Lukas Leuenberger | 26 August 2025

Fulminante Premiere in Luzern: Horstcrew und Doblerohne grüssen von ganz oben

Die Spatzen pfiffen es schon längst von den Dächern: Nach der Premiere in Laufenburg im Juni bekam die Kubbtour zum zweiten Mal in dieser Saison Zuwachs – in Form eines neuen Turniers. Mitten in der Stadt Luzern feierte der Luzerner Kubb Bash seine Uraufführung, und so viel sei schon mal verraten: Das OK rund um Manu und Olivia liess es ordentlich krachen.

Der Kubbsport ist in Kriens seit vielen Jahren fest verankert, das dortige Turnier zieht jeweils Massen aus der Umgebung an. Mit dem Luzerner Kubb Bash sollte nun die Anbindung an die Kubbtour gelingen und auch die Profis in die Innerschweiz locken. Und das OK schmiss sich mächtig ins Zeug! Würde man einen Maler die perfekte Umgebung eines Kubbturniers pinseln lassen, er könnte seinen Auftrag nicht besser ausführen, als die pittoreske Museggmauer gleich neben den Spielfeldern zu platzieren. Die alte Stadtmauer mit ihren neun Türmen passt nicht nur optisch perfekt ins Bild, sondern erinnert auch spielerisch an Kubb: Angriff und Abwehr, Standhalten und Fallen – die Parallelen sind offensichtlich. Und wenn jetzt der Maler auch noch milde, spätsommerliche Temperaturen und einen leicht wolkenverhangenen Himmel auf die Leinwand gebracht hätte, man müsste ihn definitiv als grossen Kenner des Kubbsports betiteln.

Alles war also angerichtet für einen perfekten Kubb-Tag: Um 09:30 Uhr legten die 24 Teams der Liga C im ManOli Cup los, und eine halbe Stunde später griffen auch die 17 Teams aus den Ligen A und B ins Geschehen ein. Beim Modus gingen die Organisatoren kein Risiko ein und liessen im bewährten – und zeitlich leicht planbaren – Schochmodus spielen. Sieben (ManOli), resp. acht (Kubb Bash) Runden hatte man nun Zeit, um sich möglichst gut zu platzieren und in die KO-Runde einzuziehen. 

25_08_23_KubbBash_Location
Kubb vor der Museggmauer in Luzern. Gibt es eine passendere Location?

Liga C – ManOli Cup
Im ManOli Cup – benannt nach den beiden Köpfen hinter dem Turnier – fanden sich einige Teams ein, die den Sprung aus Kriens an ihr erstes Kubbtour-Turnier vollzogen. Die erfahrenen Teams hatten nicht nur eine längere Anreise hinter sich, sondern entsprechend auch grössere Ambitionen, dem nigelnagelneuen – und wunderschönen! – Wanderpokal ein erstes Domizil für ein Jahr zu bieten. 

Doch nach sieben Runden Schoch thronte nicht etwa ein erfahrenes Team an der Spitze, sondern die Jungs von Maulino, die erst seit dieser Saison regelmässig auf der Kubbtour mitmischen. Nachdem sie beim Klingnauer Cup schon den „Best-of-the-rest“-Titel (Höseler Cup) abgeräumt hatten, scheinen sie richtig Feuer gefangen zu haben und spielen sich langsam nach vorne. Dass es aber gleich für den 1. Platz im Schoch reichte, ist trotzdem eher überraschend und hat sicher auch mit der Tagesverpflichtung von Meuli von de Eint, de Ander und Diese zu tun. Hinter den Leadern lauerten die beiden Fislisbacher Teams Eifach öppis und Easy Peasy und die Solothurner Schwarzbuebe 2.

