grossen» statt. Doch während in eben diesem nach 30 Minuten bereits der Abspann lief, schenkten uns Jabambakubb und die Kubbaner 4 ein längeres Vergnügen!

Acht Minuten vor dem Tiebreak holten sich die Kubbaner den ersten Satzsieg. Doch Jabambakubb liess sich nicht abschütteln, erzwang das 1:1 und das Rennen um den Titel war wieder eröffnet! Der Dritte und letzte Satz wurde zur Nervenprobe. Am Ende war es der entscheidende Königswurf der Kubbaner, dieser fiel und damit auch die Entscheidung: Die Kubbaner 4 sind KLEINE SCHWEIZERMEISTER 2025! Im kleinen Finale um Rang 3 setzten sich De Eint, De Ander und Diese gegen Eifach Öppis durch und erklommen den letzten freien Platz auf dem Podest.


Szene 6, Take 1: Abspann 

Und am Ende dieses Tages voller Emotionen, voller Sonne, voller Essen & kühlen Getränken und so viel Kubb auf Höchstniveau bleibt eigentlich nur noch eines zu sagen: Fislisbach, ihr habt geliefert. Und wie. Die Atmosphäre, das Stadionfeeling, die Aussicht von der oberen Terrasse, von der aus man mehrere Spiele gleichzeitig verfolgen konnte, all das bleibt haften wie ein guter Film. Mit der langsam gnädigen Abendsonne wurde der längste Tag des Jahres mit der Siegerehrung würdig verabschiedet, und die neuen Schweizermeister wurden gekrönt. Ganz langsam löste sich die Kubb-Community auf und verteilte sich wieder in alle Himmelsrichtungen. Doch einige wussten: Morgen kehren wir zurück. Bereit für den nächsten Showdown: bereit für die grosse Einzel-Schweizermeisterschaft.

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Kubbaner IV Winner 175
Jabambakubb Final 140
De Eint, de Ander und Diese 3. Platz 114
Eifach Öppis Halbfinal 88
The Office Viertelfinal 40
Fanta Stick Viertelfinal 40
Tent it up II Viertelfinal 40
Kubb Mendrisiotto Viertelfinal 40

Schweizer Meisterschaft Einzel

Die Einzel-Schweizermeisterschaft, Szene 7, Take 1 – die Vorrunde

Losgehen konnte es am Sonntag, als pünktlich um 9 Uhr alle 70 Einzelspieler am Set waren, um den Schweizermeister im Einzel in sprichwörtlich hitziger Atmosphäre auszumachen. Denn es sollte im Laufe des Tages mit bis zu 33 Grad noch brütender werden als am Vortag, was durch die Regisseursbrille die ideale Stage bot, um in Mad Max-Manier auf höchstem Niveau zu kubben. Es startete also die erste der acht Schochrunden wie meistens auch mit einigen Überraschungspartien, denn wer hätte schon erwartet, dass Laura von Kubb Mendrisiotto dem frischgebackenen Team-Schweizermeister in Gestalt von Magic Marco (Tent it Up) mal eben ein 16-6 reindrückt? Oder dass Tscheppetto als Finalist im Teambattle Tags zuvor gegen Lúcio vom MaLúMa unter dem Jubel der Zuschauer einen Satz abgeben musste? Auch der aktuelle Mighty, also Boskoop war noch nicht ganz warmgelaufen und musste gegen Mésé eine Niederlage einstecken, ehe er dann seine nächsten beiden Spiele gewann und sich nach vorne spielte. Andere wiederum starteten schon ab der ersten Runde stark, so zum Beispiel Glogge und Ikarus vom aufstrebenden Top-Team Die Lit, welche sich dann nach 3 gespielten Runden dann auf Feld 1 und damit an bzw. nahe der Tabellenspitze zum teaminternen Battle trafen. Dieses ging dann in Sätzen unentschieden aus, mit Punktevorteil für Glogge (Sven). Beim Lunchbreak nach vier Runden gab es für alle Beteiligten dann die langersehnte Gelegenheit, mal mehr als nur ein paar Minuten im Schatten abzukühlen. In mancherlei Hinsicht blieben aber viele dennoch heiss, auch dank der äusserst beliebten, leckeren und feurigen Schweizermeisterwurst, welche die Fislisbacher extra kreierten. Zusammen mit den feinen Salaten und einem kühlen Getränk die perfekte Stärkung. Die zweite Hälfte der Vorrunde zeigte dann, wer mit der Hitze am besten klar gekommen ist und weiterhin zum jeweils besten Kubb imstande war, und wem unter diesen Bedingungen etwas die Puste ausging. Aber so ist die schönste Nebensache der Welt eben: Vielfältiger als man denkt und von Turnier zu Turnier immer wieder eine Anpassungsleistung an Boden, Wind und Temperatur.

