
Andreas Rehmann | 23 Juli 2025
Fislisbach verhindert totale Dominanz
Die Brugger haben wieder zum 2-tägigen Turnier geladen und das Kubb-Volk strömte hungrig nach Ruhm und Ehre in den Geissenschachen. Am Freitag fand die «Wasserschloss Solo Trophy» und am Samstag «de Finisseur» für die Profis, resp. der «KUWA-Cup» für die Amateure statt. Nach dem KubbMAIster hat sich auch der KCW gegen den SureShot ausgesprochen. Damit möchte man internationalen Teams gerecht werden, die den SureShot, also den Königsschuss rückwärts durch die Beine, nicht trainieren und somit nicht so gut beherrschen.
Dass der Kubbclub Wasserschloss bei der Organisation von Kubbturnieren keinen Aufwand scheut, kennt man bereits aus den Vorjahren. Entsprechend haben sie auch dieses Jahr Vollgas gegeben und wieder einen wunderschönen Biergarten, eine Tropical Bar und das legendäre «Mini-Game» bereitgestellt. Begleitet wurde das Turnier durch das kulinarische Angebot von den Fairtarier (www.fairtarier.com), die in bekannter Manier die Gaumen mit ihrem kreativen Angebot beschmausten. Für die frischgebackenen Europameister Beast aus Belgien, die extra angereist sind, haben sich die Brugger auch etwas überlegt und bedruckte Cupcakes produziert (Siehe Bilder ganz unten). Zudem setzte die Sonne den saftigen und auf Wimbledon-Länge getrimmten Rasen so richtig in Szene. Wir verdrängen einfach, dass es am Samstagnachmittag drei Stunden durchgeregnet hat – ES WAR SCHÖN!
Wasserschloss Solo Trophy
Die Wasserschloss Solo Trophy startete am Freitag um 18:00 Uhr mit einer Gruppenphase mit 10 Gruppen à 6 Spieler. Nur die Gruppenersten und sechs Gruppenzweite durften dann in die Achtelfinals einziehen. Die Gruppenzweiten mussten sich alle in einem 8+2 Shootout beweisen. Grosse Überraschungen gab es im Achtelfinal noch nicht. Es setzten sich die üblichen Verdächtigen durch, wobei auch Shooting-Star Ikarus mit einem 2:1 Sieg gegen Boskoop seinen neuen Status als Favoritenschreck untermauerte.
In der nächsten Runde stand aber ein ganz grosser Name auf dem Turnierbaum – Hafenkneipenleiter. Der Tent-it-up Virtuose des Kubbsports weiss sich in einen Tunnel zu spielen, wie es nur ganz Wenige können und so war das Viertelfinal für Ikarus auch Endstation. In Rekordzeit und nahezu ohne Fehlschüsse zog Hafenkneipenleiter ins Halbfinale ein. Während er beinahe eine Stunde auf seine nächste Runde warten musste, präsentierten die anderen drei Viertelfinals viel Kubb für die Zuschauer. Nicolas, Winnie und Buschi setzten sich dann aber gegen Bradley, Gesus 300 und Beni the Gun jeweils knapp mit 2:1 Sätzen durch.
Die Halbfinale präsentierten sich wie folgt:
Ein grundsolider, zielsicherer und nach aussen ziemlicher lockerer Winnie vs. ein fokussierter, motivierter und wie gewohnt verbissener Buschi.
Ein unbeeindruckter, lockerer und krank aufspielender Hafenkneipenleiter vs. ein zwischen Genie und Wahnsinn schwankender, belgischer Kubbgott namens Nicolas.
Die Affiche zwischen Winnie und Buschi war ein Duell ehemaliger Teamkameraden des Weltmeisterteams KP Wilddogs. In den Köpfen der Zuschauer war Buschi der Favorit. Nicht weil er generell der bessere Kubbspieler wäre, sondern weil er für mehr Ehrgeiz bekannt ist und in diesen Situationen normalerweise zu Höchstform aufläuft. Aber Winnie beeindruckte heute nichts. Er nutzte viele seiner Chancen kaltblütig und nahm die Kubbs auf der Grundlinie, als würde ein Artilleriegeschütz gegen wehrlose Zinnsoldaten feuern – ein Massaker. Beim Stand von 2:2 war dann auch eine dieser Situationen, als er einen Dreier-Finisseur ohne mit der Wimper zu zucken eintütete und somit knapp aber verdient in den Final einzog. Sein erst zweites Finale an einem Einzelturnier, was für einen so hochdekorierten Spieler durchaus erstaunlich scheint.