In der KO-Phase liess Maulino nicht locker und nahm den Schwung aus dem gewonnenen Schoch gleich mit. Sowohl Eichelwald als auch die Schwarzbuebe 2 mussten sich mit 2:1 geschlagen geben. In der anderen Tableauhälfte zeigte sich Doblerohne ohne Gnade und eliminierte Easy Peasy und Tres Locos. Doblerohne ist in der Liga C so etwas wie das Team der Stunde – oder besser gesagt: des Monats. In den letzten drei Finalspielen war Doblerohne immer dabei, allerdings gingen alle drei Spiele verloren. Es erklärt sich von selbst: Jetzt sollte endlich der erste Sieg her! Die beiden Teams genossen den Auftritt in der Arena vor schönster Kulisse sichtlich, schenkten sich auf dem Feld aber nichts. Schlussendlich setzte sich aber die grössere Erfahrung – und vielleicht der grössere Wille – durch. Doblerohne setzte dem Final-lastigen Monat die Krone auf und holte sich den ersten Turniersieg ihrer Teamhistorie. Herzliche Gratulation! Aber auch Maulino darf zufrieden sein, schliesslich resultierte am Ende des Tages ihre erste Medaille auf der Kubbtour. Das Podest komplettierten die Schwarzbuebe 2. 

25_08_23_KubbBash_PodiumC

Resultate ManOli Cup 2025

Doblerohne  Winner 110
Maulino  Final 88
Schwarzbuebe 2  3. Platz 72
tres locos  Halbfinal 55
Easy Peasy  Viertelfinal 19
Eichelwald  Viertelfinal 19
Eifach Öppis  Viertelfinal 19
Fanta Stick  Viertelfinal 19
Las Chismosas  Rang 9 13
Kubbrick  Rang 10 12
Pleuschler  Rang 11 11
Que pasa Hombre  Rang 12 10
mi persönlech Favorit  Rang 13 9
Klotz BC  Rang 14 9
Team Colin  Rang 15 8
Duo Bärg & Talfahrt  Rang 16 8


Liga A und B – Kubb Bash
Im oberen Cup wurden acht Runden Schoch gespielt und es kam dabei durchaus zu der einen oder anderen Überraschung. Vor Wochenfrist am Fisikubb waren 8 Teams aus der Liga A und 12 aus der Liga B am Start. Die Trennlinie für die KO-Runde verlief genau zwischen den beiden Ligen, alle acht Mannschaften aus der Liga A qualifizierten sich fürs Viertelfinale. Anders nun die Situation in Luzern, mit Tent it up (10.) und Öpfelbaum (14.) verpassten zwei Hochkaräter die KO-Phase – wenn auch nicht in Originalbesetzung. Und im Viertelfinale hiess es für Breitizone (1:2 vs. Kubbaner 1), unexpected (1:2 vs. MaLúMa) und Päcklidienst (1:2 vs. Horstcrew) für drei weitere Vertreter der Liga A Lichterlöschen. Dem Turnier den Stempel aufzudrücken vermochte viel mehr ein Team aus der Liga B. AkKUBBohrer dreht momentan so richtig auf und darf als eine der Entdeckungen der vergangenen Wochen betitelt werden. Zum ersten Mal in Laufenburg unter diesem Namen am Start resultierte bei allen drei bisherigen Turnierteilnahmen ein Podest – was für eine Bilanz! Es wäre ja nicht so, dass es sich bei den Mellingern um Newcomer handeln würde, sie bringen jahrelange Erfahrung in diversen Teams (z.B. Drive by shooters) mit. Nun scheint der Sprung nach ganz vorne gelungen zu sein. Zumindest hatten die AkKUBBohrer – heute mit Fislisbacher Verstärkung durch Junkair – auch an diesem Tag den richtigen Bit aufgesetzt und schraubten ihre Wurfhölzer punktgenau in die gegnerischen Kubbs. Nach dem souveränen Sieg der Vorrunde musste im Viertelfinale Zunderholz dran glauben. Allerdings auf maximal knappe Art und Weise, der König zur vermeintlichen Niederlage der AkKUBBohrer wackelte – fiel aber nicht. Und so konnten die Mellinger den Kopf gerade noch so aus der Schlinge ziehen. 