Am Ende der Vorrunde grüsste schliesslich Buschi von der Spitze, mit 2 Punkten Vorsprung auf den ebenfalls sackstarken Junkair mit dem Heimvorteil im Rücken. Dicht dahinter folgten Glogge, Beni the Gun, Hafenkneipenleiter, Titelverteidiger Sparringspartner und Ikarus – allesamt Spieler, denen der Titelgewinn absolut zuzutrauen war. Unter den besten 16 Spielern, die von nun an im KO-System den Schweizermeister unter sich ausmachten, fanden sich neben weiteren bekannten Namen wie Kubb-Elch, Tscheppetto, Mad Maks oder Papst auch relative Neulinge z.B. Mandoo aus Mellingen, der mit Rang 10 seine starke Leistung vom Vortag im Team Zunderholz nochmals eindrücklich bestätigen konnte. Ihm gelangen im letzten Jahr riesige Schritte in Richtung der Topspieler. Zum Vergleich: An der letztjährigen Einzel-SM wurde er noch 45. Auch Hakubba Matata ebenfalls aus Mellingen konnte wie schon an der Einzel-SM 2023 wieder unter den Besten mitmischen, inbesondere dank seiner eindrücklichen 8-Meter-Quote. Aber man könnte sie letzlich alle loben – mit Croci Torti, Wadli oder Cheesu auch jene, die bisher noch nicht explizit genannt wurden.

Szene 8, Take 1 – der Weg zum Halbfinale

Die nicht nur im übertragenen Sinne heisseste Phase des Films konnte also mit den Achtelfinalspielen losgehen: Am schnellsten wieder aus dem Scheinwerferlicht in den Schatten durften dabei Buschi mit seinem souveränen 3:0 gegen Cheesu, Beni the Gun tat es ihm gleich und beendete den Auftritt von Tscheppeto ebenso eiskalt. Ikarus zeigte gegen Mandoo, warum er vor 2 Wochen in Mellingen schon gewann. Er ist zwar immernoch ein neues Gesicht unter den Topkubbern, aber so richtig überraschen tat sein Einzug ins Viertelfinale niemanden mehr. Auch Junkair schnitt seine Achtelfinalszene schnell – nicht nur wegen seiner rasanten Spielweise, sondern durch das 3:0 Resultat. Ausgeglichener und länger duellierten sich da Sparringspartner und Wadli mit 3:2, mit dem selben Resultat konnte sich Hakubba Matata gegen den in der Vorrunde so starken Glogge durchsetzen, währenddessen sich Hafenkneipenleiter gegen Kubb-Elch und Mad Maks gegen Croci-Torti jeweils mit 3:1 durchsetzten.