Das Halbfinale zwischen Hafenkneipenleiter und Nicolas versprach viel Niveau. Nicolas kannte Hafenkneipenleiter nicht, weshalb er im Vorfeld des Spiels bei mehreren Schweizern die Wissenslücken zu schliessen versuchte. Dies könnte sich nachträglich möglicherweise als Fehler herausgestellt haben, denn wenn man Geschichten über Hannes, the Henessy – Hafenkneipenleiter erzählen möchte, sind diese gespickt von Superlativen, wahrer Kubb-Exzellenz und einer Resistenz für Nervenflattern, als wäre er als Kind in einen Kessel mit Nerven-Antihaftbeschichtung gefallen. Sein Palmares kann nur beeindrucken und so zeigte sich dann Nicolas durchaus beeindruckt, als er zwischendurch auch einige 0er auf 4 Meter zeigte und schlussendlich zu viele Basiskubbs verfehlte. Hafenkneipenleiter liess sich nicht zwei Mal bitten und holte sich eiskalt die zwei ersten Sätze. Im dritten Satz gelang es dann Nicolas den Respekt zumindest zeitweise abzuschütteln und so durfte auch er einmal auf den König schiessen, bevor dann Hafenkneipenleiter die Faxen dicke hatte und den 4. Satz für sich entschied. 3:1 war schlussendlich ein klares Verdikt. Es war aber kein überirdisches Spiel von Hafenkneipenleiter – Vielmehr muss Nicolas bewusst sein, dass er normalerweise mehr Kubbkompetenz in einen Ring zu schmeissen vermag.
Das grande Finale stand nun an und es war sehr inspirierend und erquickend diesen zwei lockeren Charakteren beim Kubbspielen zuzuschauen. Hannes, weil einfach Hannes und Winnie, weil irgendwie nie wirklich angespannt, wenn man auf eine starke 8-Meter-Quote zählen kann. Der Schlagabtausch war offen und von Effizienz geprägt. Es gab keinen langen Satz in diesem Best-of-5 Finale. Kein hin und her mit verzwickten «Näschtlis». War einer in der Range von einem 2er Finisseur, wurde auch schnell eingetütet. Nachdem die ersten beiden Sätze noch ausgeglichen 1:1 ausgingen, vermochte der Hafenkneipenleiter aber das Niveau besser zu halten, während Winnis Quote etwas einbrach. So hatte Winnie im dritten Satz die Nase knapp vorn, aber Hannes machte den 2er Finisseur zum 2:1. Im vierten Satz hätte Winnie sogar den Finisseur in der Hand gehabt, als er mit 4 Stöcken noch zwei Basiskubbs hätte treffen müssen. Diese traf er dann auch noch, aber leider mit den beiden letzten Schüssen. Nach etwas mehr als 20 Minuten stand es dann 3:1 für Hannes den Hafenkneipenleiter. Super Perfomance über das ganze Turnier und ab der KO-Phase kaum Schwächen gezeigt. Herzlichen Glückwunsch!
Im kleinen Finale zeigte Nicolas dann wieder exzellentes Kubb und schlug Buschi klar mit 3:0. Wobei man dies von Buschi auch ein Stück weit kennt. Für ihn gibt’s nur den Titel. 3. Plätze gibt es zwar in seinem Palmares, haben aber keine Bedeutung für das KCUA-Aushängeschild.
Rangliste Wasserschloss Solo Trophy
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Hafenkneipenleiter (Tent it up I) | Winner | 121 |
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Winnie (Breitizone) | Final | 97 |
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Nicolas (Beast) | 3. Platz | 79 |
Buschi (Parate Kids) | Halbfinal | 61 | |
Ikarus (Die Lit) | Viertelfinal | 23 | |
Bradley aka CFAH (Unbekannt/Ohne) | Viertelfinal | 23 | |
Beni the Gun (Breitizone) | Viertelfinal | 23 | |
Gesus300 (Parate Kids) | Viertelfinal | 23 | |
Cheesu (Kubb n Ales) | Achtelfinal | 12 | |
Boskoop (Öpfelbaum I) | Achtelfinal | 12 | |
Magic Marco (Tent it up I) | Achtelfinal | 12 | |
Tschepetto (Famagusta) | Achtelfinal | 12 | |
Kubb-Elch (Beeyond) | Achtelfinal | 12 | |
Kobe (Beast) | Achtelfinal | 12 | |
Cheerio (Beeländlis) | Achtelfinal | 12 | |
Chopstick (Famagusta) | Achtelfinal | 12 |
Der Samstag - De Finisseur und KUWA-Cup
Mit dem ersten Vogelgezwitscher standen bereits die ersten fleissigen Helfer auf dem Platz und präparierten alles für den zweiten Tag. De Finisseur und der KUWA-Cup standen auf der Matte und so füllte sich der Platz bis 09:00 Uhr, als das Turnier «sharp» zur ersten Runde startete. Wie gewohnt gab es bei beiden Turnieren eine Gruppenphase, gefolgt von einer KO-Phase. Auch schon Tradition, dass im Finisseur ein verrückter Modus mit 1/6-Finalen und einer Bonusrunde für die Gruppenersten gespielt wird, sodass dann trotzdem irgendwie ein Viertelfinale zustande kommt.
