
Sven Bucher | 30 Juli 2025
Überraschungssieger am Winterthur Kubb Open?
Mit dem erdigen Duft von nassem Gras in der Nase schweifen die Augen über den mit dichten Bäumen gesäumten Rasen des Sportplatzes Heiligberg. Wo wochentags wegen des Urban Golf Cours noch klackende Golfabschläge zu hören waren, verwöhnen an diesem Samstagmorgen nun wohlklingend klickende Holzgeräusche die Ohren. In dieser städtischen Naturoase hat sich nämlich der Kubb Club Winterthur eingerichtet und perfekt aufgetischt für das vierte Winterthur Kubb Open. Neben einem schmucken Doppelstadion in der Platzmitte war das OK auch bestens gerüstet für die angesagten Regenfälle - klarer Hingucker: das grosse Sternzelt beim Stadion.
Bei leichter Bewölkung, aber noch trocken, startete der Turniertag kurz nach zehn Uhr in den Pärkli Cup. Insgesamt 25 Teams von Bern über Luzern bis St.Gallen traten neben zahlreichen lokalen Teams im Liga C Turnier an. Der Pärkli Cup wurde in sieben Runden Schoch mit anschliessendem Viertelfinale sowie einem Best of the Rest Tableau für die Ränge 9-16 gespielt. Die für das untere Tableau typisch gute Stimmung fehlte auch an diesem Samstag nicht: «Mir sind alles geili Sieche!», «Es macht riesig Spass!» oder «Der Rasen ist schnell, das ist unser Kubbwetter» - die Freude herrschte im Pärkli-Cup. Weil mit Kubbaner IV (vor dem Turnier 6. in der Liga C), Easy Peasy (12.) und Doblerohne (14.) nur drei Teams aus den aktuellen Top 16 der Liga C antraten, blieben viele vordere Plätze für bisher eher unbekannte Teams frei. Allen voran das sympathische Berner Kubb-Duo Schümlipflümli, die nicht nur mit starkem Kubb und Schochrang 4, sondern auch mit selbst gebranntem Marillenschnaps aufwarteten. Einen richtig entspannten Ausflug in die Liga C gönnte sich derweil auch Buschi. So entspannt, dass es im Duo mit Fabi zum souveränen Schochrang 1 reichte: FabFisch gab in der Vorrunde lediglich einen Satz ab und holte 92 von 112 möglichen Punkten. Tres locos (2. Schochrang, 88 Punkte), Doblerohne (3., 76), Easy Peasy (5., 74), Guess who’s back? GES (6., 73), Kubbaner 4 (7., 72) und Team plusminus 1 (8., 66) schafften es ebenfalls in die Viertelfinals. Dort setzten sich die Teams mit mehr Kubbtour-Erfahrung durch und mit Kubbaner IV musste nur ein top-gesetztes Team frühzeitig die Segel streichen. In den Halbfinals gewannen FabFisch (gegen Easy Peasy) und Doblerohne (gegen tres locos) jeweils diskussionslos mit 2:0. Gar mit einem 3:0 Sieg führte ein Team im Final nahtlos die perfekt entspannte Leistung fort und beschenkte sich mit einem halben Premierenmarathon: vom ersten Sieg in einem K.O.-Spiel bis zum ersten Titel überhaupt (in der Liga C). An FabFisch gab es heute kein Vorbeikommen, folgerichtig krönte das KCUA-Duo verdientermassen einen perfekten Turnierauftritt mit dem Sieg im Pärkli Cup.
In der Zwischenzeit duellierten sich mit Der Berg und Die Söhne Odins die best- und drittbesten des Rests im Duell um den Titel Best of the Rest. Das bessere Ende behielt Die Söhne Odins für sich, bodigte Der Berg mit 2:0 und bejubelte den dritten Titel des Teams mit dem Sieger-Wein und den anderen Best of the Rest Finalisten.