Im Halbfinale kam es dann zum Duell mit der Horstcrew. Die Oltner hatten nach einer schwachen ersten Schoch-Hälfte aufgedreht und 60 Punkte aus den verbliebenen vier Partien geholt. Nach dem Sieg gegen Päcklidienst im Viertelfinale liessen die Kubbtour-Sieger der vergangenen Saison auch die AkKUBBohrer ins Leere laufen und stiessen mit einem 2:0 ins Finale vor. Im anderen Halbfinale kam es zum Basler Duell zwischen den Kubbaner 1 und MaLúMa. Die Kubbaner 1 waren an diesem Tag definitiv heiss gelaufen, sie hatten beispielsweise Tent it up im Schochmodus mit 16:5 besiegt und im Viertelfinale das Turnier von Breitizone beeendet. Aber gegen MaLúMa mussten die drei gelb-blauen Männer trotzdem als Verlierer vom Feld, zu stark agierte MaLúMa. 

Und so kam es zu einer Premiere für MaLúMa: das erste Finale auf der Kubbtour seit sie auf diese Saison hin neu in die Liga B aufgestiegen sind. Bei der grossen Feuertaufe leider nicht dabei war Lúcio, der sich krankheitsbedingt abmelden musste und durch Vizeweltmeister Kahu ersetzt wurde. Die Horstcrew startete stark ins Finale und holte sich die ersten beiden Sätze souverän. Im dritten Satz liessen die Oltner dann zu viel aus, was MaLúMa schliesslich auszunutzen vermochte. Doch die Wende gelang nicht mehr, die Horstcrew feierte den zweiten Saisonsieg und darf sich nun Premierensieger des Luzerner Kubb Bashs nennen. AkKUBBohrer ihrerseits gewannen das Spiel um Platz drei und holten sich damit im vierten Turnier das vierte Podest – stark!

25_08_23_KubbBash_Podium

Resultate Kubb Bash 2025

Horstcrew  Winner 135
MaLuMa  Final (Verzicht 1/3) 72
AkKUBBohrer  3. Platz (Verzicht 1/3) 59
Kubbaner I  Halbfinal 68
Zunderholz  Viertelfinal 27
unexpected  Viertelfinal 27
Breitizone  Viertelfinal (Verzicht 1/3) 18
Päcklidienst  Viertelfinal (Verzicht 1/3) 18
Sluggers  Rang 9 19
Tent it up I  Rang 10 (Verzicht 1/3) 12
Kubb n Ales  Rang 11 15
Road Runners  Rang 12 14
Kreuzler Kubber  Rang 13 13
Öpfelbaum I  Rang 14 12
Zielwässerli KCL  Rang 15 11
KARA MORTO  Rang 16 11

Am Ende bleibt nur eines: Danke sagen. Nicht einem fiktiven Maler, sondern den beiden realen Menschen hinter diesem Turnier: Manu und Olivia. Und natürlich auch Scaddy, dessen turnierorganisatorische Erfahrung aus den letzten Jahren (Lion’s Cup und Schweizer Meisterschaft) viel zum Gelingen dieser Uraufführung beigetragen hat. Gemeinsam mit allen helfenden Händen haben die drei eine formidable Premiere hingelegt. Liebevolle Details, wie beispielsweise die Wegweiser zu den anderen Kubbturnieren und Hochburgen, trugen zum Charme bei. Erwähnenswert ist sicher auch der von Kindern betreute Candy-Stand, an dem man sich Energie in Form von klebrigen Zucker zuführen konnte. Später verwandelte er sich sogar in einen mobilen Popcorn-Bauchladen – das Publikum der Finalspiele war jederzeit bestens umsorgt! Jedenfalls wurde den Strömen an Touristen und Einheimischen, die im Laufe des Tages am Gelände vorbeikamen, beste Werbung für den Kubbsport geboten. Lesenswert dazu der Artikel von Zentralplus

Die Kubbtour-Tross zieht nun vom Erstlingswerk weiter zu einem Bestseller. Mit dem Sure Shot geht in Basel eines der ältesten Schweizer Kubbturniere über die Bühne, bereits zum 22. Mal werden die Wurfhölzer am Rheinknie gekreuzt. Anmelden kann man sich hier

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