KUWA-Cup
Aber fangen wir zuerst mit dem KUWA-Cup an. Im KUWA-Cup setzten sich ein paar bekannte Namen durch und so erreichten arrivierte Teams wie White Dynamite, It is what is is, Kubbaner IV oder De Eint de Ander und Diese die Viertelfinals. Dort war aber Endstation, denn es war Eichelwald Zwai, Fanta Stick, Tent it up II und Eifach Öppis vorbehalten in die Halbfinals einzuziehen.
Angetrieben vom Erfolg ihres Häuptlings Hafenkneipenleiter, der das Einzelturnier am Vorabend gewann, wollten Tent it up II dann unbedingt auch den Titel beim KUWA-Cup gewinnen. Aber da hatte ein Team etwas dagegen – Das Fislisbacher Team Eifach öppis! Beide Teams waren mit viel Kubberfahrung bestückt. Die beiden Leader der Liga C Fanta Stick und Eichelwald Zwai hatten das Nachsehen und mussten sich mit dem Spiel um Platz drei begnügen, welches Fanta Stick für sich entschied. Das Finale im Gatter war spannend und umkämpft. Pünktlich als die Teams aus dem Finisseur am Gatter anklopften, tüteten die Fislisbacher eiskalt ein und schnappten sich saftige 130 Kubbtour Punkte für die Liga C und verhinderten so einen weiteren Tent it up Sieg an diesem Wochenende. Dieser Sieg spült Eifach öppis auf den aktuell 3. Rang. Herzlichen Glückwunsch! Unter Kennern durchaus keine Überraschung. So stand das Fislisbacher Team diese Saison bereits auf dem Podium im Schnabeltassencup und im Halbfinale der kleinen Schweizermeisterschaft.
Rangliste KUWA-Cup
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Eifach Öppis | Winner | 130 |
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Tent it up II | Final | 104 |
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Fanta Stick | 3. Platz | 85 |
Eichelwald Zwai | Halbfinal | 65 | |
De Eint, de Ander und Diese | Viertelfinal | 25 | |
It is what it is Demoversion | Viertelfinal | 25 | |
Kubbaner IV | Viertelfinal | 25 | |
White Dynamite | Viertelfinal | 25 | |
Barrakubbas | Achtelfinal | 13 | |
Schattesiite | Achtelfinal | 13 | |
Doblerohne | Achtelfinal | 13 | |
Maulino | Achtelfinal | 13 | |
Irgend sones Kubbteam | Achtelfinal | 13 | |
Las Chismosas | Achtelfinal | 13 | |
Easy Peasy | Achtelfinal | 13 | |
2 Beer or not 2 Beer | Achtelfinal | 13 |
De Finisseur
Im Finisseur war das Gerangel um die besten Plätze gross, denn es gab nur vier Gruppen und nur die Gruppenersten durften direkt in eine Bonusrunde, die das Viertfinale garantierte. Nach einem spiel- und ereignisreichen Morgen waren dies Parate Kids, Een Handvol Trä, Breitizone und Die Lit. Die Tourdominatoren Tent it up retteten sich als Drittplatzierte in die 1/6-Finals, wo man sich mit einem knappen 3:2 gegen Öpfelbaum durchsetzen konnte. Die anderen 1/6-Finals Resultate:
Beeyond 3:1 Dimi and the Beast,
Zunderholz 3:1 Wintikubbaz,
GelegEnten 3:2 Konterbier.