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FabFisch ![]() |
Winner (2er Team) | 0 |
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Doblerohne ![]() |
Final | 88 |
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Easy Peasy ![]() |
3. Platz | 72 |
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tres locos | Halbfinal | 55 |
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Guess who`s back GES | Viertelfinal | 19 |
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Kubbaner IV | Viertelfinal | 19 |
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Schümlipflümli | Viertelfinal (2er Team) | 0 |
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Team plusminus 1 | Viertelfinal (2er Team) | 0 |
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Die Söhne Odins | Rang 9 (Winner Best of the Rest) | 13 |
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Der Berg | Rang 10 (2. Best of the Rest) | 12 |
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Effi Driii | Rang 11 (3. Best of the Rest, 2er Team) | 0 |
Infolge der überschaubaren Teilnehmerzahl wartete der Winti Cup mit einem neuen und innovativen Modus auf. Die zwölf Teams wurden zunächst in zwei Gruppen eingeteilt, in denen alle gegen alle spielten. Danach ging es in einer zweiten Gruppenphase um den Einzug ins Viertelfinale, wobei die jeweiligen Gruppenersten und -zweiten sicher qualifiziert waren und nur noch die Setzliste untereinander ausmachten. Von den jeweiligen Gruppendritten und -vierten qualifizierten sich drei Teams für die Viertelfinals und von den jeweiligen Gruppenfünften und -sechsten noch ein Team. Der geänderte Modus erntete durchgehend Lob und bot eine willkommene Abwechslung zum vielgespielten Schochmodus. In der ersten Gruppe setzte sich Die Lit (67 Punkte) mit fünf Siegen aus fünf Spielen souverän vor Beeländlis (57) an die Spitze. Dahinter folgten die Kubbaner 2 (53) und die aktuellen Kubbtour-Dominatoren Tent it up (50), die den Cut in die komfortablere Gruppe 2 nur knapp vor Konterbier (45) und Kubb n Ales (32) schafften. Die zweite Gruppe zeichnete ein ähnliches Bild. Auch hier setzten sich die üblichen Verdächtigen an die Spitze: Breitizone (mit Pabst; 68) und AkKUBBohrer (55) gelangt der Sprung in die Gruppe 1. En Handvoll Trä (50) und unexpected (49) qualifizierten sich für die Gruppe 2 und zu hinterst durften Sluggers (40) und Fortuna (33) in der Hoffnungsgruppe 3 um einen Platz in den Viertelfinals spielen. Dort ergatterte sich Konterbier mit einem hauchdünnen Vorsprung von einem Punkt vor Fortuna den einzigen Platz für die Viertelfinals. In Gruppe 2 verpasste dafür Kubbaner 2 die Viertelfinals und in Gruppe 1 bestätigte Die Lit mit dem Qualifikationssieg die gute Tagesform. Keine Überraschungen ereigneten sich dann in den Viertelfinals, denn sämtliche Spiele gingen zugunsten der besser rangierten Teams aus Gruppe 1 aus. Hätte Pinocchio diesen Satz geschrieben, seine Nase wäre mindestens auf die Länge eines Wurfstabs angewachsen – natürlich ereignete sich eine Überraschung und was für eine! Mit Tent it up mussten die grossen Saisondominatoren nach einem Krimi gegen AkKUBBohrer erstmals seit 10 (!!!) Turnieren wieder einmal vor dem Halbfinale ihre Zelte abbrechen. Ermöglicht das frühe Ausscheiden nach sechs Siegen in sieben Finals in Serie sogar einen Überraschungssieger? In den Halbfinals kam es zu den neuerlichen Duellen zwischen den jeweiligen Gruppenersten und -zweiten der ersten Gruppenphase: Breitizone gegen AkKUBBohrer (in der Vorrunde 8:12) und Die Lit gegen Beeländlis (13:7). Während sich Breitizone im Halbfinal für das Vorrundenspiel mit 3:2 revanchierte, bestätigte Die Lit gegen Beeländlis die bessere Form. Beim Stand von 2:1 zeigte Die Lit mit einem 6+3 Finnisseur ganz grosses Kubb und entschied die interne KCUA-Wertung dieses Wochenende für sich. Als letzte Bewerber um den Überraschungssieg standen sich bei mittlerweile sinnflutartigen Regengüssen die titelreiche Breitizone und die sich immer stärker als Top-Team etablierende KCUA-Combo Die Lit gegenüber. Das Finalspiel liess aber keine Spannung mehr aufkommen, zu dominant trat Breitizone auf und fertigte Die Lit gleich mit 3:0 ab. Ein Überraschungssieger? In dieser Saison auf jeden Fall!
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Breitizone ![]() |
Winner (Verzicht 1/3) | 73 |
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Die Lit ![]() |
Final | 88 |
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AkKUBBohrer ![]() |
3. Platz | 72 |
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Beeländlis | Halbfinal | 55 |
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Een Handvol Trä | Viertelfinal | 19 |
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Konterbier | Viertelfinal | 19 |
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Tent it up I | Viertelfinal | 19 |
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unexpected | Viertelfinal | 19 |
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Fortuna | Gruppe Rang 5 | 13 |
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Kubbaner II | Gruppe Rang 5 | 13 |
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Kubb n Ales | Gruppe Rang 6 | 11 |
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Sluggers | Gruppe Rang 6 | 11 |
Obwohl das Winti Kubb Open OK zuliess, dass Petrus pünktlich auf die Viertelfinals die Regenpforten sperrangelweit öffnete, wird das Turnier in bester Erinnerung bleiben. Das Turnier überzeugte durch einen idyllischen Platz, gute Stimmung, einen sehr gelungenen Modus und nicht zuletzt durch ein kleines aber feines Speiseangebot. Besonders geschmeckt haben die individuell garnierbaren HotDogs. Dem Kubb Club Winterthur gebührt ein grosses Dankeschön! Nächstes Wochenende ist Spielpause. Das nächste Turnier ist der Schwarzbuebe Cup und findet am 9. August 2025 statt. Es hat noch einen Platz frei, danach kommt ihr auf die Warteliste; anmelden kann man sich hier.