Nach einer Kamerafahrt zu den Viertelfinalspielen sollte nun dokumentiert werden, wer später schliesslich um die Podestplätze spielen durfte. Besonders spannend war es dabei zwischen Sparringspartner und Hakubba Matata: Denn der letztjährige Schweizermeister ging mit 2:0 in Führung und die Zuschauer ahnten bereits, dass er sein Kunststück nochmals wiederholt. Aber Hakubba Matata kam zurück. Und das gleich 2 mal. Es musste also über 5 Sätze entschieden werden, aber die Überraschung gelang aus Sicht des Mellingers nicht – Pädu bzw. Sparringspartner hangelte sich zum nächsten Take, dem Halbfinale. Ebenfalls so spannend das Spiel zwischen Beni the Gun und Hafenkneipenleiter, zwei Namen, die schon aus vielen Wildwest-Filmen bekannt sind. Hier setzte sich aber der Revolverheld vor dem Schankwirt durch indem er aus einem 2:1 Rückstand noch zurückkam und 3:2 gewann. Zwischen Buschi und Mad Maks spielte sich phasenweise Sonderbares ab: Denn der Vizeschweizermeister von 2024, also Buschi hatte in dieser langen Partie, die sogar über das Tiebreak entschieden werden musste, einige Aussetzer – die so gar nicht bekannt sind von ihm. Achterfehlschüsse, Versetzer und stehengelassene Feldkubbs traten da gleich in Serie auf. Mad Maks konnte dies zwar zwischenzeitlich ausnutzen, dennoch fing sich aber Buschi wieder und konnte sich mit 3:2 in das Halbfinale spielen. Zu der Zeit hatte Ikarus schon seit über einer halben Stunde im Schatten Energie tanken können dank seinem souveränen Sieg gegen Junkair, dem starken Fislisbacher, der nun als letzter von der Heim-Crew auch geschlagen war.

Szene 8, Take 2 – Die Halbfinals

Es kam nun also in den beiden Halbfinal-Krimis zu folgenden Begegnungen: Beni the Gun gegen Buschi und Ikarus gegen Sparringspartner. Buschi wurde nach seinem langen Viertelfinalbattle noch eine kleine Schatten- und Duschpause gewährt, nachträgliche Recherchen ergaben, dass er einen Sonnenstich abbekam. Nicht weiter verwunderlich, denn nun war auch die Tageshöchstemperatur erreicht und die zahlreichen Sonnenschirme rund um die Arena spendeten zwar etwas Schatten, aber die intensive Hitze konnten sie auch nicht eindämmen.

Das Halbfinale ging mit Anspiel und zwei Satzgewinnen für Beni the Gun gegen Buschi los. Im dritten Satz hätte. Beni the Gun das Spiel schon beenden können, verfehlte aber den Sureshot und so kam Buschi nochmals ran zum 2:1. Zu diesem Zeitpunkt war der Halbfinal-Kurzfilm zwischen Sparringspartner und Ikarus bereits beendet. Mit einer unglaublichen Konstanz und praktisch ohne Fehler konnte der Oltener gegen Ikarus ein 3:0 erspielen. Dennoch eindrücklich, wie Ikarus, der Sieger des Foggy Kings vor 2 Wochen, nun erneut um einen Podesplatz spielen konnte. Zwischen Beni the Gun und Buschi ging es derweil spannend weiter: Buschi glich das Spiel zu. 2:2 aus. Danach allerdings kam Beni the Gun zurück und gewann auch den fünften Satz zum Einzug ins Finale. Gute, zeitlose Filme mit Tiefgang führen schliesslich auch immer wieder zu philosophischen Betrachtungen unter dem Publikum, das war hier nicht anders: Zentrales Thema war dabei einmal mehr der Sinn und Unsinn des Sureshots.