So kam es dann zu den ersehnten Viertelfinalpartien. Een Handvol Trä musste gegen Zunderholz an die Säcke, Parate Kids musste im KCUA-internen und hochklassigen Duell gegen Beeyond antreten, Die Lit bereiteten sich auf GelegEnten vor und dann gab es noch das Duell der Giganten zwischen Breitizone und Tent it up. Die Teams waren nicht zu beneiden. Es regnete bereits 2-3 Stunden und alle kämpften gegen die Durchnässung und glitschige Stöcke. Aufgrund der garstigen Witterungsbedingungen kann die Kubbtourredaktion leider nicht genau wiedergeben, wie sich diese Spiele entwickelten. Fest steht, dass sich Een Handvol Trä, Parate Kids, Die Lit und Tent it up durchsetzen konnten.
Pünktlich zu den Halbfinals kämpfte sich dann auch die ersehnte Sonne wieder durch die zähe Wolkendecke und sorgte für trockene Verhältnisse. Auch die Zuschauer getrauten sich wieder aus den Löchern und so war es angerichtet. Parate Kids nahm es mit den Shootingstars von Die Lit auf. Das Spiel war eng und hochkarätig, aber beide Teams kämpften in entscheidenden Momenten mit der Effizienz auf die Basiskubbs. Schlussendlich stellten sich die Kubbgötter aber auf die Seite der Jugend und so kam es zum ersten Finaleinzug von Die Lit, die sich mit 3:1 durchsetzen konnten. Im anderen Halbfinale war der Favorit klar auszumachen. Zumindest auf dem Papier standen unzählige Goldmedaillen dem Fanionteam der Fislisbacher gegenüber. Das Spiel ging aber nur knapp an Tent it up, die sich 3:2 durchsetzen konnten. Zu viele 0er von Een Handvol Trä auf die 4-Meter-Distanz.
Okay – It’s crunch-time! Wer nimmt den viel zu schweren Pokal nach Hause? Holt sich Tent it up die sechste Goldmedaille im siebten Turnier? Schafft Die Lit den ersten Toursieg auf Stufe Liga A/B? Diese Fragen mussten im Gatter geklärt werden!
Leider vermochte Die Lit von Anfang an nicht das Niveau von Tent it up mitzugehen. Die Badener marschierten unnachgiebig nach vorne und zeigten Kubb vom Feinsten. Entsprechend schnell führte Tent it up mit 2:0 Sätzen. Die Lit versuchte noch einmal alles in die Waagschale zu werfen – leider ohne Erfolg. Unbarmherzig zog Tent it up blank und tüteten auch noch Satz Nummer 3 ein. Der sechste Toursieg im siebten Turnier war Tatsache. Wer soll die Badener Traumkombo nur stoppen?! Wenn Sie so weitermachen, müssen bald Öpfelbaum und Breitizone um ihre Vorherrschaft im ewigen Medaillenspiegel fürchten. Noch sind es 3 Goldmedaillen zu Öpfelbaum und 8 Goldmedaillen zu Breitizone, aber wenn es so weitergeht, ist es nur eine Frage der Zeit.
Rangliste De Finisseur
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Tent it up I | Winner | 160 |
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Die Lit | Final | 128 |
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Parate Kids | 3. Platz | 104 |
Een Handvol Trä | Halbfinal | 80 | |
Zunderholz | Viertelfinal | 35 | |
Die GelegENTEN | Viertelfinal | 35 | |
Beeyond | Viertelfinal | 35 | |
Breitizone | Viertelfinal | 35 | |
Dimi and the Beast | Sechstelfinal | 21 | |
Wintikubbaz | Sechstelfinal | 21 | |
Konterbier | Sechstelfinal | 21 | |
Öpfelbaum I | Sechstelfinal (Verzicht 1/3) | 21 |
Herzlichen Glückwunsch zum nächsten Paukenschlag! Aber auch Glückwünsche an Die Lit, die immer mehr an Gold schnuppern. Mit jeder Erfahrung im Gatter werden sie diesem Ziel näherkommen und wir schauen gespannt, wie sie sich weiterentwickeln werden. Im Spiel um Platz 3 setzen sich Parate Kids durch und halten so den Anschluss in der Liga A. Ihre Formkurve zeigt klar nach oben und auf den 3. Platz in der Liga A fehlen nur noch 91 Punkte. Noch ist nicht Halbzeit in der Saison 2025 und es kann noch viel passieren. So vielleicht schon nächste Woche an den Winterthur Kubb Open! Hier geht es zur Anmeldung - Danke Lim!