Szene 8, Take 3 – Finale und Spiel um Platz 3

Der grosse Showdown fand nun also zwischen dem Allzeitfavoriten Beni the Gun (Marc von Breitizone) und dem Titelverteideger Sparringspartner (Pädu von der Horstcrew) statt. Beide zeigten in diesem hochkarätigen Finale, warum sie in der schweizer Kubbszene mehr als fast alle andern immer wieder für einen Einzeltitel gut sind. Zwar konnte Sparringspartner nicht umgehend wieder an seinen dominanten Halbfinalauftritt anknüpfen, hatte zuviele 8er-Fehlschüsse und geriet erst in Rückstand, ehe er seine Form wiederfand und mit einem starken 7+2er Finisseur zum 1:1 ausglich. Doch ein guter Film ist voller Wendungen und ganz nach diesem Motto kam der vielfach gekürte Mighty Binder „natürlich“ gleich wieder zurück ins Spiel legte zum 2:1 vor. Spannung pur, nun musste Sparringspartner liefern. Das gelang dann erst auch, mit seinem Anspiel brachte er zwei Kubbs von Binder's Base ins Spiel. Dieser antworterte darauf ebenfalls mit zwei Basetreffern. Dann aber kam Nervosität ins Spiel: Sparringspartner schoss gleich 2 Nuller auf sein 4-Kubb-Häufchen und konnte dadurch nur noch einen Basekubb räumen. Das war teuer, doch gleich darauf leistete sich Beni the Gun einen Versetzer und konnte dann doch nicht so Druck aufsetzen, wie erwartet. Das Spiel blieb offen, doch Pädu konnte den Sack darauf hin nicht zumachen, was sich Beni the Gun nicht nehmen liess und den Satz und damit den Schweizermeistertitel mit einem sehenswerten 7+2er Finisseur holte. Herzliche Gratulation an Beni the Gun – es ist sein erster Schweizermeistertitel seit 5 Jahren. Und ebenfalls herzliche Gratulation an Sparringspartner zu diesem starken Turnier, dass nur den kleinen Makel hatte, dass er seinen Titel vom letzten Jahr nicht verteidigen konnte. In der Partie nebenan war es weiterhin spannend, Ikarus führte gerade mit 2:1 gegen Buschi und holte sich schliesslich seinen hochverdienten Podestplatz. Sicher ist jetzt schon: Er ist ein Gesicht, dass sich unter den schweizer Topspielern festgesetzt hat. Genauso wie natürlich Buschi, der mit seiner Konstanz an praktisch jedem Einzelturnier in der Schweiz immer wieder auf den vordersten Plätzen landet, aber nun schon seit längerem (Foggy King 2021) keinen Titel mehr holen konnte. Riesengratulation an alle Beteiligten – es war wie schon am Tag zuvor Top-Kubb mit allem was dazugehört!

Szene 9 Take 1: Epilog

Und auch am Ende dieses zweiten Tages einer spannenden, top organisierten und unvergesslichen Schweizermeisterschaft bleibt nur der überschwängliche Dank an die Kubbhochburg Fislisbach. Es war ein wundervolles Turnier und Ihr setzt nicht nur den Gewinnern die Krone auf. Ihr seid immer für ein Extra gut, dieses Jahr war das sicher die eigene Wurstkreation. Danke!

Weiter geht die Kubbtour dann gleich nächsten Samstag (28.06.2025) mit dem Turnierdebut der Laufenburger, dem Freaktaler kUBB dERBY. Wir sind jetzt schon gespannt, das Turnier verspricht nicht nur wegen dem besonderen Spielmodus ein Highlight zu werden. Wer also noch nicht dabei ist: Jetzt gleich dein Team anmelden – drii!

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Beni the Gun (Breitizone) Winner 138
Sparringspartner (Horstcrew) Final 110
Ikarus (Die Lit) 3. Platz 89
Buschi (Parate Kids) Halbfinal 69
Mad Maks (Kreuzler Kubber) Viertelfinal 28
Hafenkneipenleiter (Tent it up I) Viertelfinal 28
Hakubba Matata (Aaalles guet) Viertelfinal 28
Junkair (Een Handvol Trä) Viertelfinal 28
Cheesu (Kubb n Ales) Achtelfinal 15
Croci-Torti (MaLuMa) Achtelfinal 15
Kubb Elch (Beeyond) Achtelfinal 15
Tschepetto (Famagusta) Achtelfinal 15
Glogge (Die Lit) Achtelfinal 15
Wadli (unexpected) Achtelfinal 15
Mandoo (Aaalles guet) Achtelfinal 15
Pabst (Päcklidienst) Achtelfinal 15
 
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